MDR: " Sagenhaft " - Axel Bulthaupt und seine Dresden - Reportage
Wer am Sonntagabend zur Prime Time keine Lust auf Politikgelaber hatte und stattdessen auf das Programm des MDR umstellte, durfte hier eine 1 1/2 stündige Reportage über eine der landschaftlich und archetektonisch wohl attraktivsten Städte in Europa, nämlich Dresden, genießen.
Eine wahrhaft entspannte Angelegenheit. Während in den beiden Zwangsgebühren finanzierten ÖR - Hauptprogrammen zwei alte Herren mit zwei nicht so alten Damen in Gestalt von Illner und Machberger als Moderatorinnen zum größten Teil gleichförmige Fragen stellten und bei unzureichenden Antworten - zum Missfallen der vielen CDU - Fans vor den Glotzen - journalistisch sauber und gerechtfertigt nachhakten, ließ der MDR - Kollege Axel Bulthaupt in der Manier eines ausgewogen agierenden Mannes, der die Regionen seines Brötchengebers lobhudelnd vorstellen darf, es sehr gemächlich angehen.
Ja, die Landeshauptstadt Sachsens, auch als Elbflorenz bekannt, hat sehr reizvolle Orte anzubieten, innerhalb derer doch noch das Zusammenspiel von Natur und Mensch funktioniert. Ja, Dresden ist eine anerkannte Metropole der historischen Baudenkmäler. Und, ja, die Stadt zählte einst zum UNESCO - Weltkulturerbe, ehe die " Waldschlößchenbrücke ", den Dresdner jenes Attribut wieder entzog.
Auch mehr als 17 Jahre nach einer Bürgerabstimmung über diesen Schilda - Streich ( https://www.deutschlandfunkkultur.de/entzug-des-welterbe-titels-wie-sich-dresden-mit-einer-100.html ), bin ich immer noch der Auffassung, dass die weitere Elbquerung - auch mit Blick auf das " Carola " - Brücken - Desaster - absolut erforderlich war.
Egal! Weiter im Programm zu und über die vielen Vorzüge der Stadt an der Elbe. Da wurden vom Moderator doch tatsächlich einige nicht so schöne Besonderheiten der, zu DDR - Zeit als Tal der Ahnungslosen verspotteten Metropole angerissen. " PEGIDA ", die latent vorhandene Ausländerfeindlichkeit, der sich etablierende Rechtsradikalismus. Okay, es sind nicht unbedingt typische Erscheinungen für Dresden, denn das gibt es in sämtlichen Bundesländern.
Dafür entschädigen - zumindest zeitweise - jene Bilder, die die Stadt von ihrer aller feinsten Seite zeigen.
Auch eine historische Stippvisite durfte in der knapp 1 1/2 Stunden Sendung nicht fehlen. Der MDR - Moderator ging dabei kurz auf den Ursprung der Stadt ein ( https://de.wikipedia.org/wiki/Dresden#Geschichte ), ehe wieder eindrucksvolle Drohnen - Aufnahmen die Exklusivität der Lage Dresdens vermittelt wurden. Insgesamt eine interessante Sendung, die unsere Kenntnisse über die einstige Heimatsatd nicht nur auffrischen konnte.
https://www.mdr.de/tv/programm/sendung-1000790.html
Dass dabei das " Carola " - Brücken - Problem, die saumäßigen Straßenverhältnisse außerhalb des Stadtkerns, die drohende Insolvenz der " Dresdner Verkehrsbetriebe ( DVB ) und die Unfähigkeit der Stadtverwaltung, mit dem vor Jahren erlangten Status der Schuldenfreiheit sinnvoll umzugehen, keine Rolle spielten; ebenso wenig wie der Fakt, wonach die zuständigen Behörden allein im Jahr 2023 14,3 Millionen Euro an Bußgeldern einsammeln durften, die den Haushalt schön aufgehübscht haben, kann geflissentlich übersehen werden. Schließlich sind die Dresdner - wie nicht wenige " Kaffee - Sachsen " für ihre angeborene Gemütlichkeit bekannt. Dieses ist allerdings auch für die dort getroffenen politischen Entscheidungen zutreffen.
Ein Manko, dass nicht nur den beiden älteren Kontrahenten, die sich im " Ersten " und dem " ZDF " zu einem gesitteten Meinungsaustausch überreden ließen, abgelastete werden muss.
ETHIVA - Chemical Train - 2014:
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