Aufstand der Untoten

 



Heute Abend, also, Samstag, den 19. 11. 2022, ist es wieder soweit. Ab 20.15 Uhr lädt der " Herbstblonde ", das linguistisch generalüberholte, gut geölte, auf jugendlichen Glanz getrimmte, Maschinengewehr des ZDF, seine Majestät Sir Thomas " Tommy " Gottschalk zum Monolog auf dem Rentner - Sofa ein.

Es sollen dazu erscheinen:

- Der Sprechgesang - Künstler " Herbert " Gröni " Grönemeyer;

-  Der Soft - Popsänger und Londoner Altbaueigentümer Robert Peter " Robbie " Williams;

-  Die ausrangierte, eher mäßig talentierte Schauspielerin Veronica Ferrs;

- Ihr Kollege Michael " Bully " Herbig;

- Christoph Maria Herbst aus der Garde von alimentierten TV - Dauerakteuren;

.........

Nun, ja, ich habe es bereits vor der " Corona " - Seuche befürchtet: Der leicht aufgepimpte Universal - Moneten - Macher wird wieder sein Lieblingskind zur Primetime auf die Mattscheibe klatschen - " Wetten, dass.... ? "

Da werden doch gleich böse Erinnerungen wach. Mensch, was waren das für öde Abende, als die gesamte Familie an den Samstagen vor der Glotze hing. Dann wurde im Kollektiv den " großen " Shows im " Ersten " und dem " Zweiten " zugeschaut. Von Lou van Burg ( " Der Goldene Schuss " ) über Wim Toelke ( " Der Große Preis " ) oder Hans - Joachim Kulenkampff ( " Einer Wird Gewinnen " ) wurden Abend füllende Unterhaltungssendungen ausgestrahlt. Und hier sahen Millionen zu.

Ein halbes Jahrhundert später ist dieses nicht mehr der Fall. Die Vielzahl an Unterhaltungs - und Bespassungsmöglichkeiten hat solche Sendungen nahezu obsolet gemacht. Ob nun die Konkurrenz aus den fest geschlossenen Reihen der privaten TV - Sender, ob nun das schier unerschöpfliche Angebot aus dem Internet oder einfach " nur " die permanent präsenten Beschallungsmöglichkeiten per iPhone, Smartphone oder über ein Internetradio, sie alle bilden summa sumarum einen starken Gegenpol zu dem profanen Fernsehkonsum bei den Öffentlich - Rechtlichen.

Einige Stimmen aus der Phalanx der überbezahlten Führungsriege jener Radio - und Fernsehhäuser machen sich des ernsthafte Gedanken, wie es möglich wäre, den gesamten, von Zwangsgebühren gespeisten Monolith der viel zu vielen Anstalten zu verkleinern. Ihn auf die Zukunft zu trimmen und damit attraktiver, insbesondere aber billiger zu machen.

Nun, bis es zu irgendwelchen Reformen kommen sollte, wird noch viel Wasser den Rhein, die Weser und die Elbe herunter fließen müssen. Wer gibt schon gern die Pfründe auf, die einem ein überaus angenehmes Leben garantieren? Niemand! 

Während die Gebühren alimentierten Öffentlich - Rechtlichen sehenden Auges in den Abwärtsstrudel von Zuschauerzuspruch, gepaart mit sinkender Akzeptanz in Teilen der Bevölkerung kämpfen, schwinden bei den Privaten im Gleichschritt die Lebenserhaltenen Werbeeinnahmen, wenn dort die gemessenen Quoten in den Keller gehen.

So bemüßigte sich der größte unter den Bunt - Blöd - Sendern, das RTL, die 1990er und Nullerjahre wieder aufleben zu lassen. Dort liefen nämlich die öden Nachmittage füllende Gerichtsshows.

https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/deutsche-fernsehgeschichte-in-ost-und-west/245158/gerichtsshows-ab-2000/

Von den sechs Fernsehrichtern kehrten nun zwei, nämlich Barbara Salesch und Ulrich Wetzel zurück. 10 bzw. 14 Jahre nach ihrer Einstellung bieten die inzwischen 72jährigen Salesch und der mittlerweile auch schon 66jährige Ulrich Wetzel den Interessierten neue, aber immer noch fiktiven Strafverfahrensfälle an. Nun, die Quoten sind denn eher mäßig. Wen wundert es nicht.

Aufgebrühter Kaffee ist zwar nicht so grässlich wie kalter, aber immer noch eher ungenießbar.

Und genauso wird es heute Abend dem " Herbstblonden " ergehen, wenn er im baden - württembergischen Ludwigshafen seine Laber - Show abspult. Das Ego des auch schon längst in die Jahre gekommenen, einstigen Zugpferdes bundesdeutschem Unterhaltsstumpfsinns, vollbrachte nun eine Wiederkehr des bereits zu Grabe getragenen Formats " Wetten, dass.. ? " 

Dass der Geldgeier mit seinen 72 Lenzen immer noch nach den viel zu hoch stehenden Sternen am oder im deutschen Quotenhimmel greift, ist für einen kritischen Betrachter nur mit einem heftigen Kopfschütteln zu quittieren. Wenn er damit sein Ego auch befriedigen kann, der Glanz der Sendung und der damit verbundene Zuschauerzuspruch gehören längst der Vergangenheit an. Viele haben es längst gemerkt, allein der " Herbstblonde " negiert die Zeichen der Zeit.

Ego - Labersendungen sind passe´, Herr Gottschalk. Und wenn die hohen Quoten schon in der Gruft liegen, versucht der liebe " Tommy " wenigstens sein Rentnergebein davor zu bewahren. Es wird ihm indes nicht gelingen. Ob es jetzt zu einen Mega - Flop kommt, wie vor knapp 10 Jahren als er mit dem Fremdgehen bei der ARD ordentlich auf das Haupt mit seinen gefärbten Haaren bekam; dafür aber üppige 5 Millionen Euro von den Gebührenzahler abkassierte.

https://www.dwdl.de/nachrichten/51076/ard_massive_kritik_an_ueppiger_gottschalkabloese/?utm_source=&utm_medium=&utm_campaign=&utm_term=     

Was er von den Mainzelmännchen an Gage abmelken darf, dürfte eher spekulativ sein. Es dürften nicht so sehr viel weniger Euro - Beträge sein. 

Vielleicht macht er als de facto Untoter auch wieder Werbung für " Haribo "? Ode dann zusammen mit seinem Busenfreund Jauch Reklame für fleischlose Burger, alkoholfreien Wein oder Gas lose Heizungen?

Die Dummheit der ZDFler hört eigentlich nie auf. Warum soll Gottschalk dabei nicht weitere Millionen verdienen? Der Untote, der!


LILIENTHAL -  Gebremster Schaum  -  1978:




    




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