Das A. in der T. in E.

.´⋅˙˙˙A ´´..´⋅⋅⋅T ⋅´´...´´⋅⋅E⋅⋅˙˙˙⋅´..´´´´

Die Unterschiede innerhalb des menschlichen Miteinaderumgehens können sehr oft gravierend sein. Es gibt hier höfliche, eher zurückhaltende Menschen,; es gibt Rambos, die das eigene Ego durch drücken wollen; es gibt aber auch konfliktscheue, deren Bestreben es ist, möglichst wenig Streit erleben zu müssen.

Seit gut 2, 5 Monaten leben wir nun in Bayern. Bayern ist landschaftlich sehr attraktiv. Obwohl wir davon bislang nur bedingt etwas sehen konnten, fühlen wir uns doch eingebayert. So, wie es die vier Katzen - mehr oder minder - inzwischen auch sind. Bayern ist aber nicht Sachsen, Sachsen nicht  Niedersachsen und Niedersachsen nicht Bremen. Just diese vier Bindeländer durfte ich temporär zu meiner Heimat zählen.

Auch mit der Nachbarschaft hat es sich so einigermaßen entwickelt. Sicherlich, es gibt - wie woanders auch - sehr verschiedene Mitbürger. Weil Menschen nun einmal sehr verschieden sind. Deshalb lässt sich auch kein klares Bild über die Mitbewohner rund um unser neues Domizil machen.
Sicherlich stellen sie durchaus jenes Querschnitt dar, der auch sonst innerhalb anderer Städte üblich sein dürfte.

Es gibt hier angenehme Menschen, weniger angenehme und es gibt unangenehme Nachbarn - so genannte " Stinkstiefel ".

Da wurden wir bereits von einem Nachbarn visavis, als einen von der angenehmen Sorte, während eines Gesprächs darauf hingewiesen, dass sich einer dieser " Stinkstiefel " auf unserer Straßenseite,  das ist die, mit den ungeraden Hausnummern, befinden würde.

Der Nachbar erzählte uns in einem typisch oberbayerischen Akzent, dass er sich just mit diesem unangenehmen Mitbürger auseinander gesetzt habe.  Es ging eigentlich um eine Lappalie. Um eine Nichtigkeit, Um einen Konflikt, der - bei ausreichender Einsicht - durch Stillschweigen hätte vermieden werden können.

Der Nachbar visavis ist Bayernfan. Sei´s drum! Damit qualifiziert er sich per se nicht als schlechter Mensch. Auch dann noch nicht, weil ich diesen Schweineverein hasse wie die Pest. Aber, egal!
An einem jener Abende, an dem der FC Bayern ein Champions League - Spiel in der heimischen Arroganz - Arena austrug, war auch unser Nachbar dabei.

CL - Spiel sind hier, in der Nähe von München, nix besonderes. Der Klub trägt sie jedes Jahr aus. Weshalb auch diese Pflichtbegegnungen regelmäßig ausverkauft sind. Das bedeutet: Wer mit dem eigenen Karren dort hin fährt, muss sich auf eine lange Hin - und Rückfahrt gefasst machen.
Zudem könnte er bei der Ankunft in seinem trauten Heim damit rechnen, dass ihm kein Parkplatz mehr zur Verfügung steht.

So war es auch bei unserem Nachbarn gegenüber. Er fand keine Abstellfläche mehr und parkte seinen, eher kleineren, PKW auf einer der hier in der Wohnstrasse üblichen schraffierten Flächen. Das ist nicht erlaubt. Aber: Wo keine Beschwerde, da kein Konflikt.

Nun, der letzte Nachbar, ein Kollege, beobachtete aus seinem Fenster, wie der Bayernfan seinen PKW auf der schraffierten Fläche abstellte. Kaum war der Fußballfreund in seinem Haus verschwunden, klingelte es an dessen Haustür. Der Kollege stand vor dieser und hielt ihm einen
ellenlangen Vortrag darüber, weshalb er seinen PKW dort nicht abstellen dürfe. Der Grund: Die damalige Frau des Herrn Volljuristen käme mit ihrem PKW nicht in die dortige Grundstückseinfahrt hinein gefahren.

Aha!

Während der Herr Volljurist ihn voll sülzte, platzte dem Nachbar der Kragen. Er sagte dem Nervenden, dass er ein " A... " sei.

Wir mussten bei der Geschichte herzhaft lachen.

Einige Wochen später kam es dann zu der befürchteten Begegnung der Dritten Art.

Da uns die Gepflogenheiten bei der örtlichen Müllabfuhr noch nicht so ganz geläufig waren. Platzierte ich - irrtümlich - unsere voll gestopften " Gelben Säcke " auf einen riesigen Haufen, der einige Meter weiter entfernt vor einer Wohnanlage sich gebildet hatte. Ich war der Auffassung, dass es sich dabei um einen gemeinsamen Sammelplatz handeln würde. Doch - weit gefehlt!

Einige Zeit danach klingelte es an unserer Haustür. Der - da noch unbekannte - Nachbar stand vor der Tür. Nach einem längeren Vortrag, den er meiner besseren Hälfte hielt, wollte er mich ebenfalls darüber belehren, dass die " Gelben Säcke " auf der schraffierten Fläche parallel zu seinem Grundstück nichts zu suchen hätten.
Ich möchte doch bitte die herbei geschafften Plastebehälnisse so hinlegen, dass er mit seinem PKW die Fläche befahren und von dort aus in seine Einfahrt gelangen könne.

Er möge hier nicht herum dozieren, antwortete ich ihm und verwies darauf, dass er auf der schraffierten Fläche mit seinem Auto nichts zu suchen habe.
Ich nahm einige Säcke in die Hand und warf sie über die über den Haufen in Richtung Gehsteig.

Es dauerte eine Zeit lang, dann klingelte es erneut an der Tür. Der volle Jurist stand dort erneut. Dieses Mal hatte er drei Säcke in der mit Gartenhandschuhen bestückten Griffel. Er zeterte herum. Ich solle die zuvor dort hingeworfenen " Gelben Säcke " wieder entfernen und diese " gefälligst " vor dem eigenen Grundstück stellen. Ein Wort gab das andere. Ich sagte ihn schließlich beim Herunterbücken, dass er " einen an der Waffel " habe. Kaum hatte ich mich wieder aufgerichtet, stand der Nervtötende immer noch vor dem Grundstück. Er behauptete jetzt, ich habe ihn " beleidigt ". Der Nachbar, der Bayernfan, schaltete sich von oben au dem Badezimmerfenster heraus sehend, ein.
Er wollte diesen als Zeugen für die angebliche Beleidigung gewinnen.

Dann zückte der volle Jurist ein Diktaphon aus seiner Hosentasche. Er schaltete es ein und begann zu diktieren: " An die Staatsanwaltschaft München.... ".

Ich explodierte, verlor beinahe die Contenance. Ich forderte ihn auf, sofort aus meinem Blickfeld zu verschwinden, sonst...
Dann fasste ich mich wieder und ging rasch in das Hau zurück.

" So ein A...", dachte ich beim Schließen der Haustür.

Und dieses " A... " ist auch noch Kollege!

Beim Recherchieren im Internet, las ich eine von drei negativen " Google " - Bewertungen über die Leistungen des Herrn B. und Collegen, die sinngemäß lautet:

"  Wer einen Prozess sicher verlieren möchte, ist hier bestens aufgehoben.. "

Ich lachte schallend. " A... " bleibt auch hier ein solches; das " A. .." aus der " T... " in " E.. ", eben.




" 3rd Ear Experience " - " Excerpt from " Tools " -




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