Keine Butter da?



Heute Morgen sendete der Nachrichtenkanal des MDR einen Bericht zu einem Versorgungsproblem in Israel. Dort gibt es seit geraumer Zeit ( eigentlich bereits fast einem Jahr ) nicht mehr genügend Butter zu kaufen. In einigen Verkaufsstellen ist das Molkereiprodukt längst aus dem Angebot verschwunden.

Verwundert hörte ich, einen Pott Kaffee in der rechten Hand, meine übliche Lektüre, den " SPIEGEL " und die " Frankfurter Rundschau " auf dem Küchentisch liegend, etwas genauer zu.

Tatsächlich ist bereits im vergangenen Jahr dieses Versorgungsproblem in Israel aufgetreten. Die dortigen Medien berichteten hierüber:


https://www.timesofisrael.com/i-cant-believe-theres-no-butter-tois-sleuth-churns-a-spreading-israel-crisis/


In dem vom MDR gesendeten Beitrag wurden mehrere Gründe für jenes - wohl eher ungewöhnliche -  Ereignis benannt. Da war die Rede von staatlichen regulierten Butterpreisen, von staatlich garantierten Erzeugerpreisen und von einer steigenden Nachfrage in China, das sich als Handelspartner der israelischen Produzenten zunehmend etabliert hat und die erzeugte Molkereibutter aufkauft.

All diese Gründe hätten nun zu einer bestehenden Unterversorgung der eigenen Bevölkerung mit Butter geführt.

Nach dem Ende des Berichts machte ich mir so einige Gedanken. Es gibt somit keine oder nicht mehr genügend Butter in dem Land des Nahen Ostens. Und das, obwohl " Papa " Staat dort regulierend eingreift. Neo - Liberale würden eher formulieren: Gerde deshalb, weil der Staat in den Wirtschaftskreislauf und den partiellen Markt entsprechende Vorgaben macht.
Dabei überlegte ich mir, den Pott Kaffee immer noch in der rechten Hand haltend, wie es wäre, wenn wir mit unseren Butter - Überschuss eine Art Wirtschaftshilfe erbringen würden. Es wäre ja möglich, einige Tausend LKW von Europa / Deutschland aus auf die Arabische Halbinsel fahren zu lassen. Denkbar könnte auch eine Form einer Luftbrücke sein, wo einige Hundert Flugzeuge von Leipzig, Frankfurt am main oder München aus bis nach Tel Aviv, Haifa und Jerusalem oder Aschkelon fliegen, um dort sehr viele Tonnen Deutscher " Markenbutter ", Irischer " Kerry Gold " oder Dänischer " Lurpak " bzw. " Kaergarden " ausladen zu lassen?

Allenfalls der hohe Preis für das 250 Gramm - Paket Butter könnte dabei eine abschreckende Wirkung haben. Doch auch die einheimische, in Israel produzierte Butter, ist eben nicht gerade billig, denn die gängigen Marken kosten 17 Schekel = 4,42 EURO.
Das ist - gemessen an den Supermarktpreisen hierzulande - ein exorbitant hoher Betrag. Doch die israelische Landwirtschaft, respektive die Milcherzeuger, sind eben nicht so effektiv und leistungsstark. Ein Hersteller soll sich sogar ganz aus der Butterproduktion verabschiedet haben.

Jetzt aber kann ein Kunde beinahe nur noch Butterersatz kaufen. Das wären:


  • Margarine. 
  • Erdnussbutter/Nussmus. Erdnussbutter 
  • Kokosfett. .
  • Öle. ...
  • Avocado-Creme. ...
  • Apfelmus. ...
  • Bananen. ...
  • Quark/Joghurt


Wer aber Butter - Freund ist, wird mit diesen Surrogaten ein erhebliches Problem bekommen, denn sie schmecken kaum wie Butter und werden zum Teil mit einander vermengt.

Während ich den Blog schreibe, fiel mit dazu jene Mangelzeiten während des 2. Weltkrieges sowie in den zirka 15 bis 20 Jahren danach ein. Einst war die " Gute Butter ", wie sie landläufig benannt wurde, ebenfalls sehr teuer. Ein halbes Pfund kostete um 2 DM. Deshalb gab es die " Gute Butter " als Brotaufstrich nur zu besonderen Anlässen ( Ostern, Pfingsten, Weihnachten, Geburtstage ) auf den Tisch. An diesem wurde aber elterlicherseits penibel und mit Argusaugen darauf geachtet, dass der kredenzte Brotaufstrich nicht zu dick aufgetragen wird. Kam es uns Kindern dann doch mal in den Sinn, dieses Gebot zu missachten, hieß es sogleich in mahnenden Worten:
" Mach die Butter nicht so dick auf´s Brot! "

Aber: Es gab auch in diesen bescheidenden Zeiten Butter zu kaufen. Der Freien Marktwirtschaft sei dank?



ICi Maintenants - Galaxy Valley - Space And Time - 2001:








Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?