Durchsuchungen bei der AWO Frankfurt und Wiesbaden oder: O, wie schön, dass es euch noch gibt!




Ein Außenstehender, ein Laie, ein eher mäßig Informierter, er kann der bundesdeutschen Justiz nicht selten so einiges nachsagen. Dass diese zu langsam agiert, dass sie chronisch unterbesetzt bleibt und dass ihre Tätigkeit so manchen verschlungenen Pfad beschreitet. Doch eines kann er ihr garantiert nicht um die Ohren hauen: Dass sie nicht existiert.

Dieses gilt nicht selten auch für die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungs - und Anklagebehörde müht sich redlich, in dem Wust von gewollten oder ungewollten Unregelmäßigkeiten im täglichen Zusammenleben, ein wenig Ordnung zu schaffen. Aber auch ihr sind dabei erkennbare Grenzen gesetzt.

Als ich vor einigen Wochen über meine bessere Hälfte, die die " Frankfurter Rundschau " regelmäßig liest, von einem Bericht über bereits aufgedeckte und noch weiter vermutete kleinere und größere " Schweinereien " bei der Arbeiterwohlfahrt ( Awo ) in deren regionalen Geschäftsstellen Frankfurt am main sowie Wiesbaden erfuhr, tat ich jene Informationen mit dem lapidaren Hinweis ab, dass es sich wohl um einige, nicht weiter zu beachtende Einzelfälle handeln müsse. Schließlich ist die Awo eine bundesweit existierende Sozialorganisation, die Pflegeheime, Kindergärten, Sozialstationen und mehr unterhält und damit Hilfestellung für Millionen Bedürftige und Berechtigte gibt.

Dann aber häuften sich die Meldungen, dass ein zunächst unübersehbares Geflecht an Beteiligten, Günstlingen und illegalen Handlungen an das Tageslicht gefördert werden könnte, innerhalb dessen zu Lasten der Awo - Finanzen Geldbeträge in sechs - und siebenstelliger Höhe nicht korrekt ausgegeben worden sind. Es geriet dabei ein Ehepaar R. in den Focus der Recherchen; dazu weitere führende Mitarbeiter der Awo, ein Rechtsanwalt und sogar ein Abgeordneter der " GRÜNEN " sowie auch der Frankfurter Oberbürgermeister und im Anhang von diesem, seine Ehefrau. Über sie alle wurde berichtet, dass sie in dem Awo - Skandal verwickelt sein könnten.

Dennoch blieb es - mal abgesehen von den alsbald vollzogenen Rücktritten einiger Awo - Mitarbeiter - eher relativ ruhig in den benannten Geschäftsstellen Frankfurt und Wiesbaden. Das Weihnachtsfest stand vor der Tür. da wird bis zum folgenden Jahreswechsel kein großes Fass mehr aufgemacht. Auch in den Ermittlungsbehörden besinnen sich die dort Tätigen eher auf das, was bereits zurück liegt und nicht auf die vielen neuen Fälle.

Doch heute war es dann soweit. In 13 Objekten rückten insgesamt 84 Beamte der Polizei an und setzten erlassene Durchsuchungs - und Beschlagnahmebeschlüsse, die von den zuständigen Gerichten auf Antrag der Staatsanwaltschaften erlassen worden sind, bei acht Personen durch.
Das sicher gestellte Material wird nun ausgewertet. Das kann bei einem solchen Großverfahren einige Monate dauern. Das Ergebnis daraus, es könnte für so manchen Beteiligten / Beschuldigten zum bösen Erwachen führen.

Der Awo - Skandal in Hessen ( Wiesbaden / Frankfurt ), der bisher eher eine moralische Seite bei den Medien zugestanden bekam, er wird nun strafrechtlich aufgearbeitet. Da darf der kritisch beobachtende Außenstehende bereits hier und heute, der Presse, dem Fernsehen und weiteren Medien einen Dank aussprechen . Ohne die hartnäckigen Recherchen - vornehmlich des Hessischen Rundfunks und der Regionalpresse - wäre der offen gelegte Skandal, der Sumpf rund um die beiden benannten Awo - Kreisverbände wohl kaum ein Thema geworden.




LOUNGEDELIC - Down By Right - Horse Riding To Jupiter - 2017:




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