Prothese gebrochen


Seit mehr als 15 Monaten bin ich nun Zahnprothesenträger, nicht nur, weil ich davor 20 Jahre lang keinen Zahnarzt aufgesucht hatte.  Es gibt sicherlich unangenehmere Dinge im Leben. Prothesen zählen bekanntlich zum medizinischen Alltag, mit ihnen Teile des Körpers ersetzt werden können, die nicht mehr funktionieren.

Mit einigen jener Wunderwerke der Medizintechnik können auch sportliche Rekorde, bis hin zu Weltrekorde erzielt werden. Bis auf einige, wenige Organe - hier insbesondere das Gehirn - können mittlerweile viele Körperteile ersetzt werden. Beim Hirn würde ich mir jedoch wünschen, so mancher Erdenbürger könnte seines zumindest positiv erweitern, damit er zu der Erkenntnis gelangt, dass er eigentlich ein A... ist!

Tja, auch mit den Dritten, die seit vielen Jahrzehnten von der entsprechenden Industrie heftigst beworben werden, lässt sich so vieles anstellen. Der Zahn at ja bekanntlich drei Leben. Zunächst wächst er als so genannter Milchzahn im Mund heran, eher er dann durch den " richtigen " Zahn ersetzt und dieser später durch einen falschen Zahn ersetzt wird.

In der letzten Phase befinde ich mich zurzeit. Weil in den entscheidenden Jahren in meinem familiären Umfeld die Zahnpflege eher lax bis gar nicht betrieben wurde und meine mit gegebenen Erbanlagen eher ungünstig sind, fielen mir bereits Ende 30 einige Backenzähne weg. Nun, dem drohenden Gau, sprich: das Tragen mindestens einer Vollprothese bin ich dann 20 Jahre weg gelaufen.

Jetzt aber, kam es dafür knüppeldick. 

Doch das im Unterkiefer eingesetzte Provisorium ist jedoch nur ein solches. Nachdem ich es im morgendlichen Tran und beim Reinigen auf den Boden fallen ließ, zerbrach die künstliche Zahnreihe in zwei Teile, wurde für dann zusätzliche 150 Euro noch " unterfüttert " und repariert.

Dieses aufgepeppte Kauwerkzeug hielt dann " nur " 3 weitere Monate, ehe ein Stück aus dem Plaste - Konstrukt heraus brach. Fluchend legte ich es zur Seite und versuchte mit dem beschädigten Ersatz des Zahnersatzes weiter zu kauen. Das gelang mir einige Tage, dann war endgültig Feierabend.

Das Ding brach erneut in zwei Teile. Plaste ist eben Plaste.

So ließ ich mir vom Zahnarzt erklären, warum ein Provisorium auch ein Ersatz des Zahnersatzes bleibt.  

Jetzt ist mir klar, warum die Gesetzlichen Krankenkassen eben nur jene Grundversorgung bezahlen, weil dieses quasi als eine Art von Dauerbeschäftigungsgarantie für die niedergelassenen Zahnärzte in diesem, unserem, so gut funktionierenden Gesundheitswesen gelten soll. Darum stelle ich mir die Frage: " Was ist letztendlich kostengünstiger, eine häufig gebrochene Zahnprothese oder eine dauerhafte, keine weiteren Maßnahmen erfordernde feste Variante? "

Vorsorglich wies ich den Zahnarzt auf meinen ehernen Grundsatz, des " Drei Mal ist Bremer Recht " hin. Ob er es verstanden hat, ist nicht sicher.    


UFO ÖVER LAPPLAND  -  Keep On Keepin´ On Space Truckin´  -  2020:




    

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