Wo liegt eigentlich Lauchhammer?
Wer von Dresden nach Berlin oder auch umgekehrt von Berlin nach Dresden fahren möchte, könnte unter Umständen dieses mit einem PKW erledigen. Die schnellste und kürzeste Verbindung hierfür besteht in der Bundesautobahn 13 ( A 13 ), die beide Städte durch 151 Kilometer Beton und Asphalt miteinander verbindet. Diese, bereits 1938 erbaute Verbindung beginnt ja bekanntlich am Schönefelder Kreuz, dem südlichen Rand der jetzigen Bundeshauptstadt und endet am nördlichen Bereich der sächsischen Landeshauptstadt.
Dazwischen liegen 25 Abfahrtmöglichkeiten. Eine hiervon , nämlich der Abzweig Ruhland ( durchnummeriert, die Ausfahrt 17, gezählt, die Nummer 19 ) führt nach Ruhland und über die Bundesstraße 169 nach Lauchhammer.
Die zurzeit 13. 930 Einwohner zählende Stadt liegt im Landkreis Oberspreewald - Lausitz ( Kfz. - Kennz.: OSL etc. ) und besteht aus 4 Stadt - sowie 3 Ortsteilen.
Vier Jahre vor der so genannten Wende zählte die zum DDR - Bezirks Cottbus gehörende Stadt immerhin 24.295 Bewohner. Mittlerweile ( Stand 2021 ) sind es lediglich 13.930. Tendenz? Wohl eher abnehmend?
Lauchhammer kann durchaus auf einige Besonderheiten in seiner Historie verweisen.
Zu den eher unrühmlichen Ereignissen rund um die Stadt zählte das Ende des Braunkohletageabbaus unmittelbar nach der so genannten deutschen Wiedervereinigung 1990, womit zirka 15.000 Menschen ihren Arbeitsplatz verloren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lauchhammer
Summa summarum verkörpert die Stadt aber eher das, was das Bundesland Brandenburg ausmacht: Flache Landschaften, Sandboden, Wälder ( Pilz reich! ) und eher stoisch agierende Bewohner.
Innerhalb dieser Melange speilt die von der ARD, dem deutsch französischen Gemeinschaftsprogramm Arte mit produzierten sechsteiligen Serie ( " Lauchhammer - Tod in der Lausitz " ) dessen erste beide Folgen ( jeweils 45 Minuten ) nun am vorgestrigen Mittwoch ab 20.15 im " Ersten " gezeigt wurden.
Immerhin entschieden sich zirka 5, 66 Millionen Zuschauer hierbei einzuschalten.
Das hätten sie besser unterlassen sollen, denn die - ersten beiden Folgen - sind - gelinde gesagt - der aller letzte Schrott.
In einem voller Plattitüden, Klischees und einem Wirrwarr von unschlüssigen Handlungssträngen zusammen gemixten Gebräu, geht es zudem auch noch um Mord.
https://www.film-rezensionen.de/2022/09/lauchhammer-tod-in-der-lausitz/
Das sich Straftäter auch in der platten Provinz herum treiben können, ist so neu nicht. Dass Drogen - hier: Crystal Meth - zu einer körperlich - seelischen Abhängigkeit , in den sozialen Abgrund und letztendlich zum Tod führen können, ist eine Binsenweisheit. Dass der Mensch die eigene Geschichte nicht rückgängig machen oder gar umschreiben kann, gehört nicht erst, seit dem der große Denker Karl Marx dieses niederschrieb, zu jenen Erkenntnisfundamenten des Lebens.
Dieses und vieles, anderes mehr, möchte die Serie, jetzt erst, so 31 Jahren nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus, in lau aufgewärmter Form dem Glotzer erneut näher bringen.
Das Vorhaben scheiterte bereits kläglich in de ersten Folge des Sechsteiler.
Boah, ey, bei soviel geballter ÖR - Kompetenz ( immerhin waren gleich sechs Mitproduzenten hierfür verantwortlich ) hätte eigentlich etwas Sehenswerteres entstehen müssen. Uneigentlich ist es immer die gleiche Laier, wenn ein " Wessi " ( Regisseur Till Franzen ist gebürtiger Kieler und hat seine einschlägige Medien - Ausbildung in Köln absolviert ) sich eines Ost - DDR - Themas annimmt, kommt regelmäßig gequirlte Scheiße aus der Küchenmaschine.
Und das haben auch die platten Brandenburger zum Teil so gesehen:
Nun , ja, abstrahieren wir mal die Realität von Fiktion oder meinetwegen vergleichen wir dazu auch Unsinn mit dem Rationalen, dann wird spätestens danach klar, das ein Krimi immer noch ein solcher bleibt, auch wenn er im brandenburgischen Städtchen Lauchhammer spielt. Hier, wo auch die lange Zeit nach dem Zusammenschlusses zweier deutscher Staaten, deren Wirtschaftssystem nicht nur extrem unterschiedlich waren, sondern zudem inkompatibel - so, wie Alt und Jung es schon längst sind.
Die Serie aus dem einstigen Tagebaugebiet Lausitz hält für jeden Ahnungslosen aus dem tiefen Westen Klischeehaftes bereit. Von einem Mord über die Drogenszene bis hin in die personellen Verflechtungen der einstigen Staatssicherheit der untergegangenen DDR ist alles dabei.
Zum Abgewöhnen oder einfach nur zum Abschalten.
BLACKFIELD - Cloudy Now - 2004:
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