Briefwahlunterlagen angefordert


In unserem schönen Freistaat Bayern wird ja bekanntlich am 8. Oktober wieder mal der Landtag gewählt. Ehrlicherweise könnte sich so mancher, der es nicht mit der CSU und deren Ableger, den " Freien Wählern " hält, den Gang zu den Urnen, die irgendwo in irgendeinem so genannten Wahllokal ( zumeist ein öffentliches Gebäude ) sparen, denn seine abgegebene Stimme würde an dem vorhersehbaren Ergebnis nichts ändern.

Die schwarze Macht rund um den Landesfürsten Söder wird auch in den kommenden fünf Jahren nahezu ungebrochen bleiben, weil der schon weit vor dem zu ermittelnden Wahlergebnis dem bayrischen Untertanen unmissverständlich offeriert hat, dass er nur mit den " Freien Wählern " koalieren wird. " Maggi " Söder hält die " GRÜNEN " für nicht regierungsfähig; die braune Brut im blauen Gewande, die AfD, ist eh keine Option für den Machterhalt, die FDP bleibt - genau wie die SPD - ein Zwergpygmäenverein und wird von dem Franken Söder nicht ernst genommen. Der noch darunter laufende Rest von in Vereinigungen zusammen geklaubter wacker Kämpfer um Anliegen jenseits des Großen Geldes wir geflissentlich als kaum störende Beigabe der CSU - Autokratiestrukturen in dem Freistaat beiseite gewischt.

So hat der Wähler zwar - wenn er dem, über mehrere DIN A4 - Seiten breit aneinandergereihten Wahlschein Glauben schenken möchte, eine bislang nie dagewesene Auswahl von Parteien und Kandidaten, doch de facto eigentlich nur die Option zwischen Pest und Cholera. Will heißen: Entweder CSU und " Freie Wähler " oder Nichtwählen gehen.

Während der Aiwanger, Hubert, auf landesweitem Parkett sich mit seinem gestammelten Statement zu seinem als " Flugblatt - Affäre " hoch stilisierten braunen Treiben während der Schulzeit, einen Ausrutscher nach dem anderen leistet, scheint er im eigenen Landkeis sogar noch zu einem Märtyrer aufzusteigen. Aiwanger, Hubert, gegen die Kommunisten in Berlin, gegen die " links - versiffte " Presse und die gesamten bösen Mächte auf diesem Erdball, also?

Die aktuelle Ausgabe des " SPIEGEL " lässt erkennen, warum Bayern eben Bayern ist und nicht Deutschland. Die Bauern, wenn auch durch Landverkauf wohlhabend - manchmal sogar reich - geworden, stemmen sich gegen alles Übel aus dieser Welt. Gegen den " Südlink ", gegen die " Verspargelung auf ihren Feldern ", gegen das Berliner Diktat und weitere Verbote in Gestalt des best gehassten " Heizungsgesetzes ". Das dabei in den öffentlichen Raum in Form der Bierzelte und Trinkhallen heraus posaunte Vokabular lässt den Ursprung erkennen.  Aus welchem braunen Holz der Aiwanger, Hubert, einst geschnitzt wurde, dürfte sich damit auch anhand seines Umgangs mit der medialen Aufarbeitung seinen " Jugendsünden " erkennen lassen.

Nicht er war der vermeintliche Täter, der an jenem Pamphlet über die persiflierende Beschreibung der NS -  Vernichtungsmaschinerie während des III. Reiches beteiligt gewesen sein könnte, sondern er stellt sich als Opfer dar. Aiwanger, Hubert, der Betroffene ? Aiwanger, Hubert, der von den linken Medien vernichtet werden sollte. Aiwanger, Hubert, dessen Reputation aus politisch motivierten Gründen beschädigt wurde?

Dabei war es die " Süddeutsche Zeitung ( SZ ) ", die zunächst darüber berichtete und deren Seriösität anschließend von Aiwanger´s Getreuen in Zweifel gezogen wurde. Eine Art von Retourekutsche? 

Die Fehltritte des Hubert Aiwanger sind mehr als 3 1/2 Jahrzehnte her. Sie wurden wieder in die Öffentlichkeit gezerrt. Der Politiker hat sich dazu - wenn auch in sehr unbefriedigender Weise - erklärt.   Damit sollte es auch seine Bewandnis haben. 

Ob jener als Skandal hoch gejazzte Fall Auswirkungen auf die anstehende Wahl hat, dürfte so klar nicht sein. Im Freistaat Bayern ticken die Uhren seit jeher anders. 

Wir werden von unserem verbrieften Recht auf allgemeine, freie, gleiche, geheime und unmittelbare Wahl trotz alledem und alledem nachkommen und haben deshalb die Briefwahlunterlagen angefordert. Und zwar über das Online - Portal der Gemeinde. Das funktionierte einwandfrei. Wenigsten das!



Nachtrag: Heute lagen die DIN A 4 - Briefe mit dem Wahlunterlagen im Briefkasten. Ein irrer Wust an Papier. 14 DIN A 4 - Seiten breit nebst diversen Kuverts usw. Na, denn. Bis zum 8. Oktober ist noch ein wenig Zeit. Ich werde mich bis dahin garantiert entschieden haben, weder den Söder, Markus, Dr., noch den Aiwanger, Hubert oder dessen Parteien zu wählen. Besser als nicht wählen!


SECET SAUCER  -  Tranquility Base  - Second Sighting -  2007:

  



    

 



 

 


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