QAnon in Kochsalzlösung


Die Weltseuche hat in so manchem, gegen sie - nicht selten vergeblich - kämpfenden land, muntere Kapriolen geschlagen. Nicht nur, dass es inzwischen Mutation des " Corona " - Virus gibt, nein, auch im Zusammenhang mit den Bekämpfungsmethoden, stellten sich einige Abarten dazu ein, deren Ursprung allerdings nicht in dem Versagen der Verantwortlichen bei dem Versuch, jenem Virus die Stirn zu bieten, liegen, sondern vielmehr im Zwang des Menschen, auf Kosten andere materiellen Wohlstand zu erzielen. Die Jagd nach dem schnöden Mammon macht dabei nicht vor den Türen von kleineren Orten halt, nur weil dort die Anonymität eher geringer sein soll und damit die Versuchung, andere Menschen zu " bescheißen " kleiner wäre.

Ganz im Gegenteil. Weil beinahe Jeder Jeden kennt, fällt es nicht selten auf, dass der Eine den Anderen " betuppt ", um sich selbst finanzielle Vorteile zu verschaffen. 

Aber auch andere, sehr skurrile Handlungen bleiben dort, wo sich zumeist der Fuchs und der Hase nebst Igel eine " Gute Nacht " wünschen und ab 22.00 Uhr ( während der Wintermonate wesentlich früher ) sämtliche Gehsteige hoch geklappt, die Sicherheitsschlösser der schmucken Haustüren mehrheitlich zwei Mal herum gedreht werden und selbst die " Lokus " - Fenster mit einem verzierten Eisengitter versehen werden, vielfach unerwähnt, weil es hier nichts Bösen geben darf.

Die Gemeinde Schortens liegt im Landkreis Friesland ( amtl. Kfz - Kennz.: FRI, ). Sie erhielt 2005 den Stadtstatus, denn die Zahl ihrer Einwohner stieg - von einigen Ausnahmejahren abgesehen - nahezu stetig an und dieses, obwohl die vormals hier ansässig " Olympia " - Werke längst geschlossen, damit die Wohlstandsphase beendet werden musste.

Schortens erhielt durch einige Eingemeindungen dennoch seine kommunale Selbständigkeit und hierüber eine gewisse Verwaltungshoheit, die der Stadtrat alsdann qua politischer Entscheidungshoheit umsetzen durfte.  

https://de.wikipedia.org/wiki/Schortens

Weil Schortens seit 16 Jahren die partielle Eigenständigkeit im Verwaltungsbereich inne hat, erhielt die Gemeinde denn auch ein " Corona - Impfzentrum " zugesprochen, das sich im Ortsteil Roffhausen befindet. Dass sich hier ein lokaler Skandal entwickeln konnte, war indes bei der Vergabe der Einrichtung nicht vorauszusehen.

Am 26. April 2021 berichteten diverse Medien, darunter auch das Hamburger Nachrichtenmagazin " DER SPIEGEL ". über einen Verdacht auf manipulierte Spritzen, die statt mit den genehmigten Vakzine angeblich Kochsalzlösung enthalten haben sollen. 

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Impfskandal-War-Beschuldigte-als-Impfgegnerin-bekannt,impfskandal106.html

Im Laufe der dann aufgenommen Ermittlungen, die sich zunächst gegen eine im Schortenser Impfzentrum tätige Krankenschwester richteten, verdichtete sich dieser Verdacht. Die Beschuldigte ließ alsbald über einen beauftragten Verteidiger einräumen, dass sie tatsächlich 6 Spritzen mit Kochsalzlösung versetzt bzw. aufgezogen habe, die bei den Geimpften natürlich keinen zugesagten Infektionsschutz bieten können. 

Inzwischen gehen die Ermittlungsbehörden davon aus, dass nicht 6 Geimpfte, sondern mehreren Tausend ( Medienberichte zufolge, könnten es gar über 8.000 Fälle gewesen sein ) Geimpften eine unwirksame Kochsalzlösung appliziert worden sein könnte. Ein Unding, nein, ein " Impf - Skandal " aller erster Güte! De Landkreis startete nicht nur über seine Impf - Einrichtung eine groß angelegte Informationskampagne und bat die möglichen Betroffenen, sich erneut impfen zu lassen. Das Spritzen ist - wie zuvor auch die gesamte Impfaktion - allerdings nur freiwillig.

https://www.friesland.de/?ruri=%2Fportal%2Fseiten%2Fimpfzentrum-901001241-20800.html%3Fvs%3D1

Aber: Auch wenn die Spritzen mit dem zuvor abgegebenen schriftlichen Einverständnis der Personen  appliziert wurden, so stellt das mutmaßliche Fehlverhalten der beschuldigten Krankenschwester strafrechtlich betrachtet jeweils eine gefährliche Körperverletzung dar. Das wird für die beschuldigte Krankenschwester, die sich wegen eines angeblich gefälschten Impfausweises zudem des Verdachts der Urkundenfälschung ausgesetzt sehen soll, nicht nur ein mediales Spießrutenlaufen, sonder es könnte am Ende vielleicht richtig teuer werden.

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/friesland-corona-impfung-kochsalzloesung-101.html

Weil dieses Verfahren noch nicht genug mediale Aufmerksamkeit erhalten hat, sattelten die Betreiber des Schortenser " Impfzentrums ", das Deutsche Rote Kreuz in Gestalt des Kreisverbandes " Varel - Friesische Wehde e. V. " in Jever noch eins drauf. Gegen fünf Mitarbeiter der Impf - Einrichtung in Schortens wird nunmehr wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs ermittelt. Nach recherchierten Medienberichten steht hierbei der Vorwurf im Raum, dass in dem " Impf-Zentrum " Schortens die abgelisteten Stunden für jene dort angemeldeten Mitarbeiter unkorrekt angegeben worden sein sollen. Will heißen: Es sollen mehr als die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden gegenüber der zuständigen Abrechnungsstelle des Landes Niedersachsen angegeben worden sein.

Wie auch im Fall der Krankenschwester, gilt hier zunächst der strafrechtliche Grundsatz der Unschuldsvermutung. 

Doch das zuständige Landratsamt hat bereits reagiert. Es hat den eingegangenen Dienstleistungsvertrag mit dem DRK - Kreisverband fristlos gekündigt und zugleich einen anderen Vertragspartner eingesetzt. Wenngleich bereits das Verhalten der DRK - Verantwortlichen im Fall der in den Ermittlungsfokus geraten Krankenschwester als eher eigenartig bewerten werden muss, denn diese sagen sich trotz frühzeitiger Hinweise über merkwürdige Postings und Kommentare der Beschuldigten auf ihrer " Facebook " - Seite nicht bemüssigt, diesen, auf eine eindeutige Nähe zu den Verschwörungstheoretiker und " QAnon " - Anhängern hinwiesen, nachzugehen, mehr als befremdlich einzuordnen sein dürfte, sollten vorschnelle Bewertungen dieser beiden Fälle und eine Vorverurteilung der Beschuldigten möglichst unterbleiben.   

 


MARCUS  -  The City Of Inbetween  -  The House Of Trax  -  1978:




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