Schockanruf
Vor einigen Wochen erhielt ich innerhalb eines kurzen Zeitabschnitts Anrufe aus den Niederlanden und Spanien. Da ich weder familiär, noch beruflich Verbindung zu Personen aus diesen beiden Ländern unterhalte, war mir sofort klar, dass es hierbei um so genannte Ping- Anrufe handelte.
Die Häufigkeit derartiger Anrufe nimmt seit Jahren zu. Dabei stellen diese einen Betrugsversuch dar. Der Bundesgerichtshof hat dazu ausgeführt, dass Ping oder auch Lockanrufe den Straftatbestand des Betrugs nach § 263 Abs. 1 StGB erfüllen ( Urteil vom 27.03.2014 - BGH StR 342 / 13 ).
Ping - Anrufe verlaufen nicht selten so ab, dass der zufällig Angerufene angehalten werden soll, einen Rückruf zu der ihm angezeigten Rufnummer vorzunehmen. Geschieht dieses wird er ungewollt auf eine kostenpflichtige, teure Mehrwertnummer umgeleitet. Die damit verursachten Telefoniekosten werden dem Rückrufenden in Rechnung gestellt.
Der weitere Ablauf ist bekannt. Der Angerufene erhält von seinem Telefonanbieter eine monatliche Abrechnung, die meistens per Lastschrifteinzugsverfahren von seinem Konto abgebucht wird. Hiergegen kann er zwar binnen acht Wochen nach Zugang der Abrechnung bei seinem Provider ( Anbieter ) Widerspruch erheben ( https://www.kanzlei-hollweck.de/ratgeber/fehlerhafte-handyrechnung/).
Eine weitere Betrugsvariante stellen so genannte Schockanrufe dar.
Hierbei wird bei einem zufällig ausgewählten Telefonanschluss von einem vorgespielten Anrufer eine vermeintliche Notlage eines Verwandten suggeriert. Im Verlaufe des Gesprächs soll der Angerufene so manipuliert werden, dass er dem Betrüger schließlich einen Geldbetrag oder Wertsachen aushändigt. Kommt es zu einer Übergabe, ist das Geld oder der Schmuck meistens unwiederbringlich verloren.
Die Betrüger agieren zumeist in einer Bande und geben sich dabei wechselweise zumeist als Polizisten, Finanzbeamte oder als Geschädigte aus. Ausgesucht werden dabei häufig ältere Menschen, die anhand des Telefoneintrags ausgesucht werden. Klingt ein dort stehender Vorname etwas antiquiert, wird über einen noch vorhandener Festnetzanschluss ein Kontakt gesucht.
So gelingt es den Gauner manchmal erkleckliche, fallweise gar sechsstellige Summe zu erbeuten.
Als ich kürzlich von einen Betrugsfällen las, stellte ich mir die Frage: " Wie dumm muss man eigentlich sein? "
Doch bei der Vielzahl der Betrugsmöglichkeiten im Bereich der elektronischen Kommunikation kann es nahezu jeden treffen.
FOCUS - House Of The King - Focus 3 - 1972:
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