Tinder - Milking



Wer heutzutage Problem bei der Suche nach einem geeigneten Partner hat, muss sich nicht grämen. Es gibt auf dem Gebiet der professionellen Vermittlung eine Vielzahl von Anbietern. Hierzu zählen auch die Sozialen Netzwerke. Der Internet - Dienstleister mit dem Namen " Tinder " ist so einer.
Dieser auf junge getrimmte Vermittlungsdienst birgt - wie andere auch - nicht nur die Gefahr, dass der Kunde nach einiger Zeit sein Geld zwar los geworden ist, eine erfolgreiche Partnersuche sich jedoch nicht einstellt, sondern, dass ein Suchender dabei auf Ganoven trifft, die in betrügerischer Absicht ein Interesse vorgaukeln. Was zwar vorhanden ist, sich jedoch ausschließlich auf die finanzielle Seite der Person bezieht.

Der Israeli H. ( im " SPIEGEL " - Nr. 3 / 2020, S. 58 ff wird er mit Klarnamen genannt ) hat sich professionell auf die " Heiratsschwindel - Masche " spezialisiert. Obwohl in seinem Fall, er nie Heiratsabsichten gegenüber seinen späteren Opfern bekundet, darf seine Vorgehensweise durchaus auch so bezeichnet werden.

Also H., mit 29 noch jung an Jahren, nutzte den Internet - Vermittlungsdiesnt " Tinder ", um dort seine späteren Bekanntschaften zu finden. " Tinder " - Nutzer haben ja die Möglichkeit, die Partnersuche, ihr eigenes Beuteschema anhand von dort eingestellten Bildern zu erleichtern, indem sie diese mittels " Wischtechnik " selektieren.
Diese Vorgehensweise ist effektiver, weil damit binnen weniger Sekunden die Spreu vom Weizen getrennt werden kann.

Der Israeli kennt sich bestens bei und mit " Tinder " aus, weshalb er mittlerweile unter dem begriff " Tinder - Schwindler " geführt wird. Ihm gelang es in Schweden, Finnland und Norwegen Frauen, besser: einsame Damen, zu betrügen, ehe er an ein weiteres Opfer in Deutschland fand. Eine Katharina B. , 27 Jahre alt, Single ( der Name wurde vom " SPIEGEL " erfunden ).

Auch von ihr erschlich sich H. eine Kreditkarte, mit der er dann seinen opulenten Lebensstil sowie für weitere Opfer mit verursachte Rechnungen beglich. H.´s Masche ist so simpel, wie es nur geht, denn er bedient sich bei seinem Beutezügen des sattsam bekannten Schneeball  - Systems. Er ergaunert von einem Opfer die Kreditkarte, mit der er dann bei weiteren, dann später Geprellten, jene Ausgaben begleicht, die für seine Masche erforderlich waren, mit der er dann weitere Plastikkarten erschleicht.

H. spielt einen seriösen, zudem erfolgreichen Geschäftsmann. Bei Katharina B. mimt er den Sohn eines global agierenden Diamanthändlers. Er nimmt dazu den Namen Simon Leviev an. Bei der Deutschen B. beginnt alles mit diversen Einladungen in diversen hochpreisen Hotels und Restaurants Europas , später wurde es etwas gemütlicher, heimischer, weil das vermeintliche Paar sich ab und an in ihrer Wohnung traf, zu der der Schwindler H. alsbald einen Zweitschlüssel besaß.

Dann ergaunerte er sich mit einer raffinierten Lüge eine " American Express " - Karte. Er behauptete, er habe extrem viele Bonuspunkte dort angesammelt. Diese gedenke er ihr zu schenken. Dafür sei es aber erforderlich, dass sie erst einmal für sich eine Plastikkarte beantragen möge. Gefragt, getan. H. erhielt von der deutschen Frau die Karte und ging im Rahmen der dann anschließenden " Milking " - Phase ordentlich auf ihren Namen einkaufen.

Das ließt sich dann so:

- 3. Februar 2018:        980 Euro, Gucci, Amsterdam:

- 7. Februar 2018:    12.384,87 Euro, Waldorf Astoria, Amsterdam;

- 9. Februar 2018:        1.799,00 Euro, Saturn, Berlin;

- 14. Februar 2018:   5.037,84 Euro, British Airways


Da es um Geld, also vornehmlich um Umsatz ging, störte es nicht weiter, dass ein Mann mit einer Kreditkarte einer Frau bezahlte.

Dann wurde die Deutsche misstrauisch. Sie las auf ihren Karten - Abrechnungen die Namen verschiedener Frau und hakte bei ihm nach. Er log ihr etwas vor. Doch bald flog der gesamte Schwindel auf. Für die Deutsche blieben die Kreditkartenschulen übrig; der Israeli H. setzte sich ab.

Dann berichtete ein norwegischer Journalist über die betrügerischen Machenschaften des H. In dem Artikel erfuhren die Leser auch, dass dieser bereits im benachbarten Finnland wegen identischer Delikte im Knast gesessen hatte. Dort wurde er aber auch deshalb verurteilt, weil er sich als Waffenhändler ausgegeben hatte.
Zu Lesen stand in der Tageszeitung " Verdens Gang ", dass H. einer 32 Jahre alten Schwedin um die 30.000 Euro schulde, diesen Gesamtbetrag hatte er dem selbst ernannten " Partygirl " in der so genannten " Milking " - Phase aus der Tasche geleiert.

H. wurde wenig später auf dem Athener Flughafen verhaftet und saß dort im Untersuchungsgefängnis, ehe er nach Israel abgeschoben werden konnte. In Tel Aviv musste er sich einem erneuten Strafprozess wegen jener Betrügereien an den verschiedenen Frauen verantworten.

Am 30. Dezember 2019 erhielt H. eine Gefängnisstrafe von 15 Monaten, von der er sich gegen eine Zahlung in Höhe von 170.000 Schekel ( in etwa 44.000 Euro ) hätte frei kaufen können. Bei guter Führung könnte H. jedoch bereits Mitte dieses Jahres entlassen werden.

Das an den " Tinder " - Abmelker verlorene Geld werden alle geprellten Damen mit Konsumniveau nolens volens nie wieder sehen, denn H. ist weder vermögend, noch hat er ein solches Elternhaus. H.s Vater ist Rabbi bei der israelischen Fluggesellschaft El-Al. Er lebt in einem kleineren Haus im Örtchen Bnei Brak bei Tel Aviv. Hier wuchs H. zusammen mit weiteren 6 Geschwistern auf, ehe er in einer Liga zu spielen versuchte, in der Personen auftreten, die sich ausschließlich über Geld und Luxus definieren.

Die " Tinder " - Milking - Masche hatte diesen Lebenszuschnitt zumindest zeitweise ermöglicht, ehe H. die Härte des sozialen Totalabstiegs erfahren durfte. Von einen Knast in Europa in den nächsten in Israel. " Tinder " macht´s möglich!



EARTHLINGS SOCIETY 

 - Cosmic Suite No 2 - Plastic Jesus And The Third Eye Blind - 2006:



 










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