Vergessene Plätze: Die Bunkeranlage bei Möhlau
Vor einigen Tag gelangte ich während einer Internetrecherche auf eine Seite, in der sich einige gemeldete Nutzer über eine ehemalige Bunkeranlage bei Möhlau ausließen. Möhlau? Nö, nie gehört.
Erst nachdem ich Tante Google befragte, erhielt ich einige Informationen zu diesem Ort. So ist im Online - Lexikon " wikipedia " vermerkt, dass Möhlau seit 1950 ( also zu DDR - Zeiten ) eine aus den Orten Großmöhlau, Kleinmöhlau und Golpa zusammengeschlossen Gemeinde war und seit 2011 nunmehr zu der sachsen - anhaltischen Stadt Gräfenhainichen gehört.
Natürlich hat auch dieser Ort, hat diese Ortschaft, eine belegte Historie, die auf das Jahr 1200 n. Chr. zurück. Hier ist von einer slawisches Siedlung die Rede.
Das ist sehr lange her. Mittlerweile hat sich das Gesamtbild der Ortschaft, wie auch das der Stadt Gräfenhainichen, längst gewandelt. Der über Dekaden prägende Braunkohletagebau ist eingestellt worden. Damit verloren einige Tausend Einwohner ihre Arbeitsplätze. Die Sozialstruktur hat - wie woanders auch - darunter gelitten.
Allerdings hat diese Entwicklung sich nicht sonderlich auf das Wählerverhalten ausgewirkt. Hier, im Landkreis Wittenberg wird stramm CDU gewählt. Die AfD folgt - wenn auch mit gehörigen Abstand.
Schwarz war wohl auch jene Zeit, aus der die besagte Bunkeranlage stammt.
https://www.vergessenes-dasein.de/militär-gssd/gssd-kaserne-möhlau/
https://de.wikipedia.org/wiki/Möhlau
https://www.allmystery.de/themen/ue167717
Die Anlagen stammen aus jener Zeit, in der sowjetische Militärverbände, die unter dem Kürzel " GSSD " auf dem Boden der DDR ständig stationiert waren, nicht nur in Möhlau das Bild der Region mit prägten.
Seit 1991 und mit dem so genannten Aufenthalts - und Abzugsvertrag, der innerhalb der " Zwei plus Vier " - Gespräche mit vereinbart wurde, zogen die hier fest stationierten Einheiten der Sowjetarmee sukzessive ab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gruppe_der_Sowjetischen_Streitkräfte_in_Deutschland
Die einstigen GSSD - Gebäude in Möhlau verkamen, gammelten vor sich hin. Die Natur bestimmte seit jenen Tagen den Takt und hat sich ein Großteil der Nutzflächen an, in und um die militärische genutzten Gebäude wieder geholt.
" Lost Places ", verlassene, verfallene, vergessene Stellen, die vom Zahn der Zeit aufgefressen werden. Nur dann und wann, wenn einige Interessierte neugierig nach dem Zustand jener Ruinen, für die es auch dort kein Nutzungskonzept zu geben scheint, fragen, erscheinen die Bunkeranlagen, die Kasernen, die Gebäude und ähnliches, wieder in den Fokus der in der Nähe lebenden Menschen zu kommen.
Die Bunkeranlage von Möhlau gehört zu dem Immobilienbestand des Bundes. Aber, Berlin ist hier genauso weit entfernt, wie ich es wäre, wenn ich mich auf die Fahrt von Eching bei München nach Möhlau begeben würde. Eine solche Fahrt stellte ich mir beim Lesen der Beiträge zu jenen Bunkeranlagen vor, Ich würde dann auf die Autobahn 9 in Richtung Nürnberg fahren. Nach zirka 3 1/4 Stunden und 355 gefahrenen Kilometern könnte ich zu der Ausfahrt 21 A Zeitz, Saalfeld, Osterfeld, Teuchern gelangen. Nach der Ausfahrt würde der Weg weiter auf der B 180 in Richtung Naumburg, Osterfeld führen. Nach weiteren 3 Kilometern könnte ich zu der Ortschaft Stössen gelangen, dort auf die L 199 in Richtung Weißenfels abbiegen, um nach 6 Kilometern auf die B 87 abzubiegen.
Durch Weißenfels hindurch fahrend, wäre ich nach 5 Kilometern auf der L 188, die ich nach weiteren 7 Kilometern verlasse, um auf der B 87 in Richtung Leipzig weiterzufahren. Über die L 187, 184 und 141 führt die Strecke nach Salzfurtkapelle. Es ginge weiter auf der L 136 und 135 nach Retzau.
Nach weiteren 4 Kilometern, einer Fahrtzeit von zirka 4 Stunden und 40 Minuten und einer Gesamtstrecke von 457 Kilometern käme ich dann in Möhlau an. Hier könnte ich die alten GSSD - Anlagen vor Ort betrachten.
Nun, das Netz macht es mir leichter und billiger und hält zudem eine reichhaltige Auswahl an Videoclips bereits:
SLEEPY SUN - Rigamaroo - Fever - 2010:
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