Nur noch Legastheniker!



 

Was unter IGLU zu verstehen ist, war mir bislang nicht geläufig. IGLU hört sich so an als könnte es sich dabei um die aus Schnee und Eis bestehende Unterkunft der Eskimos handeln. Doch das Iglu schreibt sich eben nicht in Großbuchstaben. Also muss sich hinter dieser Buchstabenzusammensetzung etwas anderes verbergen.

Tatsächlich bedeutet IGLU dieses hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/IGLU-Studie

Neben dieser auf Tests basierenden Untersuchung existiert ja noch die allseits bekannte PISA - Studie ( https://de.wikipedia.org/wiki/PISA-Studien ).

In beiden wissenschaftlich fundierten und somit anerkannten Testformen schnitten oder schneiden deutsche Teilnehmer immer wieder miserabel ab.

Da hörte ich in einem Beitrag der " ARD Infonacht ", dass in weiteren Untersuchungen zu der Lese - und Rechtschreibkompetenz bei Viertklässlern. Eine alarmierende Feststellung dazu folgte, denn mindestens ein Viertel aller dort getesteten Kindern wiesen gravierende Lücken bei den Lesefähigkeiten und Rechtschreibkenntnissen auf.

Nichts neues?

Wohl nicht, weil über derartig schlechte Ergebnisse seit Jahren berichtet wird. So unter anderen für 2023:

https://www.deutschlandfunk.de/iglu-studie-2021-lesekompetenz-kinder-100.html

Nach dem Ende des gehörten Radioberichtes stellte ich mir die Frage, woran es wohl liegen mag, dass gut ein Viertel aller, die Grundschule verlassenen Schüler auf diesen Gebieten erhebliche Defizite aufweisen. Liegt es vornehmlich an den genetischen Vorgaben? Liegt es daneben auch an dem Elternhaus sowie dem sozialen Umfeld? Oder sind die Ursachen im Schulsystem zu suchen?

Es könnte an allen drei benannten Komponenten liegen. 

Weil sich von Seiten der Politik nicht ausreichend mit dieser Entwicklung befasst wird, sondern nur die jeweils aktuellen Ergebnisse dieser Untersuchungen gejammert werden, wobei jeder Hansel öffentlich seinen Senf dazu gibt, ändert sich danach kaum etwas. Hinzu kommt, dass in vielen Fällen seit Jahren in inflationärer Weise von einer Legasthenie ausgegangen wird. Mit fatalen Folgen für die betroffenen Kinder. Diese werden in das soziale Abseits gestellt, ihre Zukunft bleibt beruflich sowie in privater Hinsicht verbaut.

Werden die Generationen nach der meinigen immer dümmer? Wird es bald mehr Jugendliche geben, die kaum Lesen und Schreiben können, dafür das Smartphone als alleiniges Kommunikationsmittel anwenden? Fallen wir deshalb tendenziell in die Lebensweisen der Urgesellschaft zurück, in der sich mittels Grunzlauten und Handzeichen verständigt wurde? Ich denke dabei an den Film " Eine Millionen Jahre vor unserer Zeit "  mit der US - amerikanischen Schauspielerin Raquel Welch ( https://de.wikipedia.org/wiki/Eine_Million_Jahre_vor_unserer_Zeit ), der milch während meiner Volksschulzeit fasziniert hatte, dessen Sinn ich einst aber nicht erfasste, weil ich vom Alter her und aufgrund meines Bildungsstands, der hierfür unzureichend war, keine Trennung zwischen Fantasie und Realität vornehmen konnte.

Mehr als 58 Jahre danach weiß ich, dass es sehr oft nicht darauf ankommt, ob einer Mensch intelligent ist, sondern eher entscheidend ist, wo er herkommt. Und weil heutzutage mehr Schein als Sein gilt, das Geld aus dem Elternhaus die entscheidende Rolle spielt, betrachte ich solche Untersuchungen als nur wenig aussagekräftig.   


DOM  -  Edge Of Time  -  1972:




Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Bild
Wenn der Winter, die eisigen Temperaturen, die langen, dunklen Nächte, dem Mitteleuropäer ( und nicht nur ihm ) so richtig auf´s Gemüt drücken, dann erinnert sich so mancher Frierende, an die warmen Tage des Sommers, an die Ferien und den Urlaub. Vor mehr als einem halben Jahrhundert war dieser Begriff für viele Westdeutsche noch ein Fremdkörper im eigenen Leben. Der Masse ging es zwar zumindest so gut, dass sie weder hungern, noch frieren oder betteln musste. Dennoch: Urlaub machen, in irgendein anderes Bundesland fahren oder sogar das Ausland besuchen, das war finanziell gar nicht möglich. Deshalb wurden auch die wenigen Klassenfahrten, die in der damaligen Zeit angeboten wurden, eher bescheiden gehalten. Als ich vor etwa 46 Jahren an einer solchen Klassenfahrt teilnehmen durfte, stand dessen Ziel bereits fest: die Insel Wangerooge, denn dort unterhielt der Landkreis Schaumburg - Lippe ein so genanntes Landschulheim. Wobei das Wort " Heim " nicht im eigen...
Read more »

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

Bild
Das eigene Leben spielt einem doch sehr oft einen Streich. Als ich vor einiger Zeit einen Eintrag über meine Erlebnisse im Jahr 1963 während des sechswöchigen Aufenthalts im einstigen AOK-Kindererholungsheim auf der ostfriesischen Insel Norderney in das World Wide Web stellte, war meine Intention eigentlich, mir den damaligen Schrecken aus der Erinnerung zu schreiben. Ein weiterer Grund lag darin, dass ich das Buch des " SPIEGEL " - Redakteurs Peter Wensierski gelesen hatte, der ja bekanntlich über die jetzt peu'a peu'zu Tage kommenden Missstände in den vielen Einrichtungen der Kirchen schreibt. Einen dritten Anlass sah ich darin, dass es den politisch Verantwortlichen immer noch nicht gelungen ist, die Zöglinge von einst für das erlittene Unrecht zu entschädigen. Ein Blogeintrag hat ja im Vergleich zu einem geschriebenen Buch, einen veröffentlichten Artikel oder einem Wortbeitrag in einer Radio - und Fernsehsendung den großen Vorteil, dass dieser für wohl ewige Ze...
Read more »

Will sehen, was ich weiß, vom Büblein auf dem Eis!

Bild
Als ich heute Morgen am Fenster stehend die herunter gedrückten Bambuspflanzen betrachtete und deren von Eis und Schnee belegten Blätter erkannte, war mir nun endgültig klar, dass der Winter Einzug gehalten hat. Bei Temperaturen um - 5 Grad blieb der am Abend zuvor herunter gerieselte Schnee doch tatsächlich liegen. Voraussichtlich aber nur für ein paar Tage, denn zum Wochenende wurde bereits wieder Tauwetter angesagt. Das ständige Auf und Ab bei den Temperaturen geht irgendwie auf die körperliche Fitness. Ich fühle mich manchmal wie erschlagen. Aber nicht nur ich. Die Winter vor mehr als 60 Jahren waren da andere. Ab Mitte November wurde es nachts durchgängig frostig. Die Kohle - und später die Ölöfen waren deshalb längst in Betrieb. In den Zimmern bildeten sich manchmal Eisblumen auf den Fensterscheiben. Zwischen den Fensterbrettern und den Fensterlaibungen zog es wie Hechtsuppe. Vor den Ein - und Ausgangstüren aus Holz legten unsere Großeltern eingehaltene Kohlesäcke aus Jute, die d...
Read more »