Immer diese Bettelei!
Der Dezember eines jeden Jahres gilt seit ewigen Zeiten als der Monat, in dem die Mildtätigkeit groß geschrieben wird. Das liegt - vornehmlich - an der Adventszeit, den vorweihnachtlichen Gefühlen und dem damit verknüpften schlechten Gewissen, das zumeist ein schlechter Mensch entwickelt, wenn es darum geht, die Armut bei uns oder sonst wo auf der Welt erkennen zu müssen.
Dass in der dunklen Jahreszeit die melancholische Grundstimmung bis zu den Weihnachtstagen ständig steigt und so mancher davon Betroffene, in den letzten Tagen und Wochen des dahin scheidenden Jahres sich selbst bilanziert, wir von vielen Geschäftemachern und Teilzeit - Kriminellen ausgenutzt.
Es verwundert von daher nicht so sehr, wenn in vielen Briefkästen, wo sich neben irgendwelchen Werbeblättchen, Schreiben von Banken und Versicherungen, nun auch Briefe mit Spendenaufrufen wiederfinden.
Die Bereitschaft, für Organisationen, wie Vereine, Kirchen, Initiativen und sonstige Bettler, einige Euro locker zu machen, ist in diesen, von der Medienmeute als krisenhaft abgestempelten Wirtschaftslage nicht unbedingt größer geworden. Deshalb greift so mancher, als gemeinnützig eingetragener Verein, der versucht, bestimmte Dinge auf dieser Welt etwas erträglicher machen zu wollen, nicht selten auf unkonventionelle Methoden zurück.
Hierzu zählt das Abgreifen von persönlichen Daten.
Deshalb verwunderte es uns nicht sonderlich, dass seit Ende November einige so genannte Spendenbriefe in unserem Kasten lagen. Ob nun von einer Tierschutzorganisation, der örtlichen Kirche oder, wie aktuell, von einem Absender, der uns gänzlich unbekannt war.
Der Verein nennt sich " St. Josefs Indianer Hilfswerk e.V. ". Er hat seinen angegebenen Sitz in Offenbach am Main.
Die Organisation stellt sich über ihre Internetpräsens so vor:
Gut, nicht jede der mehr als als 1,8 Milliarden Internetseiten gibt die Wahrheit wieder. Und so dürfte es denn auch hier so sein. Eine sachliche Analyse des Vereins lässt dieses deutlich erkennen, denn:
https://www.dzi.de/organisation/st-josefs-indianer-hilfswerk-e-v/
So dürfte denn das Verhältnis von akquirierten Spenden ( 2018 immerhin 9,1 Millionen Euro ) zu den ausgewiesenen Aufwendungen für Verwaltungs - und Werbezwecke, die bei etwa einem Drittel liegen, in einem sehr krassen Missverhältnis liegen. Was nichts anderes heißt, dass von einem gespendeten Euro allenfalls 0, 70 Euro dem eigentlich Vereinszweck zugute kommt.
Dieses ist ein zu geringer Betrag, wie in der obigen Analyse festgestellt wird. Was wiederum die Frage aufwirft, wo denn jene 30 % des Spendenaufkommens verbleiben? In zu üppige Gehälter für die Vereinsführung?
Wie dem auch immer sei, solche ungebetene Post ist nicht nur lästig, sondern hier riecht es förmlich nach einem Abzockversuch. So sehen es denn auch einige Rezensenten bei Tante Google, die sen Verein als zwielichtig bewerten und von Spenden abraten.
Zwar ist jener Verein nicht mit den kriminellen Machenschaften einer Naomi Campell vergleichbar ( https://www.spiegel.de/panorama/leute/naomi-campbell-fuenf-jahre-wohltaetigkeitssperre-wegen-veruntreuung-von-spenden-a-dc156381-eedd-48c4-a2ed-12f3a076cd7c ), doch ein wenig geht es wohl auch hier in diese Richtung.
GRANCIUS - Prayer - 1973:
Kommentare