Teure Reparaturkosten?
Als wir am Montagvormittag das geleaste E - Auto bei dem Autohaus in Neufahrn abgaben, las ich dort in einem " SPIEGEL " - Artikel, dass die Reparaturkosten auf dem PKW - Sektor seit einigen Jahren rapide gestiegen seien. In den Zeiten von ständigen, von den Medien aufgebauschten Negativmeldungen zu und über wirtschaftliche Entwicklungen, eigentlich nichts sonderlich Überraschendes.
Beim Lesen des knapp 1 1/2 - seitigen Artikels wurde ich dennoch ein wenig stutzig. Irgendwie war das dort benannte Beispiel in sich nicht stimmig und irgendetwas fehlte bei der Unfallgeschichte, die dort beispielhaft als Beleg für die aufgestellte Behauptung, dass die Fahrzeugreparaturkosten in den letzten Jahren nahezu explodiert seinen, was wiederum mit ein Grund für die ständig ansteigenden Versicherungsbeiträgen sein soll.
Letzteres dürfte nachvollziehbar sein, allerdings nur dann, wenn dabei berücksichtigt wird, dass die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge in Deutschland auf gigantische 49,1 Millionen in 2024 gestiegen ist. Je höher die Fahrzeugdichte, desto größer das Unfallrisiko. Diese Entwicklung hat letztendlich auf die gesamte Schadensumme erheblichen Einfluss. Was zu höheren Versicherungsbeiträgen führt. Der allgemeine Preisanstieg bei den Reparaturen und Ersatzteilen ist indes nur ein Faktor, der hierbei eine Rolle spielt.
Dieses als Grundlage vorausgesetzt, dürfte das vom " SPIEGEL " aufgegriffene Beispiel dennoch nicht vollkommen schlüssig sein. In dem Artikel ist von einem auf einen Berliner zugelassenen PKW der Marke Daimler Benz die Rede, der bei einem Rangiervorgang auf einem Parkplatz beschädigt wurde. Dass daraus - in einer wohl bewusst - zu reißerischen Form gleich ein wirtschaftlicher Totalschaden werden kann, muss denn eher dem Umstand zuzuschreiben sein, dass es sich um einen schon leicht betagten PKW gehandelt hat. Und so wurden denn auch gleich die Angaben zum Baujahr, also Alter und auch den allgemeinen Zustand des Fahrzeugs nicht mit angeben.
Wenn die " Karre " bereits 10 oder mehr Jahre auf dem Buckel hat, sind selbst nicht so umfangreiche Reparaturen von der wirtschaftlichen Seite kaum noch zu empfehlen. Die Kosten für Ersatzteile dürften auch deshalb so hoch gewesen sein, weil es nur noch bedingt Ersatzteile auf dem Markt gibt.
Mit einem leicht mulmigen Gefühl saß ich nach dem Lesen jenes Artikels aus dem vorletzten " SPIEGEL " - Heft in dem Ledersessel des Autohauses und harrte der Dinge, die da noch auf uns zukommen werden.
Als dann schließlich von dem in Personalunion fungierenden Werkstattmeister, Sachverständigen und Verkaufsberater uns mitgeteilt wurde, dass wir aus dem abgelaufenen Leasingvertrag pari entlassen werden, war ich dann doch erleichtert.
Es ist denn doch von Vorteil, wenn es kein so namhafter PKW - Hersteller, wie Mercedes, BMW oder Porsche ist, dessen Name den Preis mitbestimmt. Ganz egal, ob ein ehemaliger " SPIEGEL " - Leser den obigen Artikel nun kritisch beleuchtet oder auch nicht.
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