Winterleid = Winterlied!



Da hat uns der Winter heute morgen wieder die weiße Karte gezeigt. Nach Mitternacht kam er leise aus dem Südosten angeschlichen und beglückte uns mit einer Schnee - Pracht. Zugegeben, nicht üppig, was da herunter rieselte. Aber, immerhin etwas.

Während es draußen noch dunkel war, nur die hässliche Straßenlaterne ihr fahles Licht auf den Gehsteig und die Straße abgab, sorgte ein kurzes Schneegestöber dafür, dass jene Erinnerungen aus früheren Jahren ein wenig zurück kamen.

Es waren jene Erlebnisse, die zu einer der bereits im November des jeweiligen Jahres einsetzenden kalten Jahreszeit passten. Ob es nun die verschneiten Felder und Flächen vor der Haustür, die Schlittenfahrten auf Prasuhn´s Wiese oder die Autofahrten während der so genannten Katastrophen - Winter, sie kamen mir wieder in mein Gedächtnis, als ich einige Zeit auf die Laterne und das Schneetreiben um sie herum blickte.

Vielleicht bringt der Klimawandel doch keine so gravierenden Änderungen innerhalb der Vier Jahreszeiten mit sich und diese werden nur einige Tage oder Wochen verschoben? Vielleicht.

Der Schnee indes, der an jenem 15. Januar 2016 in Dresden fiel, schmolz bereits nach einigen Stunden wieder. Bei Plusgraden ist dieses kein Wunder. Und die Frühlingsmonate sind auch nicht mehr so weit entfernt. Wie singt Hannes Wader in seinem " Winterlied " dazu zutreffend?








Den Text schrieb der leider zu früh verstorbene Franz Josef Degenhardt:


Es ist ein Schnee gefallen
Und fiel noch aus der Zeit
Man wirft uns mit den Ballen
Manch' Weg ist uns verschneit
Manch' Weg ist uns verschneit!

Die Kälte und das Schweigen
Ringsum ist viel zu alt
Macht Mutigen und Feigen
Das Herz, die Hände kalt
Das Herz, die Hände kalt!

Ich lege meine Hände
Auf deinen warmen Bauch
Und träume von dem Ende
Und von dem Anfang auch
Und von dem Anfang auch!

Ich hör' die Wölfe heulen
Und mir ist nicht sehr warm –
Komm, salbe mir die Beulen
Und nimm mich in den Arm
Und nimm mich in den Arm!

Und sing' die alte Weise
Dass bald der Frühling naht
Und unterm Schnee und Eise
Schon grünt die neue Saat
Schon grünt die neue Saat!

Dann wollen wir uns wälzen
Nach einem heißen Bad
Im Schnee, und der wird schmelzen
Weil er zu schmelzen hat
Weil er zu schmelzen hat!




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