Tatort - Folge 1109 - " Die Pfalz von oben ".

Die Folgen seit dem ersten " Tatort " am 29. November 1970, also vor beinage 49 Jahren, lassen sich durch aus in drei Kategorien einordnen. Diese wären sodann:

- sehenswert

- mäßig

- lieber abschalten


Für den 70. " Tatort ", den die Schauspielerin Ulrike Folkerts alias Lena Odenthal am 17. November der mehr oder weniger vorhandenen Fan - Gemeinde kredenzte, dürfte die erste Kategorie zutreffen. Der Beitrag war durchaus interessant, denn er versuchte die dunklen Kanäle des Polizeidienstes ein wenig zu erhellen.

Das Korruption auch im Dienstalltag des uniformierten Beamten eine Rolle spielt, ist längst bekannt. Es sind schließlich auch nur Menschen, die hier einen - häufig undankbaren - Beruf ausüben. Deshalb sind auch sie anfällig für die kleinen und größeren Gelüste des Lebens. Geld spielt dabei immer eine Rolle. Gefälligkeit gehören auch dazu. Sehr oft ist es ein Mischmasch aus beiden, dass den Polizisten schwach werden lässt.

In einem kleinen Ort in der Pfalz ist der Polizist Stefan Tries ( Ben Becker ) als Leiter der dort Dienststelle tätig. Mit Tries hatte Odenthal vor 28 Jahre zusammen einen Mordfall gelöst.   
Anlass für das , dann wohl eher unfreiwillige, Wiedersehen in der pfälzischen Provinz , ist der Tod eines jungen Polizisten, der für die so genannte " Interne " dort ermittelte.

Nach allerlei persönliches Beiwerk, steht dann für Odenthal fest, dass dieser ermordet wurde als er einen verdächtigen LKW - Fahrer spät Abends auf der Landstraße kontrollieren wollte.

Dass Odenthal alsbald korrupte Strukturen innerhalb und auch außerhalb der Polizeidienststelle aufdeckt, zählt zu den interessanteren Teilen dieses 1 1/2 - stündigen " Tatorts ", der aber auch nicht mit Toten geizt. Der LKW - Fahrer wird von französischen Kollegen erschossen aufgefunden; ein ortsbekannter Drogensüchtiger begeht mit seinem Motorrad an einem als Unfallort berüchtigten Baum Suizid, der als Mörder des eigenen Kollegen entlarvte stellvertretende Dienststellenleiter wird von Tries erschossen, ehe sich dieser mit seiner Waffe selbst richtet.

Neben all dem Spektakel, dass im Vergleich zu so mancher, eher stereotyp ablaufenden Brimborium mit SEK - Einsatz und Verdächtigen - Gejage, hier eher moderat abläuft, lässt der Film erkennen, wie es in einem eingegrenzten sozialen Umfeld, fern ab des großstädtischen Kampfes um den schnöden Mammon, funktionieren kann, wenn viele Beteiligte sich decken, weil sie selbst in dem Sumpf stecken, der da von materiellen Begehrlichkeiten abgesteckt worden ist, die sich ein " kleiner ", ein eher wenig verdienender Polizist, in seinem Berufsleben nie und nimmer leisten könnte.

Ein durchaus kitzeliges Thema, dass in der Realität sich für einen kritischen Außenstehenden, als sehr breit gefächert zeigt. Wenngleich es dort nicht gleich um Mord und Totschlag geht.

Diese " Tatort " - Folge zu sehen, hat sich eben gelohnt. Zudem der exzellent spielende Ben Becker zeigt, was er kann.


 
https://de.wikipedia.org/wiki/Tatort:_Die_Pfalz_von_oben





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