Am Montag entscheiden Sie sich!

 Vier von 34 von der Natur aus gegeben Zähnen sind mir nur noch geblieben. Das ist nicht viel. Bezogen auf die Zeitspanne 56 Jahren habe ich durchschnittlich alle 22 Monate einen Zahn verloren. Immerhin sind mir bis Juni 2021 noch mindestens 18 von jenen 34 verblieben, die jedoch zum größten Teil kariös und damit nicht mehr zu retten waren. Nun habe ich oben eine Voll - und im Unterkiefer eine Teilprothese zu tragen. 

Die Umstellung nach der Zahnoperation war zunächst nicht gerade unkompliziert. Ich musste mich an die beiden künstlichen Einsätze im Mund erst einmal gewöhnen, denn was im menschlichen Körper ersetzt worden ist, bleibt zumeist für immer ein Fremdkörper. So versuchte ich mich an verschiedene Abläufe zu gewöhnen, wie die Reinigung der Dritten, das Auftragen der Haftcreme und das Putzen der verblieben vier Zähne.

Nun, seit dem operativen Eingriff sind mittlerweile mehr als 2 Monate vergangen. Die Wunden im Mund verheilten, die täglichen Pflegearbeiten wurden zur Routine und die beiden Fremdkörper im Mund wurden zur Gewohnheit. Damit verbunden blieb allerdings die offene Frage, ob es Möglichkeiten gibt, den jetzigen Zustand, der bis zur letzten Minuten verbleiben würde, verbessern zu können.

Tja, es gibt seit langem tatsächlich einige Varianten, die Veränderungen, die auch hier vom Alter her auf einen Menschen zukommen, erträglicher zu gestalten. Auch dieses ist - wie üblich - eine reine Frage der finanziellen Möglichkeiten. 

So klärte mich der behandelnde Zahnarzt hierüber  entsprechend auf. Sein Vorschlag, es mit Implantaten und einem Festeinsatz zu versuchen, fand bei mir durchaus seine Zustimmung. 

Der Zahnarzt von heute versteht sich - ganz im Sinne eines Dienstleisters - als akademischer Handwerker. Ja, aber auch als Kaufmann oder als Unternehmer. Seine hoch entwickelten und teuren Hilfsmittel müssen nämlich bezahlt werden. Das gleiche gilt für das Personal. Auch Miete, Versicherungsbeiträge und Energiekosten sind zu bestreiten. Dann möchte er auch noch selbst leben. Aber, nicht nur er, sondern seine Familie auch. 

Wer deshalb glaubt, ein Zahnarzt kann es mit seiner Hände Arbeit zu Millionen ( nicht nur Umsätzen ) bringen, der ist schief gewickelt. Er kann davon leben, ja. Doch solche Soap - Geschichten sind überwiegend Hirngespinste.

Der akademische Handwerk bot mir eine Lösung an, die so zwischen 6 - bis 8.000 Euro kosten könnte. Darin ist der minimale Anteil ( im Fachvokabular des Krankenversicherungen als Festzuschuss bezeichnet ) noch nicht enthalten.  Die gesamte Chose würde demnach so um die 10.000 Euronen kosten. Boah, ey, ein Kleinwagen!

Dabei gibt es noch teurere Varianten. 

Ich könnte auch 16 implantierte Kunstzähne nehmen und dafür mal eben schlappe 20.000 Euronen abdrücken. 

Der behandelnde Zahnarzt drängte indirekt auf eine Entscheidung und ließ sogar dazu von seiner Assistentin noch ein wenig nach waschen:

" Am Montag entscheidenden Sie sich! ", sagte diese beim Verlassen des Behandlungsraumes zu mir. 

Meine Antwort lautete kurz und knapp: " Ja! ".

Am kommenden Montag habe ich mich entschieden. Nämlich dazu, dass ich zunächst in Ruhe an der Ostsee Urlaub machen werde, dabei in Prerow auf dem Darß genügend Zeit erhalte, darüber zu sinnieren, ob ich nicht doch einige Keramik - Implantate einsetzen lasse und eine weitere Löungsvariante, die der Zahnarzt mir nicht angeboten hat, wähle. Die ist noch teurer, aber dafür ohne eingepflanztes Metall. Grundsätzlich bin ich nicht für Metall im Körper; bei der Musik indes macht mir das nichts aus. Je metallischer desto besser.

   


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