Thomas Kunze meldet sich nicht?
Die schönste Nebensache der Welt, der Fußball, hat sich seit Jahrzehnten zu einem veritablen Wirtschaftszweig entwickelt. Es geht nicht mehr um " Handgelder ", die vor 50 Jahren und mehr illegale Zuwendung mit drastischen Sanktionen belegt waren, sondern mittlerweile um Milliarden Dollar / Euro etc. Die Popularität dieser Mannschaftsportart scheint - trotzt allen Widrigkeiten - ungebrochen zu sein. Der Ball rollt - nach zwei " Corona " - Jahren wieder uneingeschränkt. Die Stadien sind zum Teil ausverkauft. Die Massen drängt zu den Arenen, den High Tech - Tempeln, um ihre Lieblingsvereine beim Siegen ( nichts anderes zählt, um das eigene, unterentwickelte Ego damit möglichst rasch aufzupimpen ) zuzusehen. Der Gegner ist dabei auch außerhalb des Platzes, der auserkorene Feind, der das eigne Lebenskonstrukt zum Einstürzen bringen möchte.
Krawalle in den Stadien, blinde Zerstörungswut außerhalb der Arenen gehören zur Tagesordnung. Wer sich mal zum Spaß in einen der abgetakelten Züge der Bahn setzen möchte, um einem dieser angesetzten Spiele beizuwohnen, wird im wahrsten Sinne des Wortes sein " Blaues Wunder " erleben. Volltrunkene ( zumeist Jugendliche ) lassen dort die berühmte " Sau raus ". Sämtliche Schranken des noch zivilen Anstands werden dabei und hier über Bord geworfen.
Wenn die alte Zug - Klabache sich am Zielbahnhof entleert, liegen mehr " Schnapsleichen " in den - nicht selten - zertrümmerten Uraltwagons herum als es Sitze gibt. Es stinkt nach Urin, Essen und sonstigen menschlichen Ausdünstungen. Ein Schweinestall ist heutzutage sauberer.
Der Treck besoffener " Fans " mäandert Hassparolen brüllend in Richtung des Stadions. Begleitet von Hundertschaften zusammen gezogener Bereitschaftspolizei, die - nicht nur - deswegen bundesweit betrachtet Millionen Überstunden angehäuft haben. Die präventiven Sicherheitsmaßnahmen dienen einzig und allein dem Zweck, Krawalle zwischen den rivalisierenden Fußballvereins - Horden zu verhindern. Das gelingt nicht immer, aber immer öfter.
Der " Normalo ", der sich mit einer nicht gerade billigen Eintrittskarte Zugang zu dem Tempel der Lust und Leidenschaft verschaffen möchte, gerät zunächst in die Fänge der Einlasskontrollen. Er wird - je nach Witterungslage - von einem Mitarbeiter des privaten Sicherheitsdienstes ( im feinen Fachvokabular " security " genannt ) wie ein Krimineller systematisch abgeklopft. Die Krawallos und / oder Anhänger der Heimmannschaft natürlich nicht. Weshalb es diesen ständig gelingt, massenhaft Pyrotechnik einsetzen zu können.
Die Medien berichten hierüber in der Regel eher nebenbei. Wer beißt schon gerne in die Hand des Futtergebers?
Der damit einher Drang, in dem Massenereignis Profifußball mitmischen zu wollen, ist hier aber genauso unbändig, wie jener Zwang der Vereine, der Profi - Ligen und des Fußballsports in Gänze, mit dem Sport Moneten zu verdienen ( verdienen zu müssen ). Wobei es eher auf die Privat - Medienanstalten zutrifft, die nun mal keine Zwangsgebühren ( die Demokratieabgabe ) einsammeln können, sondern auf zusätzliche Bezahlende angewiesen sind.
Dass ökonomische Zwänge häufig zu Fehleinschätzung und damit verbundenen " Bruchlandung " führen können, haben in der Vergangenheit Beispiele, wie " premiere ", " Arena " und nicht zuletzt " Sky " gezeigt. Der Zirkus verlangt immer höhere Lizenzgebühren für die Übertragungsrechte, womit nolens volens, ein einzelner Rechteinhaber / Käufer sich finanziell überheben wird
( Vgl. hierzu: https://www.basicthinking.de/blog/2017/05/19/bundesliga-rechte/ ).
Die Schlacht um die Übertragungsrechte für die unzähligen Fußballspiele in den nationalen sowie vor allem europäischen Ligen und Wettbewerben nebst der anstehenden Weltmeisterschaft ist zwar längst geschlagen, denn die Rechteinhaberschaft verteilt sich auf mehrere Konzerne ( Sky, DAZN, Amazon prime, ARD / ZDF, RTL, Sat1 ), doch das Feilschen rund um die Sublizenzen und weitere Verwertungsrechte geht weiter. Damit verbunden sind auch eine Vielzahl von Personalien, insbesondere solche, die sich mit der Unmenge an Kommentatoren befassen müssen.
Nun, die öffentlich - rechtlichen sind hiervon weniger betroffen, denn deren Personaldecke ist auch in Sachen Fußballsport sturm - und wetterfest angelegt. Wer Fußball sehen und hören möchte, muss zwar mit immer den gleichen Namen und deren sprachlichen sowie fachlichen Unebenheiten vorlieb nehmen, doch dieses scheint eher das geringere Übel zu sein. Noch arger trifft es die, die dem guten, alten und immer funktionierenden Radio zugeneigt sind. Denn hier tanzt der Lokalkolorit mit dem berichtenden Radioreporter oft rock `n´ roll. Da gehen so manchem Mikrophon - Künstler im wahrsten Sinne des Wortes beim Schildern der Geschehnisse auf dem gut gepflegten Rasen die Gäule durch.
Noch schlimmer aber wird es, wenn eine Rundfunkanstalt aus dem ARD - Verbund für eine andere öffentlich - rechtliche Einrichtung über eben ein Fußballspiel oder Geschehnisse rund um einen Fußballklub berichten soll. Da wird schon mal ordentlich in den jeweiligen Vereinsfarben kommentiert. Es werden Abläufe einseitig dargestellt und die heiß geliebte Heimmannschaft in den blauen Himmel gehoben. Kritische Formulierungen sind da nicht gefragt. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Mann(n) besudelt das eigene Nest nicht mit Schmutz ( siehe oben ).
Zu den Lokalpatrioten ganz besonderer Art zählt ohne jede Einschränkungen der MDR - Sportreporter und mehr mit dem Namen Thomas Kunze. Er ist zwar nur einer von vielen Mitarbeitern dieser Drei - Länder - Anstalt, aber er steht den aus dem Zwangsgebührentopf bezahlten Lokalmatadoren der Sendeanstalten in Deutschland, die ihre Vereinsbrille beim Kommentieren nie absetzen, um nichts nach.
https://www.mdr.de/sachsen-anhalt-heute/thomas-kunze108.html
Das sei ihm durchaus gestattet. Schließlich muss ein Mann aus seinem Herzen keine " Mördergrube machen " und, wenn es alle so handhaben, warum auch nicht Herr Kunze vom MDR?
Da hörte ich am vorletzten Samstag die Vorberichterstattung zu den anstehenden Bundesligabegegnungen ab 15.00 Uhr bei meinem Leib - und Magensender " Radio Bremen Eins ", um mich ein wenig nach dem Befinden der SV Werder - Konkurrenz zu erkundigen. Zuvor gab es bereits eine weitere Trainerentlassung. Es betraf eben den Leipziger Bundesligaverein. Der noch in der vergangenen Saison erfolgreiche Tedesco wurde geschasst und der neue Coach Marko Rose kam für ihn, um dort die - wohl - viel zu hoch gehängten Erwartungen an die laufende Spielzeit zu erfüllen. Dazu wollte der Radio Bremen - Moderator von eben jenen Thomas Kunze ein wenig Informationen für die Hörer in seinem Sendebereich erhalten. Doch: Kunze schwieg dazu! Er sagte hierzu nichts! Er konnte es auch nicht, denn das verabredete Gespräch fand nicht statt.
Warum nicht?
Ja, das fragte ich mich über eine Woche lang. Warum konnte Herr Kunze nicht sprechen und die möglichen Fragen seines Kollegen in Bremen beantworten. War es eine technische Panne? In den Zeit der nahezu störungsfrei funktionieren High - Tech - Kommunikation? Ich überlegte dazu lange. Eben eine Woche lang. Wie konnte es zu einer derartigen Panne kommen? Der Radio Bremen Eins - Moderator erklärte es mit " Thomas Kunze spricht noch. "
Häh, wieso kann der sprechen, wenn er auf seiner Agenda zu einem fest gelegten Zeitpunkt einen Gesprächstermin mit dem Kollegen aus Bremen stehen hatte?
Tja, nach reiflichen Überlegungen erkläre ich mir dieses Unding damit, dass er kein Interesse an einem eher unangenehm verlaufenden Gespräch hatte. Weil RB Leipzig seinen Trainer entlassen hatte und just an jenem Samstagnachmittag ausgerechnet gegen Dortmund antreten musste, was - zumindest auf dem Papier - nicht gerade als einfache Aufgabe zu betrachten war. Das Ergebnis dieser Begegnung ist längst bekannt. RB gewann 3:0.
Warum also, diese Gesprächsverweigerung?
Es könnte mit dem bereit oben beschrieben Verhalten einiger Lokalpatrioten in der Fußballkommentatorenriege zusammen hängen. Thomas Kunze stellt sich da eben gerade nicht als Einzelfall dar.
Im Verlaufe der vielen Jahrzehnte haben ich allerdings noch eine Vielzahl weiterer noch größerer Unverschämtheiten in Erinnerung. Ob es nun WDR - Mitarbeiter waren, die unsachliche Randbemerkungen in Richtung des Meisterschaftsmitfavoriten Werder Bremen absonderten oder die Sticheleien und mehr, die über Jahre von der Isar in Richtung Weser über den Äther gingen und aus dem FC Bayern - Umfeld abgelassen wurden. Dazu jene Lobhudel - Orgien zu und über den " Rekordmeister " aus den Reihen der TV - Reporter. Sie alle zeugen nicht von einer erforderlichen Neutralität und einer erwünschten Fachkompetenz.
Dazu habe ich denn beim Googlen dieses gefunden:
https://www.turus.net/sport/sportreporter/10726-joerg-dahlmann.html
Mal gnädiger Weise von den Klippschul - Rechtschreibungskünsten und der freien Interpretation der Sprache abgesehen, stimme ich der Mehrzahl der sich dort versuchenden Kritikern an unserer Fußballkommentatoren -Truppe vollends zu. Weshalb ich mir angewöhnt habe, bei den Spielübertragungen den Ton sehr leise zu stellen. Dann sind die Ohrenschmerzen nicht garantiert.
Vielen Dank, Thomas Kunze!
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