Keine frohe Weihnachten
Acht Jahre nach der Amokfahrt eines verblendeten Islamisten durch den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz wiederholte sich ein ähnlicher Vorfall nun in der Landeshauptstadt Magdeburg. Der damals ermittelte Täter A. wurde später in Belgien von der Polizei auf der Flucht erschossen. Der dann festgenommene, mutmaßliche Täter wird sich wohl vor einem Gericht in Magdeburg verantworten müssen.
Was den inzwischen Verhafteten, einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie zu dieser Tat trieb, bleibt momentan noch nebulös.
https://de.wikipedia.org/wiki/Anschlag_auf_den_Magdeburger_Weihnachtsmarkt_am_20._Dezember_2024
Das daraufhin folgende Prozedere indes ist klar und beinahe mit vorherigen, sich ähnelnden Taten identisch. Zunächst taucht die Medienmeute auf, die beinahe rund um die Uhr berichtet, dann folgen die üblichen Beileidsbekundungen aus den Reihen der Politik und nachdem diese salbungsvolle Worte abgesondert haben, die Kirche ihren Beitrag in Gestalt eines Gedenkgottesdienstes ableisten durfte, kann der einfache Michel seine geheuchelte Trauer in Form von an einem Platz niedergelegten Blumen und sonstigen Gedöns kund tun.
Es ist Wahlkampf, deshalb war Noch - Kanzler Scholz, Möchte - gern - Kanzler Merz und der amtierende Ministerpräsident Haseloff sowie weitere Polit - Prominenz vor Ort. Das gehört sich so. Ob der demnächst wählende Bürger das möchte, ist fraglich.
In einigen Tagen ist Weihnachten, das angebliche Fest der Liebe. Davon ist weder in der Ukraine, noch in Syrien oder in Israel etwas zu spüren.
Die angeblich zivilisierte Welt ist seit dem Umbruch ab 1989 zwar 35 Jahre älter geworden, allerdings nicht besser. Statt mit Propaganda und Drohungen gegenüber den ausgemachten Feinden des eigenen Gesellschaft - und Wirtschaftssystems aufzufahren, sprechen nun die High - Tech - Waffen.
Wer der irrigen Annahme ausgesessen war, das Zusammenleben der Staaten könne durch den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen friedlicher gestaltet werden, muss sich eines Besseren belehren lassen. Wirtschaft - und Handel können zwar den Wohlstand im eigenen Land mehren, jedoch nicht die erforderlichen Einsichten, dass dieses nur auf Kosten und zu Lasten anderer Menschen und der Natur möglich ist. Und so wird das Zusammenleben auf diesem, unseren Planeten komplizierter.
Wer blickt da noch durch? Wer möchte da noch den Durchblick behalten?
Nur wenige!
Die Gefahr, dass sich ein eher Unwissender schnell in das Lügengespinst des Internets verfängt, wenn er auf der Suche nach Antworten auf viele und ständig neue Fragen hier eintaucht, wird immer größer.
So kann es wohl auch bei dem mutmaßlichen Täter in Magdeburg der Fall gewesen sein.
Er lebte in Bernburg, einer Stadt im Salzlandkreis, die 40 Kilometer von Magdeburg entfernt liegt. Bernburg verzeichnet aktuell mehr asl 32.000 Einwohner. Womit feststeht, dass nicht jeder Bernburger jeden zwangsläufig kennen muss. Die dort Lebenden und Geborenen sind größtenteils heimattreu, wählen nicht erst seit diesem Land braun und schwarz, sondern dürften auch vor dem Erstarken der Postfaschisten ähnlich liegende Grundeinstellungen zum Leben und anderen Menschen gehabt haben.
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/landespolitik/kreistagswahl-salzlandkreis-114.html
In dem eher wirtschaftlich hinterher hinkenden Landkreis, eines Struktur schwach ausgeprägten Bundeslandes, spielen der soziale Besitzstand eine wichtige Rolle. Die latent vorhandene Unzufriedenheit mit dem eignen Leben äußerst sich in vielfacher Weise. Natürlich auch in den Wahlergebnissen. Und dort ist erkennbar, dass die stärkste Kraft die Partei der Nichtwähler geblieben ist. Desinteresse an der Politik dürfte denn vielleicht dabei eine gewisse Rolle spielen.
Nach dem Motto. " Ich kann da eh nichts ändern, " bleiben mehr als 43 % bei den letzten Kommunalwahlen der Urne fern. Und wählen damit die Braunen.
Damit wird deutlich, dass jene rechtsextremen Einstellungen die die Postfaschisten längst wieder salonfähig gemacht haben, auch in der Provinz angekommen sind. Da muss sich ein dort Zugezogener anpassen. Egal, ob er Akademiker oder Paketzusteller ist. Der inzwischen verhaftete Mann aus dem fernen Saudi - Arabien hat dafür eine eigene Theorie entwickelt. Er sympathisiert mit dem Rechtsextremisten, mietet sich ein Fahrzeug und benutzt es als Waffe gegen jene, die es mit dem Weihnachtskommerz halten.
Der Irrsinn hat damit eine neue Dimension erreicht, weil in ihm längst keine Methode mehr erkennbar bleibt?
In der medialen Aufarbeitung der Ereignisse rund um diese Irrsinnstat in Magdeburg kamen zwei Bewohner dieser Stadt, in der es Wohlhabende aus dem Westen ( Rentner aus Niedersachsen ) und Abgehängte gibt und sich die sozialen Unterschiedlich überall bemerkbar machen, zu Wort. Die feine Dame im Look der nicht so Betuchten stellte doch tatsächlich fest: " Wir haben geglaubt solche Dinge sind weit weg von uns. Wir haben hier nicht so viele Ausländer. "
Aha, aber aus dem benachbarten Bundesland Niedersachsen zugezogene Menschen, die gehören auch dazu?
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