Wolfsland - " Das heilige Grab " oder Abgesunken in Ruinen
Als die Nullerjahre die einheitstrunkenen 90er ablösten, war der Unterhaltungsmarkt mit mittelmäßigen Künstlern nahezu überschwemmt. Dank der Privat - Verblödungskanäle, wie RTL, Pro7 und Sat1, durften sich hier eine Unzahl von Talentfreien beiderlei Geschlechts mit ihre Kehlkopfakrobatik und / oder schauspielerischer Kleinkunst versuchen.
Zu ihnen zählt die vor knapp 40 Jahren in Erfurt geborene Yvonne Catterfeld. Immerhin nahm diese nach der Wende im bereits gesetzteren Alter von 15 Jahren noch allerlei musikalischen Unterricht. Darunter auch für Gitarre und Gesang. Genutzt hat es nur wenig.
Aber, der Vorteil der Bunt - Blöd - Formate ist, dass - ähnlich wie bei den ÖRs - eine schöne Visage auch ein Garant für eine Art Dauerbeschäftigung sein kann. Catterfeld durfte neben dem Versuch bei Dieter Bohlens " DSDS " einen Blumentopf zu gewinnen, auch in der Triebe - Liebe - Eierkuchen - Kacke " GZSZ " mit mimen. Das Niveau dieser Serie und ihrer Schwestern und Brüder im TV - Herzschmalz - Topf ist bekanntermaßen unterirdisch.
Aber, egal. Ein Sprungbrett für weitere, wenn auch Teilzeitbeschäftigungen, sind die Latrinensendungen alle Male.
Deshalb kam die Karriere der biederen Yvonne erst einige Jahre später so richtig ins Rollen. Zunächst kaprizierte sich die talentlose Sängerin in eigenen Musikstücken. Ihre Liedchen wurden im Hype der Nullerjahre mit hoch gespült. Doch die Musikindustrie war dem Wandel der IT - Revolution unterworfen. Mit dem Abgesang der damals noch sündhaft teuren CD, die einst ihren Preisgipfel in noch kostspieligeren Compilern a la " The Dome " oder dem Organ der pickligen Pubertierenden, der " BRAVO - Hits " erfuhr, platzte so manche Musik - Luftblase. So auch die von Catterfeld.
Die neuen Übertragungstechniken und Musikmedien, wie " Youtube " oder " spontify " verhießen dem Musikinteressierten die uneingeschränkten Möglichkeiten, seine eigenen Lieder zusammenzustellen, ohne dafür immense Gelder zu investieren.
Catterfeld besann sich auf ihre schauspielerischen Gehversuche und kam tatsächlich auch bei den ÖRs irgendwie unter. Aus dem Milliarden - Topf der Zwangsgebühren speisen die Verantwortlichen auch jene Hungerleidenden, die eigentlich nur von dem durch Medien ins Spiel gebrachten Namen leben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Yvonne_Catterfeld
Gestern Abend zur so genannten Prime Time lief die fünfte Folge der Krimi - Serie " Wolfsland ".
Der Titel lautet: " Das heilige Grab ".
Die 2016 erstmalig über die Mattscheiben empfangbare ARD - Produktion spielt in Görlitz. Per se bedeutet dieses nichts schlechtes. Abgesehen von der geografischen Randlage der Stadt an der Neiße, bietet sie dem Besucher eine Reihe baulicher Besonderheiten und dazu Restaurants mit exzellenter Küche.
Die Kehrseite der oberlausitzer Stadt konnte der Zuschauer allerdings erneut bereits in den ersten Minuten des Films erkennen. Es gibt hier jene Menge Bauruinen. Und just in einer solchen Bruchbude, die einst das Restaurant " Brauner Hirsch " ausmachte, spielt sich ein Teil der Handlung ab.
Es geht um Kindesentführung, um religiösen Wahn und um posttraumatische Belastungsstörungen. Letzteres sowohl bei dem Täter, der sich zweier Schülerinnen habhaft macht, diese mit seinem pseudo - klerikalen Schwachsinn bearbeitet und zudem zuvor ein Gewaltverbrechen ( Totschlag? ) begangen hat, als auch bei dem Kollegen der Catterfeld, der sich Schulz nennt ( Götz Schubert ) und eben seine durch einen Suizidversuch der jetzt entführten Tochter, stark belasteten Vergangenheit nicht so richtig verknusen kann.
Jenseits der in dem Krimi - Stoff intendierten Psycho - Scheiße, wird es auch noch so richtig esoterisch, denn eine Ex - Bekannte des Verbrechers, die auf der polnischen Seite der Stadt haust, gibt sich als Lebenskünstlerin mit buddhistischem Flair.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfsland_(Fernsehreihe)
Junge, junge, dat muss der Normalo erst mal verdrücken können. Hinzu kommt, dass dieser Mumpitz in einem Abbruchambiente spielt und abseits der sonst üblichen, völlig aufgesetzten Schick - Micki - Scheiße in den Krimi - Serien, den wahren, nämlich materiellen Unterschied zwischen Ost und West auf den Flat Screen pappt.
Die Schauspieler selbst, vor allem Catterfeld, sind eine Zumutung. Ein derart gekünsteltes, ausdrucksloses und laienhaftes Abspulen der übertragenen Filmrollen ist in dieser komprimierten Form eher selten. Die Hauptakteurin Catterfeld kann wahrhaftig von Glück reden, dass ihr ihr Name weit vorauseilt. Doch auch hier hat alles mal ein Ende. Ich schlage deshalb vor, anlässlich des 40. der Dame das Versuchs - Rotkäppchen im Wolfsland dort einfach dem bösen Raubtier zum Fraß vorzuwerfen und die unsäglich dümmliche Serie zu beenden. Schade um die verplemperten Zwangsgebühren.
Catterfeld kann sich ja bei Engelke im Konkurrenzkanal als " Knallerfrau " versuchen. Dort passt sie ähnlich wie Janette Biedermann, Sarah Connor und andere ihrer Generation eher hin.
JIMI HENDRIX EXPERIENCE - Hey Joe - 1967:
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