Städtischer Friedhof Chemnitz - Krematorium
Am Mittwoch war unser zweiter Werkstattermin in Chemnitz. Der 13. November entpuppte sich sehr bald als typisch nebel - grauer Tag mit zeitweiligen Nieselregen. Eigentlich kein Wetter, um die gegenüber der Reichenhainer Straße liegenden Anlagen des Städtischen Friedhofs zu besuchen. Wir taten es dennoch und wurden Augenzeuge einer Beisetzung - oder auch Urnenfeier.
Der hierfür auserwählte Pastor kam uns bereits im zügigen Gang mit leicht wehenden Talar entgegen. Die Trauergäste oder auch Trauergemeinde sammelte sich und verschwand in die Halle im Krematorium.
Im Vorderbereich des Gebäudes kann der Besucher auf alte Familiengräber sehen, die daraufhin deuten, dass Chemnitz weit vor dem II. Weltkrieg eine aufstrebende Industriestadt war. Hier sind opulente Grabaufbauten zu erkennen, an denen - wie auch sonst überall - der viel zitierte Zahn der Zeit nagt.
Nach einem Gang entlang der von Bäumen und Sträuchern eingefassten Grabstätten gelangten wir zu den unübersehbaren technischen Abluft - und Filteranlagen des Krematoriums. Dieses wurde der weilen im betrieb, wie sich unschwer an den Laufgeräuschen der großen Ventilatoren heraus hören ließ.
Zu DDR - Zeiten legte sich mit der Inbetriebnahme der Verbrennungsanlage aufgrund der fehlenden Filtersysteme eine Daumen dicke Fettschicht auf sämtliche Bäume und Pflanzen des Friedhofs. Auch die Häuser waren davon betroffen. das ist längst vorbei. Nun, 30 Jahre nach dem Abgang der DDR - Oberen, hat das Krematorium des Städtischen Friedhofs hier den aktuellen Stand der Technik erfüllt. Die Verbrennung menschlicher Leiber geht nicht mehr mit unzumutbaren Umweltbelastungen einher.
Wegen des Volkstrauertags am 17. November haben viele der
Grabstätten Gestecke, Gebinde und Blumen aufgelegt bekommen.
Auf dem Rückweg in Richtung Haupteingang der Friedhofsanlage betrachte ich noch einmal die herbstliche Färbung der Bäume und Sträucher. Auch ein Friedhofsbesuch im November kann interessant sein.
U.S. Christmas - Silent Tongue - Eat The Law Dogs - 2008:
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