Frohes Fest?




Gestern berichtete u.a. die " tagesschau " in ihrer 20.00 Uhr - Ausgabe, dass in der Traumfabrik vieler - nicht nur bundesdeutscher - Autofahrer, bei der Mercedes Benz AG in Stuttgart ein erheblicher Personalabbau geplant sei. Nanu, wieso das?

In dem bericht wurde deutlich, warum es hierzu kommen könnte. Der Konzern hat global betrachtet den dortigen Trend zu Ressourcen schonenderen Modellen schlichtweg verschlafen. Und dieses seit mindestens einer Dekade. Da " Mutti " Merkel den Automobilbossen - was die die Produktion ernergieeffizienter  Fahrzeuge betrifft - immer schon die lange Leine gegeben hat und denen nahezu permanent die Füße küsst - dürfte sich dieses unsägliche Verhalten nun rächen.

Die deutsche Automobilindustrie hechelt der aktuellen Entwicklung gewaltig hinterher. Dass damit auch die Absatzchancen der hiesigen Automobilanbieter sinken, dürfte auf der Hand liegen.

So zeigte der Bericht auch zwei Betroffene. Es waren einfache Mitarbeiter, die sich durchaus Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen. Während der eine Mitarbeiter in einem unüberhörbaren sächsischen Dialekt über seine eher persönliche Gemütslage im Zusammenhang mit der Meldung zu dem geplanten Stellenabbau sprach, nannte sein Kollege dazu eher Ross und Reiter.

Im Hintergrund war an einer Mauer auf dem Betriebsgelände deutlich zu erkennen, dass die Konzernleitung dennoch allen Damen und Herren der Belegschaft, wohl aber auch die unzähligen Lieferanten in Stuttgart, ein " Frohes Fest " wünscht.

Häh? jetzt schon?

Sicherlich erzeugt die schnelllebige Zeit so manche Absurdität. Wozu auch das längst vorgezogene Ritual des vorweihnachtlichen Geschenkekaufens zählt, doch dass bereits ab Mitte November der geheuchelte Wunsch, die lieben Mitmenschen mögen ein " Frohes Fest " verbringen, öffentlich artikuliert wird, ist dann doch eher ein Novum.

An die auf Weihnachten hinweisenden Auslagen in den vielen Märkten hat sich der Konsument bereits ab Anfang September eines jeden Jahres gewöhnt. Auch daran, dass ab November die verdummende Werbemaschinerie voll einsetzt. Auch in und an so manchem Hausgrundstück wurde bereits  im Wege des vorauseilenden Gehorsams ordentlich mit Weihnachtsdekoration herum gewerkelt. Nun sollen die besten Wünsche zum Weihnachtsfest also bereits mehr als einen Monat vor dem Heiligen Abend ausgesprochen werden.

Nö, da mache ich nicht mit.

Sollte diese Unart tatsächlich Schule machen, läuft der Konsument Gefahr, bereits im Februar " Frohe Oster " wünschen zu müssen, obwohl das Hasen - und Eierfest erst im April ansteht. Da frage ich mich tatsächlich, wann dann Ostern, Pfingsten und Weihnachten auf einen Tag fällt?



N.S.U. : - Turn On,  Or Turn Me Down - 1969:



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