Einmal werden wir noch wach?




Heute ist Montag, der 23. Dezember 2024. Morgen ist Heilig Abend, der 24. Dezember 2024. 

In dr vorletzten Nacht zu diesem bedeutungsschwangeren Tag habe ich schlecht geschlafen. Nicht, weil irgendein Kater sich mal wieder an meinen großen Füßen aufgewärmt hatte. Nein, ich hatte Albträume. Die bekomme ich regelmäßig, wenn ein Großereignis bevor steht. Und der 24. Dezember eines jeden Jahres war bislang immer ein solches Ereignis. Die Menschen agierten wie ein riesiger, aufgescheuchter Hühnerhaufen und liefen in den Innenstädten und dort, wo der Konsum das Sagen hat, ben wild hin und her. Nicht wenige, auf der Suche nach einem Geschenk für ihre ungeliebten Verwandten oder denen aus der Nachbarschaft.

Gestern hat meine bessere Hälfte knapp 2 1/2 Stunden jene Geschenke eingepackt, die sie im Verlaufe des letzten Vierteljahres einkaufen konnte. Die Mehrzahl stammt von Online - Händlern. Weshalb die Paketzusteller von " DHL ", " Hermes ", vor allem aber die von " amazon " beinahe täglich vor unserer Haustür standen.

Damit ist es nun für einige Zeit vorbei.

Jetzt liegen sämtliche Weihnachtsgeschenke in dem größten Wäschekorb, den unser Zweipersonenhaushalt vorzuweisen hat. Ich habe am gestrigen Sonntagabend den proppenvollen Plastekorb zurück in den Keller gewuchtet. Dor steht er nun - vor dem Zugriff unserer Katzen gesichert - auf dem Heizungskessel.

Der Korb mit den Präsenten im Gesamtwert von mehr als 500 Euro wird am morgigen 24. Dezember 2024 dann den Weg in Richtung Oberschleißheim finden. An 16.00 Uhr zerfetzten die drei Enkelkinder die Verpackungen der Geschenke, lassen das Weihnachtspapier achtlos auf den Fußboden fallen, werden sich für die milden Gaben - wie immer - nicht bedanken und die obligatorische Frage, ob die Klamotten ihnen gefallen mit dem üblichen, kurzen " Ja " beantworten.

Wie in jedem Jahr wird ein Weihnachtsbaum im Wohnzimmer der Kinder stehen, um den die beiden großen Hunde herum wuseln werden, ohne dass die Gefahr besteht, er wird von ihnen zu Fall gebracht.

Bei Katzen ist das anders. Wer einen solchen Baum schmückt, muss damit rechnen, dass dieser nicht mehr lange auf dem Tisch stehen bleibt. Die Katze betrachtet diesen als ein geeignetes Objekt, um sich an ihm auszutoben.

Neben dem Weihnachtsbaum wird eine Pyramide aus dem Erzgebirge auf einer Anrichte stehen; der von dort stammende Schwibbogen wird auf dem Fensterbrett links vom Hauseingang stehen und die elektrische Weihnachtsbeleuchtung ist im Vorgarten eingeschaltet.

Diese - längst zur Routine - gewordenen Annehmlichkeiten werden aber in den nächsten Jahren die ein oder andere Änderung erfahren. Ob alle drei Enkelkinder noch vollzählig an Heilig Abend anwesend sind, dürfte bezweifelt werden. Die älteste Enkeltochter wird zum kommenden Herbst ein Studium aufnehmen. Ob sie dann noch Lust auf das Weihnachtsbrimborium verspürt, muss dahin gestellt bleiben.

Wie dem auch immer sei, die Weihnachtsfeiertagroutine bleibt uns jedenfalls erst einmal erhalten.

Genauso ergeht es den Nachbarn. Die ältere Dame, längst Witwe, hat vorgestern ihren Weihnachtsbaum auf ihren Balkon gestellt. Der wird erst morgen im Laufe des Vormittags geschmückt. Dieses Ritual hat sie wohl seit Jahrzehnten nicht verändert. Traditionell wird ein Weihnachtsbaum ja auch erst einen Tag vor Heilig Abend gekauft und am 24. Dezember geschmückt. Dass dieses längst nicht mehr überall so gehandhabt wird, liegt an dem Kommerz, der um das Weihnachtsfest herum veranstaltet wird.

Nur eines bleibt auf jeden Fall immer gleich: Der 23. Dezember hat 24 Stunden, wovon diese in Tag und Nacht eingeteilt sind. Der Tag endet mit dem Einbruch der Dunkelheit, so gegen 16.00 Uhr. Die Nachtruhe beginnt spätestens mit dem Schlafengehen und der folgende Tag ist dann der Heilig Abend.

Einmal werden wir noch wach! 

Und danach wird es die großen, die kleinen oder gar keine Geschenke geben?


ELECTRIC FRANKENSTEIN  - Feeling  -  What Me Worry  -  1975:


 


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