Post vom Sylt des Ostens
Die Gemeinde Kampen liegt bekanntlich auf der größten westdeutschen Insel Sylt. Die kleine, nicht mit der gleichnamigen im Landkreis Cuxhaven zu verwechselnde Gemeinde, zählt nur 473 gemeldete Einwohner. Einst, so in den " WiWu - Jahren " nach dem 2. Weltkrieg, als die vom Nationalsozialismus noch nicht geheilten Bundesdeutschen sich dank der meinungsbildenden Verblödungspresse aus dem Hause des Springer - Konzerns sich in voyeuristischer Form über die wieder zu Reichtum Gekommenen informieren durften, galt das Sylter Kampen als " Nobel - Ort ". Tatsächlich sind die dort in den Sand gesetzten, nicht vollständig normierten Häuser für den Außenstehenden - sofern er die Anwesen überhaupt zu Gesicht bekommt - schon ein imposanter Anblick.
Was noch vor über einem halben Jahrhundert die Augen des Durchschnittsmichels zum Glänzen und die Münder offenstehen ließ, ist heutzutage nichts Besonderes mehr. Zwar gibt es den versprochenen Wohlstand für Alle nicht, aber immerhin können sich mehr als 1 Millionen Sylt - Touristen einen - wie auch immer gearteten - Urlaub / Aufenthalt auf dem einstigen Eiland der Reichen und Schönen leisten.
Umso mehr, als im vergangenen Jahr dank des 9 - Euro - Tickets einige Hundert gesellschaftlich Unangepasste die Insel Sylt aufsuchten und hier ordentlich für Unordnung sorgten. Punks sowie alternativlose Alternative sorgten für reichlich medialen Wirbel. Damit ließ sich das berühmt berüchtigte Sommerloch, in das auch die Nachrichtenindustrie Jahr für Jahr fällt, gut ausfüllen.
Der Nebeneffekt hierbei war, dass sich durch die, durch die Verblödungsmedien aufgescheuchten - nicht nur - Feierabend - Politiker nun bemüßigt sahen, die erwünschten " Benimm - Regeln " für Besucher des vom Massentourismus eh schon geknechteten Eilands an der nordfriesischen Küste, ein wenig nach zu justieren.
So gilt denn in dem Örtchen Kampen sowie an dem dortigen, öffentlichen Strand eine Zucht - und Ordnungs - Regelwerk, dass auch an anderen Freizeit - und Erholungsstätten längst gang und gäbe ist. Der Medienmeute ist dieses alle Male mehr als nur eine Meldung wert:
Da drängt sich dem Außenstehende natürlich die Frage auf: " Wer soll das wie kontrollieren? "
Nun, auch hier gilt das Prinzip der freiwilligen Selbstkontrolle. In der Hoffnung, dass der ständig nach einem Leithammel ausschauende " Normalo " die sich " vorbildlich " verhaltenen Strandbesucher zur Richtschnur für sein eigenes Verhalten nimmt, dürfte eine Durchsetzung der veränderten Vorschriften durchaus möglich sein.
Während ich diese Nachricht in dem NDR Teletext las, erinnerte ich mich an die vielen Aufenthalte auf der Ostsee - Halbinsel Fischland - Darß - Zingst, die wir seit nunmehr 13 Jahren in der Vor - und Nachsaison aufsuchen. Auch dort gibt es schon lange eine von den Gemeindeverwaltungen erlassene Strand - und Badeordnung :
http://www.prerow.darss-fischland.de/instanz_1/belege/20_satzung_000029.htm
Auch beim erneuten Durchlesen jenes Regelwerkes konnte ich kein Wort zu und über jenes Verhalten erkennen, dass die Gemeinde Kampen auf Sylt zum Anlass genommen hat, um die dort seit 2008 geltende Verhaltensregeln zu modifizieren ( zu verschärfen ). Alles, was dort seit jener Zeit bereits unter Androhung eines Ordnungs - und / oder Bußgeldes bereits untersagt war, soll angeblich erweitert worden sein. Dazu dürfte wohl lediglich das Verbot, des " Bettelns " sowie des " übermäßigen Alkoholkonsums " hinzu gekommen sein. Ein Verhalten unter Hinweis auf diese unbestimmten Sachbegriffe dürften wohl kaum justiziabel sein.
Wie dem auch immer sei, die Gemeinden auf der Ostsee - Halbinsel Fischland - Darß - Zingst sahen sich bislang nicht veranlasst, ihre Verordnungen zu " verschärfen ". Das könnte denn wohl daran liegen, dass die meistens Besucher jenes Urlaubsgebietes sich gesittet verhalten ( was immer darunter verstanden werden kann ) ?
Am Samstag erhielten wir Post von dem Vermieterpaar aus Prerow. Wir hatten bereits im Juni des vergangenen Jahres uns für den Juni als Mietinteressent der Ferienwohnung angemeldet. Weil gerade ein rücksichtsloses Verhalten in jener Zeit nicht zu befürchten ist ( auch wenn selbst in der Vor - und Nachsaison der Besucherandrang nicht gerade gering war ). Wir wollen unsere Ruhe und deshalb kommt Sylt für uns als Urlaubsort nie in Betracht.
CREATIVE ROCK - A Horsemans Morningsong - Gorilla - 1972:
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