Wo liegt eigentlich Twist?
Gestern las ich NDR - Teletext eine Meldung in der Rubrik " Niedersachsen / Bremen ", worin berichtet wurde, dass Unbekannt auf einem Acker in der Nähe der Ortschaft Twist 38 erlegte Wildgänse abgelegt hätten und die Polizeibehörde deswegen strafrechtliche Ermittlungen aufgenommen hat. Bei dem Namen der Ortschaft Twist kam ich ins Grübeln.
Twist? Wo liegt dieser Ort eigentlich?
In dem Bundesland Niedersachsen. Soweit kann das ja von des Landeshauptstadt Hannover nicht sein. Oder, doch?
Tatsächlich ist diese Ortschaft 212 Kilometer von Hannover entfernt und liegt an der westlichen Grenze zu den Niederlanden. Die nächst größere Stadt ist Meppen.
Die Gemeinde weist zirka 9.550 Einwohner aus und wird dem Landkreis Emsland ( EL ) zugeordnet. Hier wird - wie in gesamten Landkreis auch - traditionell schwarz gewählt. Die schwarze Hausmacht ist dadurch entstanden, weil dieser Landkreis einst ausschließlich Agrarstrukturen aufwies. Die Landwirtschaft ist größtenteils noch immer der prägende Wirtschaftsfaktor. Womit auch die Bevölkerung vor einigen Dekaden in eher bescheidenen Verhältnissen lebte.
Das hat sich inzwischen geändert. Allerdings ist der Katholikenanteil bei mehr als 69 % geblieben. Dieses erklärt die sehr große Wählerschaft zu den Schwarzen.
Zudem liegt die Gemeinde nur wenige Kilometer von der deutsch - niederländischen grenze. Womit aus der Vergangenheit erklärlich wird, dass diese Gemeinde im Grenzgebiet wirtschaftlich nicht glänzend aufgestellt ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Twist_(Emsland)
Nun, in dieser Gemeinde sind also am 28.11.2022 mehr als 3 Dutzend Wildgänse erschossen und auf einem Acker abgelegt worden. Eine Freveltat, denn selbst im dunkelschwarzen Emsland gilt das Strafgesetzbuch, womit klar sein dürfte, dass der illegale Abschuss dieser 37 Wildgänse strafrechtlich verfolgt wird.
Der oder die Täter haben bei ihrem frevelhaften Tun allerdings vollkommen verkannt, dass diese Tiere einen exzellenten Weihnachtsbraten hätten abgeben können. Doch dafür dürfte es jetzt wohl zu spät sein.
So bleibt die Erkenntnis, dass die Dämlichkeit der Menschen nie vor dem geschützten Lebewesen halt macht und der vermeintlich christliche Gedanke dann nicht mehr umgesetzt wird, wenn ein wirtschaftliches Interesse dahinter steht. Dieses könnte im vorliegenden Fall darin zu sehen sein, dass die Wildgänse nicht nur aus dem fernen Norden und Osten hie Zwischenstation bei ihrem Weiterflug zu den Winterratsplätzen im Süden machen, sondern dabei ordentlich das Saatgut von den Felder fressen. Für den profanen CDU - Bauern aus dem Emsland, der mit Naturschutz wenig am Hut hat, ein großes Ärgernis, weil ein finanzieller Verlust dort hinter steht.
Ergo: Feuer frei! Schießt auf alles, was den Geld einbringenden Acker schadet!
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