Das schöne Gesicht der PEGIDA



Beim Aufräumen in meinem Stapel Zeitungslektüre fand ich einen heraus getrennten Artikel in der " SZ  "- Ausgabe vom 21. / 22. 12. 2014 mit der viel sagenden Überschrift: " Erlaubt ist, was Angst macht ".
Die Gastautorin jenes Beitrags ist Katja Kipping, die bekanntermaßen der Partei " Die LINKE " angehört und sich bereits mehrfach sehr kritisch zu der " PEGIDA " - Bewegung geäußert hat. Ohne auf den Inhalt dieses - wiederum sehr kritischen - Artikels einzugehen, der in vielen Punkten auch meine Meinung zu dem Bachmann - Mumpitz in Dresden reflektiert, stand bereits vor dem Lesen des Beitrags von Katja Kipping für mich fest, dass " PEGIDA " dieses Jahr nicht mehr überlebt.

Unabhängig hiervon, hat der Dresdner Mummenschanz jedoch schon jetzt eines bewirkt, die bräsig - biederen Politiker sind wach gerüttelt worden. Immerhin etwas, wenn der sächsische Normalbürger bedenkt, wie lange es gedauert hat, bis die seit beinahe 25 Jahren monolithisch dastehende CDU endlich begreift, dass sie die meiste Zeit in ihrer Regierungsverantwortung an den Problemen der Bevölkerung vorbei gehandelt hat.

Genau dieses ist der Grund, warum eher apolitische Dresdner und Sachsen nunmehr ihre Frustration über diesen Zustand auf die Strasse bringen. Mit unsinnigen Meinungsäußerung wird hier das artikuliert, was sich seit vielen Jahren im eigenen Lebensumfeld an negativen Erlebnissen und Erkenntnissen angestaut hat.

Der Gastbeitrag von Katja Kipping in der Sächsische Zeitung war mit einem Foto einer " PEGIDA " - Teilnehmerin versehen. Sie hielt auf einer jener montäglichen Veranstaltungen ein - wohl - selbst gefertigtes Plakat hoch, auf dem zu lesen stand: " GEGEN ZWANGS - Islamisierung ". Wie bitte?
Wer will denn die vielleicht Mittfünfzigerin zwangsweise zum Islam als Religion führen?
Merkel? Tillich? Die Sachsen - CDU, etwa?

Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Statt die Bevölkerung aufzuklären, statt zu informieren, statt den Dialog zu suchen, wird nur von oben herab gehandelt. Das ist wohl der Zwang, den diese Frau in unserer Gesellschaft erfährt. Denn der Islam ist von Dresden, Sachsen und der BRD so weit entfernt, wie die Erde vom Mond.

Zwangs - Islamisierung, das hört sich so an, wie Zwangs - Sterilisierung, Zwangs - Heirat und Zwangsjacke. In dieser wird sie sich hinein gedrückt gefühlt haben, als diese Frau an der " PEGIDA " - Veranstaltung teil nahm. Diese Jacke wurde ihr aber von der Gesellschaft, von ihrem eigenen sozialen Umfeld angelegt, und nicht von der Weltreligion Islam. Und dieses ist das schöne Gesicht von " PEGIDA "; die Kritiker können jene Protestler mit ihren eigenen Argumenten widerlegen - wenn sie denn überhaupt das Gespräch suchen.

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
angesichts zusammengekehrter fakten wie der niedrigen wahlbeteiligung in sachsen, einer führungsriege mit "c" im namen (das ist doch, was sich die verteidiger des abendlandes wünschen, oder nicht?), verschließt sich mir der grund sich einmal die woche einer blökenden herde anzuschließen. das muss wohl was mit diesem für die gegend typischen fettwänstigen eventtourismus zu tun haben. andererseits: ne gescheite demokratie sitzt so was aus. vielleicht regnet es ja 2015 tatsächlich mal hirn, darauf wartet die menschheit schon seit beginn ihrer tage. ;o)

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