Wo liegt eigentlich Ferch?





Bei einer Recherche zu dem Schauspieler Heino Ferch und für dn Blogeintrag zur Holzhaussiedlung " Pierre Semard " in Frankreich stieß ich zufällig auf einen " wikipedia " - Eintrag zu einem Ort, der just den Namen des gesuchten Schauspielers trägt - Ferch.

Ferch als Ort? Noch nie gehört!

Und doch kam mir der dort eingestellte Text beim Durchlesen in einigen Passagen irgenwie bekannt vor.

Der Ort Ferch liegt nämlich am Schwielowsee ; dieser wiederum befindet sich in Brandenburg. Jenem Bundesland, dass durchschnittlich besehen nicht nur flach und Sand, - Wald reich, sondern auch durch sehr viele Binnengewässer geprägt ist ( https://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburg#Landschaften  https://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburg#Gewässer).

Zu einem jener vorhandenen Seen gehört der Schwielowsee, der sich im brandenburgischen Landkreis Potsdam - Mittelmark befindet und eine Gesamtfläche von 7.860 Km², bei einer Breite von 2.025 Metern und einer Länge von 5.424 Metern ausmacht.


(https://de.wikipedia.org/wiki/Schwielowsee )

Am Schwielochsee befindet sich der Ort Ferch mit seinen 1.823 Einwohnern. Ferch liegt am Südende des Sees, am Rand der Zauche, einer dünn besiedelten Hochfläche und Landwirtschaftsfläche, die sich durch einige, eher flachwelligen Platten auszeichnet ( https://de.wikipedia.org/wiki/Zauche ).

Der Ort Ferch wurde bereits 1317 erstmals urkundlich erwähnt. Er zählte einst zum Kloster Lehnin.  Ferch durchlief danach eine durchaus wechselvolle Geschichte. Vor, während und nach dem II. Weltkrieg und zu DDR - Zeiten, wurden in Ferch viele Berliner zeitweise ansässig. Zunächst suchten diese wegen der zunehmenden Bombardierung der einstigen Reichshauptstadt Unterschlupf. Nach dem Krieg siedelten sich Vertrieben aus ehemaligen Ostgebieten dort an.

Einst befand sich in Ferch das FDGB - Heim " Pierre Semard ", in einem Artikel berichteten die " Postdamer Neueste Nachrichten " vor zirka 15 Jahren:

"
Ferch - Die „Urzelle“ des Gastronomiegewerbes im Schwielowseeort Ferch existiert nicht mehr. 1992 ließen Investoren das ehemalige FDGB-Heim „Pierre Semard“ abreißen. Vor dem Krieg war es als Kurhaus eines der Zentren des dörflichen Lebens. Auf einen Neubau warteten die Fercher bisher vergeblich "

- Zitatende - aus:


https://www.pnn.de/potsdam-mittelmark/schluckspechte-und-schnapsdrosseln-zweiter-teil-der-fercher-chronik-fuehrt-vergessene-gasthaeuser-und-kneipen-in-ferch-zusammen/22399320.html


Weiter befasst sich der Beitrag mit einer vormals vorhandenen Vielzahl von gastronomischen Einrichtungen, die allesamt aufgegeben werden mussten. Auch das einstige Betriebsferienlager der Deutsche Reichsbahn, dass " Neue Scheune " hieß, wird mutmaßlich nicht mehr existieren.

Nach dem Zusammenschluss der Gemeinden Caputh und Geltow mit dem Ort Ferch zu der Gemeinde Schwielowsee verlor der Ort zumindest seine verwaltungsmäßige Eigenständigkeit.

Immerhin gibt es in Ferch noch einen Regionalbahnhof Ferch - Linnewitz, der von der DB - Strecke Jüterborg - Nauen aus angefahren wird.



https://de.wikipedia.org/wiki/Ferch_(Schwielowsee)


Bei meinen Recherchen schloss sich dann der Namenskreis wieder. In dem Ort Ferch, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Schauspieler Heino Ferch, befand sich ehemals bis 1992 ein FDGB - Erholungsheim mit dem Namen " Pierre Semard " und just dieses existiert nicht mehr; so, wie der brandenburgische Ort mit seinen knapp 1.700 Einwohnern seine Selbständigkeit längst verloren hatte. Der Ort verlor mit dem Abriss des DDR - Relikts ein Teil seiner Seele, seiner Identität. Damit wurde aber vielleicht auch das zu Grabe getragen, dass von einigen Einheimischen in vielen Jahren aufgebaut worden war.

Da mag der Außenstehende der DDR viele negative Dinge nachsagen können. Dass über Jahrzehnte eine über 16 Millionen zählende Bevölkerung eingekerkert und durch eine Mangelwirtschaft benachteiligt worden ist, allerdings ist ein planloses Abwracken einstiger DDR - Einrichtungen auch keine Lösung für eine bessere Zukunft einiger Bevölkerungsteile, nämlich jener Menschen, die aus freien Stücken in ihrem damaligen Umfeld verblieben sind.



LEAF HOUND - Freelands Fiend -  Growers Of Mushroms  -  1971:





 

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