Dahoam in Doha Teil I


Seit vorgestern Nachmittag 17.00 Uhr ( MEWZ ) rollt also der Ball im Wüstenstaat Katar. Davor wurde es im Medienwald noch einmal so richtig laut. Der FIFA - Präsident Infantino keilte wegen der Kritik an dem Austragungsstaat zurück und polemisierte ordentlichen gegen die westeuropäischen Länder, in deme r sie der Heuchelei bezichtigte. Ja, damit dürfte er so falsch nicht liegen. Denn auch Europa, die EG - Staaten und deren dort ansässige Konzerne haben während der 10jährigen Aufbau - und Vorbereitungszeit zu dieser Fußball - Weltmeisterschaft mit dem Gastgeberland richtig gute, profitable Geschäfte gemacht.

So, what?

Nun hat das Herumgehacke auf den Staat am Persischen Golf erst mal ein Ende, denn es geht in den kommenden vier Wochen wohl primär um den Sport. Dass sich die deutschen Kommentatoren während der Live - Übertragungen und deren moderierende Kollegen den ein oder anderen kritischen Kommentar zu den nicht vorhandenen Freiheitsrechten der dort lebenden Menschen nicht verkneifen werden, sei mal als Routine abgetan. Auch der DFB - Mannschaftskapitän Manuel Neuer wird nun doch nicht mit einer als Protest zu bezeichnenden Armbinde am morgigen Dienstag auflaufen. Die FIFA hat bereits zuvor mit Sanktionen gedroht. 

Tja, und das Bier, den heiß geliebten Gerstensaft, der ansonst fette, müde Männer wieder munter macht, gibt es nun doch nicht auf dem Stadionareal - es sei denn, Mann hat eine VIP - Kabine gemietet. 

Sportlich lief vorgestern und ebenso gestern überwiegend alles nach Plan. Die Auswahl des Gastgerbers unterlag - wie von vielen Experten erwartet - der Vertretung Ecuadors mit 0:2. Nun, ja es war kein ansehnlicher Kick, aber das durfte der Fußballanhänger wohl kaum erwarten.

Gestern nun, gab es gleich drei Begegnungen. Ab 14.00 Uhr standen sich die Mannschaften aus England und des Irans gegenüber.     

Auch hier blieb eine Überraschung aus. Am End siegten die " Three Lions " klar und deutlich gegen überforderte Iraner mit 6:2. Immerhin war die Begegnung ereignisreiche und dieses nicht nur wegen der vielen Tore. Wegen einer Verletzung des iranischen Torhüters Alireza Beiranvand ließ der Schiedsrichter die erste Halbzeit um satte 14 Minuten verlängern. Auch die zweite Hälfte dauerte ungewöhnliche lange, nämlich bis zur 58 Minuten. Das dürfte bei einer Weltmeisterschaft bisher einmalig sein.

 Zwei  Stunden später siegten unsere Nachbarn westlich des Rheins, die heiß geliebten Niederländer, mühevoll mit 2:0 gegen den Senegal. Ja, da war noch viel Wüstensand im Getriebe der Mannen des inzwischen 71jährigen Louis van Gaal, aber die " Grachten " sind bekanntlich ehe eine Turniermannschaft, die sich tatsächlich im Laufe des Wettbewerbs leistungsmäßig steigern kann. Und vor allem: Sieg bleibt Sieg und der wird nach dem Reglement mit 3 Punkten belohnt. Bei einem weiteren gegen die schwachen Katarar, dürfte die Finalrunde gebucht sein. Keine große Überraschung!    

Ab 20.00 Uhr durften die USA gegen Wales antreten. Am Ende trennten sich die beiden Teams schiedlich, friedlich mit 1:1. Okay, die Jungs rund um die Ex - Profi Gregg Berhalter hatten mehr Ballbesitz, aber konnten damit auch nicht mehr Torchancen kreieren. Die Waliser Gummiwand, aufgebaut von dem Coach Rob Page hielt den  Attacken der schnelleren US - Mannen stand. Am Ende durfte der ehemalige " Star " der Waliser Bale auch noch einen Elfmeter einnetzen. Nun, ja, m(M)an(n) hat es zur Kenntnis genommen. Ein von beinahe 2/3 aller Tipper abgegebenen Ergebnis, dass am Ende keiner Vertretung so richtig weiter hilft, weil die Engländer wohl kaum aus der Favoritenrolle gedrängt werden können; womit es wohl darauf hinauslaufen wird, wer gegen den Iran mehr Tore schießt und gegen die " Three Lions " weniger kassiert?

Nach zwei Tagen konstatiere ich also:

a) Mir fehlt unsere Bundesliga, die zweite Liga und die 3. aber auch. 

b) Die europäischen Verbandsverantwortlichen sind feige, also Memmen.

c) Infantino werte als glakzöpfiges Obera....

d) Zwei Tage ZDF - Fußballübertragungen reichen mir vollkommen aus.

e)   Ich freue mich auf Weihnachten.

Und:

Okay, ich gebe zu, dass mich das Gesabbel um die seit Jahrzehnten bekannten mittelalterlichen Zustände in dem Emirat und hierbei insbesondere die verbrecherischen Ausbeutungsmethoden rund um den Bau der Spielstätten sowie weiterer Anlagen eher auf den Zwirn gegangen ist, denn dass ich mich darüber derart echauffiere und mir die Fußballspiel dort einfach schenke, aber vielleicht bringt das Weltereignis rund um den Fußball einige dazu, doch mehr über solche Staaten nachzudenken und sogar daraus Konsequenzen zu ziehen.

Unerträglicher ist nur noch das Gelaber von Gottschalk und Bela Rethy: Wann gehen die endlich in Rente???


TEN YEARS AFTER  -  Bad Scene  -  Ssssh...  - 1969:




  

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