Der Globus quietscht und eiert - mehr, denn je!

Als ich vor mehr als 5 1/2 Jahrzehnten die ersten, eher ungelenkten Versuche unternahm, mich von der Knute eines zumeist autoritär handelnden Elternhaus zu befreien, zählte der CVJM in Bad Eilsen für knapp 2 Jahre zu den Anlaufstationen bei diesen Bemühungen. Hierbei ging es mir nicht um die Fortsetzung einer aufoktroyierten christlichen Erziehung mit Religionsunterricht als Pflichtfach in der Volksschule, dem im zweijährigen Konfirmantenunerricht eingebimsten Zehn Geboten, den vielen Liedtexten sowie den Psalmen und sonstigen Gedöns, durch Tat und Rat, sondern eher um die Zusammenkünfte mit beinahe Gleichaltrigen. Bei den vom CVJM organisierten Fahrten wurden abends bei einem Lagerfeuer und nach einer dort, mit einem zuvor eigens dafür ausgesuchten Stock, eine größere Kartoffel gegart, dann verspeist und anschließend in Begleitung einer Wandergitarre fröhlich, frisch und frei  aus der mitgebrachten  " Mundorgel " Liedgut geschmettert.    

Die " Mundorgel " war aber auch sonst der regelmäßige Begleiter während der CVJM - Abende. Wobei es sich um eine breits leicht modifizierte Ausgabe handelte, in denen nicht jene Masse an christlich geprägten Liedern abgedruckt waren, sondern mehrheitlich eher jene von der Güte des " Wir lieben die Stürme ", " Im Frühtau zu Berge " oder auch "  Die Affen rasen durch den Wald ".... 

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Mundorgel

https://liederdatenbank.strehle.de/songbook/16891

Ebenso intonierte der einestieg Jugenschar - und Jugendschaftleiter Manfred K. ( der Herr sei ihm und seiner Seele gnädig, denn er endete als Alkoholiker und verstarb vor einigen Jahren in Bückeburg ) das Lied " Der Globus quietscht und eiert ". 

Nach Jahzehnten habe ich weder die Melodie, noch den Text mehr auf der Pfanne. Deshalb gib es eben u.a. auch " You Tube " als Erinnerungshilfe:


Okay, bei uns hörte sich das Lied ein wenig anders an. 

Aber just dieses Lied kam mir wieder in den Sinn als ich gestern Morgen die Nachrichten von und über das Erdbeben in Marokko hörte. Addiere ich zu dieser Katastrophe dann noch jene sintflutartiegn Regenfälle in Griechenland, der Türkei und Bulgarien, die Feuersbrünste in Teilen der USA, Kanadas und in China, auf den Inseln Gran Canaria und Rhodos oder beinahe vor der Haustür im Harz sowie in Brandenburg hinzu, lässt mich die Frage nicht los: Hat es so etwas zu jener Zeit, in der die " Mundorgel " noch populär war, überhaupt gegeben?

Jein!

Katastrophen , wie sie nicht nur der Somme 2023 brachte, waren auch vor 50 Jahren und mehr durchaus ein Thema. Wenngleich die Medien hierüber nur bedingt berichteten ( berichten konnten ). Allerdings nimmt deren Intensiät und Häufigkeit offensichtlich zu. Was einigen aus der Masse von mehr als 8 Milliarden Erdbewohnern durchaus und zunehmend Sorgen bereitet. Der Mehrzahl unter der Weltbevölkerung scheint es indes egal zu sein, ob die nächsten Generationen auf der Erde noch überleben können. Soweit es möglich ist, werden die alten Lebensgewohnheiten beibehalten. Wozu auch das Reisen oder Verreisen zählt. Dieses möglichst oft und dazu noch so weit es irgendwie geht.

Tja, so kommt es nicht von ungefähr, dass ich beim Googlen diesen, längst angeschimmelten Blog auftun konnte:
  


Im Oktober 2014 kreierte diese, damals 35jährige Dame, den ambitionierten Plan um die Welt reisen zu wollen. Die Ergebnisse ihres Hirn - Joggings hinterlässt sie der Nachwelt auf einigen Seiten in Form von zum Teil unscharfen Fotos und sinnfreien Texten, die sich weder mit den per Stippvisite aufgesuchten Ländern intensiver befassen, noch mit deren Eigenarten erläutern, geschweige denn sich mit spezifischen Problemen  auseinandersetzen. 

Nun gut, damals war die Erderwärmung respektive der Klimawandel noch kein medial präsentes Thema, obwohl die Veränderungen längst erkennbar wurden. 
Wer selbstdarstellerisch mit der Meute aus den Industrieländern kommend, die  überwiegend verarmten Ländern der Welt besuchen möchte, um voyeuristisch deren Elend zu besichtigen, muss sich wohl oder übel das Attribut des Klimasünders ans Revers heften lasssen. 

Weil es deren zu viele gibt, wird unser Globus mehr denn je quietschen und eiern. Dagegen hilft auch kein intensives Ölen mehr.


HANFORD FLYOVER  -  Today  Hanford Tape Sessions  -  2021:




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