Kim Luisa Kreissl in " Moin.de ": " Ostsee: 46 Millionen Steuer-Verschwendung – und dann geht trotzdem nichts "
Um heutzutage einen Artikel zu verfassen benötigt ein Autor wenig, denn im all wissenden World Wide Web gibt es eine Unzahl an Informationen, mit denen dieser sein späteres Werk zustande bringen kann. Was im Umkehrschluss bedeutet, eine fundierte Grundlage in Gestalt einer einschlägigen journalistischen Ausbildung ist nicht vonnöten. Der Vorteil dabei liegt auf der Hand: Solche Schmalspur - Artikelschreiber sind als eher billiger Jakob für ein Publikationsorgan zu haben; der Nachteil: Diese haben sehr oft von der Materie keine Ahnung.
Dann hilft nicht einmal die unterstützende Hilfe eine auf KI basierten Textprogrammes. Zumeist kommt auch hier schlussendlich nur Mumpitz heraus.
Diese langjährige Erfahrung habe ich beim Lesen diverser Online - Ausgaben von Print - Medien immer wieder machen könnten. Schon aus diesem Grund reduziere ich den Konsum derartiger, intellektuell flach gehaltener Medien auf ein Minimum.
Rein zufällig las ich vor einigen Tagen diesen Artikel auf einer " msn " - Nachrichtenseite eingebundenen Artikel:
https://www.moin.de/norddeutschland/ostsee-prerow-seebruecke-gesperrt-euro-laengste-id300590247.html
Schon die Überschrift, der Aufmacher also, ist eine als tendenziös einzuordnende Halbwahrheit.
Der Neubau der Seebrücke in Prerow wurde mit 29 Millionen veranschlagt und überwiegend aus Geldern des EU - Regionalförderungsfonds finanziert.
Dieser wird über die Beiträge sämtlicher 27 Mitgliedsstaaten gespeist. Womit es keineswegs Steuern sind, die dort von den EU - Ländern eingebracht werden. Zumeist handelt es sich um Kreditaufnahmen, die diese Finanzmittel ermöglichen.
Zudem ist der Brückenneubau wohl kaum eine " Steuer - Verschwendung ", werte Frau Kreissl, denn ein Brückenneubau, wie er bereits 2018 geplant wurde, war zwingend erforderlich. Genaueres dazu lässt sich unter anderen hier nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Seebrücke_Prerow#Seebrücke_und_Inselhafen
Hieraus ergibt sich, dass die tatsächlichen Baukosten von 46 Millionen Euro die umfangreiche Renaturierung des " alten " Hafens Darßer Ort inkludieren.
Fakt ist demnach, dass der Brückenneubau keineswegs 46 Millionen Euro " verschwendet " hat, wie die gebürtige Bayerin schreibt.
Dass auch bei Neubauten dann und wann Wartungsarbeiten vorgenommen werden müssen, dürfte allgemein bekannt sein. Und eine Einschränkung außerhalb der Saison für nur 3 Tage dürfte denn wohl kein großer Aufreger sein, wie es in dem ansonsten belanglosen Artikel bei " Moin.de " suggeriert werden soll.
Nach dem Lesen dieses Traktat wurde meine Skepsis gegenüber solchen auf reißerische Aufmacher basierenden Artikel wieder voll umfänglich bestätigt.
Neben längst bekannten Fakten, wird hier eine Melange aus Allgemeinplätzen, Worthülsen und Vermutungen miteinander verknüpft. Womit diese natürlich nicht im Kontext mit dem Aufmacher stehen, sondern lediglich nebensächliche Informationen zu bereits Altbekannten enthalten.
Die Journaille aus dem Haus, dessen Latrinen - Blatt hierbei immer noch führend ist, lässt grüßen, Frau Kim Luisa Kreissl aus Hamburg an der Elbe.
Da lebte vor vielen Jahren ein Mann mit dem Namen Helmuth Schmidt, seines Zeichens dort Innensenator, später Bundeskanzler und der hat vormals formuliert:
" Wenn man keine Ahnung hat, sollte man lieber den Mund halten! "
Wie wahr, wie wahr!
Doch das scheint bei vielen abhanden gekommen zu sein.. Insbesondere in diesem Genre, was sich vor allem durch solche auf Leser - Dummfang orientierten Artikel auszeichnet, wohl kaum noch umsetzbar.
Hier gilt nur: " pecunia non olet "!
Gåte - Bruremarsj frå Jämtland - Jygri - 2002:
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