Die Ruderregattaanlage in Oberschleißheim, 50 Jahre nach den Olympischen Spielen.
Heute haben wir es endlich geschafft und einen längeren Spaziergang entlang der einstigen Regattastrecke, die anlässlich der XX. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit vom 26. August bis zum 11. September 1972 in hauptsächlich in München ausgerichtet wurden.
Die Ruderer bestritten ihre Wettkämpfe auf der eigens dafür aus dem Boden gestampften Anlage in Oberschleißheim, das zirka 16 Kilometer vom Innenstadtbereich Münchens entfernt liegt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1972#Rudern
Beim Vorbeigehen wurde deutlich sichtbar, dass die meisten Bauten und Anlagen der Strecke in die Jahre gekommen sind. Als die bayrische Landeshauptstadt sich 1966 vor den Konkurrenten aus Kanada ( Montreal ), Spanien ( Madrid ) sowie den Vereinigten Staaten von Amerika ( Detroit ) durchsetzen konnte, kannte der Jubel in Westdeutschland keine Grenzen. 30 Jahre nach der Propagandashow in Berlin, durften sich Athleten aus der Welt wieder auf deutschem Boden miteinander messen.
Dass diese Spiele dann auf andere Weise in die Negativschlagzeilen der olympischen Geschichte gerieten steht auf einem anderen Blatt.
Dennoch konnte ich mich beim Besuch der Ruderregattaanlage noch an jene Worte des damals amtierenden IOC - Präsidenten Avery Brundage erinnern, der feststellte: " The games must go on! "
Ein Abbruch der Wettkämpfe hätte zwar die ermordeten Menschen, insbesondere jene Sportler aus Israel nicht wieder lebendig gemacht, doch es wäre ein Zeichen dahingehend gesetzt worden, dass der Sport, der auch zu jener Zeit eng mit der Politik verwoben war, sich nicht zum Büttel machen lässt.
Wie dem auch sei, die Wettkämpfe wurden fortgesetzt und auf der Oberschleißheimer Ruderanlage siegten vornehmlich die Teilnehmer aus der DDR ( GDR ), die 7 Medaillen einheimsten.
Tja, das ist nun sehr lange her. damals hatte ich mir beim Bund extra Urlaub genommen, um die Ereignisse am Fernsehen verfolgen zu können. Von vielen Sportarten hatte ich jedoch keine Ahnung und beim Rudern wusste ich nur, dass das schnellste Boot in den jeweiligen Finalläufen Olympiasieger wird; alle andere Informationen hierzu vernahm ich von den Fernsehkommentatoren.
Beim Verlassen des Geländes, dass sich noch im Frühjahrsschlaf befand, beschlossen wir, auch hier mal unseren Lauf zu absolvieren. Dazu liegen nämlich ideale Bedingungen vor, so, wie vormals für die Ruderer aus aller Welt. Vor 50 Jahren hätte ich natürlich nicht gedacht, dass ich jene Anlage irgendwann einmal betreten würde. Auch wenn der Zahn der Zeit an jenen Aufbauten genagt hat, macht diese immer noch einen imposanten Eindruck.
MOONWAGON - Forgotten By Time - 2017:
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