Der Priwall - Schreibt er eigene Geschichten?
Der 9. November 1989 war ein Donnerstag. Das Herbstwetter
zeigte sich von seiner freundliche Seite. Tagsüber lagen die Durchschnittstemperaturen im unteren zweistelligen Bereich. Nachts fielen sie auf bis zu 2 ° C. Der Himmel war teilweise bewölkt. Er wurde ein zunehmender Mond verzeichnet.
An diesem eher freundlichen Novembertag endete de facto die Geschichte des 2. deutschen Staates, der DDR. Jenes Konstrukt schloss so überraschend seine Analen, wie es sie 1949 eröffnet hatte und am 13. August 1961 mit der Grenzziehung für mehr als 28 Jahre einbetonieren, zementieren und mittels Gewalt schützen wollte. Nicht aber gegen den Klassenfeind im Westen, vornehmlich der BRD, sondern hauptsächlich gegen die eigene Bevölkerung.
Die von der DDR - Führung als " Antifaschistischer Schutzwall " propagandistisch legitimierte innerdeutsche Grenze verlief über zirka 1.400 Kilometer vom Dreiländereck in Bayern - Sachsen/DDR - Tschechoslowakei bis zur Ostsee / Lübecker Bucht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Innerdeutsche_Grenze
Ein kleiner Abschnitt dieser ehemaligen Grenzfestung umfasste die Halbinsel Priwall, die sich an der Travemündung im Osten des Bundeslandes Schleswig - Holstein befindet und der Hansestadt Lübeck zuzuordnen ist. Bis 1990 zählte ein Teilabschnitt zum Staatsgebiet der DDR. Heute bildet das östliche Ende des Priwall die Landesgrenze zu Mecklenburg - Vorpommern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Priwall
http://www.grenzerinnerungen.de/priwall2.htm
Der NDR hat zu dem einstigen, etwas kuriosen Grenzverlauf auf der Halbinsel bereits mehrfach Dokumentationen gesendet; die letzte wurde am 27.10. 2019 im Rahmen der Serie " Grenzgeschichten " ausgestrahlt.
https://www.ndr.de/geschichte/grenzenlos/Grenzgeschichten-30-Jahre-nach-dem-Mauerfall,grenzgeschichten142.html
Hierin kommen eine Bewohner aus der Region zu Wort, die sich noch genau an die einstige innerdeutsche Grenze und deren Verlauf auf dem Priwall erinnern können. Mit der Wende vollzog sich eine schleichende Vermarktung dieser Halbinsel durch den Tourismus. Einwohner sprechen bereits von einer " Versyltung " des Gebiets. Von der durch die damalige Grenze bedingte Idylle ist heutzutage nicht mehr viel übrig geblieben.
" Madison Dyke " - Zeitmaschine " - 1977:
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