Ja, das ist Kufstein



Langsam schwillt die Urlaubsreisewelle an. In den Bundesländern, dieses, unseres, Landes, schließen die Schulen, so mancher Betrieb und die Verwaltungen, einschließlich der Oberquasselbude in Berlin, pegeln sich auf einen temporären Sparflammenmodus ein.

Duitschland geht urlauben. Das Latrinenblatt mit den vier Buchstaben könnte hierzu titeln: " Wir sind (im ) Urlaub! "

Just in dieser heißen Zeit, in der es nicht nur an den heimischen Stränden, Seen und Bergen ordentlich voll wird ( laut bislang unbestätigter Meldung von NDR info, wird der Urlaub in den Grenzen von 1990 bei den Micheln immer beliebter ), verpasst unser ungeliebter Bruder aus dem benachbarten Österreich den Reise - und Durchreisewütigen einen ordentlichen rechten Haken. Im Kampf um Moneten, die auch auf dem Urlaubssektor die tragende Rolle spielen, hat sich das zänkische Bergvolk mal wieder etwas Neues einfallen lassen.

Wer als Michel, Kaskopp oder Nordländer in das - von den dort regierenden Neofaschisten und Berufskomikern verunstaltete - Italien trotz alledem einreisen möchte, darf bereits ab Mitte Juni 2019 keine beliebten, weil billigere, Schleichwege rund um den " Brenner " mehr nutzen.

Die gestressten und vom endlosen Durchgangsverkehr genervten Tiroler haben die Schnauze voll und lassen per Gesetz eine Vielzahl von bekannten Umgehungsmöglichkeiten für den Reiseverkehr abriegeln. Die Exekutive wacht an den Einfahrtpunkten dieser Schleichwege mit Argusaugen auf die Einhaltung der Verbote und jagt jeden Bundesmichel zurück auf die heillos überlastete " Brenner " - Autobahn. Der darf dann zunächst stundenlang im heißen Blechkarren warten bis er seine üppig bemessene Maut ablöhnen kann und wird gleich danach erneut zur Kasse gebeten, weil der Deutsche hassende Spaghetti - Faschist aus Rom ihn für das eingeschränkte Nutzen seiner sehr guten, aber mit einem sinnvollen Tempolimit versehenen Autobahnen, ordentlich Euronen aus dem Urlaubssäckel leiert.

Für viele - eher unwissende - Dauerurlauber kommt spätestens an den abgeriegelten Abfahrten zu den beliebten Schleichrouten das böse Erwachen. Die gestrenge Exekutive weist dort jeden Campingfan samt hochpreisigem Equipment, jeden Motorrad - Fuzzi auf seiner schwerst beladenen " Suzi ", " Yamaha " oder " Honda Gold Wing " eiskalt in die Hölle des Permastaus auf der " Brenner " - Autobahn zurück. Warten, bis die grüne Ampel im Blockabfertigungsmodus funktionierend, aufleuchtet und ihm damit signalisiert wird, dass der freie Bürger nun eingeschränkte Fahrt hat.

Lohnt das?

Anscheinend doch. Denn, wenn in der kommenden Woche das bevölkerungsreichste Bundesland NRW zum finalen Hieb auf die alte Tante " Brenner " ansetzt, werden sich sowohl an den bis Mitte September gesperrten Ausweichstrecken Megastaus bilden, weil so mancher Westfale, " Püttler " oder Jecke  keine Ahnung von den drakonischen Maßnahmen des kleinen Bruderlandes hat.

Von der Sicht, der durch die gigantischen Blech - Lindwurm Betroffenen in Österreichs schöner Alpenwelt aus betrachtet, war diese Maßnahme längst überfällig. Wer es aus dem Blickwinkel des Urlaubers sieht, muss einfach nur den Kopf schütteln. Wo bleibt da die europäische Freizügigkeit für uns Europäer? Sie scheint an den Grenzen des mobilen Reisewahns verloren gegangen zu sein.

Manchmal ist im Leben eines Durchschnittsmenschen weniger dann mehr. Einfach zu Hause bleiben, die hiesigen Sommertage in vollen Zügen genießen und sich über die Blödmänner in den Megastaus amüsieren, die da irgendwo in der Pampa der " Brenner " - Autobahn der Dinge harren, die alsbald in Form der grünen Ampel kommen könnten.

Zuhause ist es auch schön. Und wenn der Klimawandel tatsächlich kein vom Dorftrottel Trump eingestufte Erfindung der " Fake News " - Medienmafia sein sollte, wird es in unseren Gefilden auch bald länger so schön heiß wie es bei unseren italienischen Nachbarn seit Jahrzehnten so schön besungen wurde. Und zudem - Hand aufs Herz - es gibt doch attraktivere Orte auf diesem Planten, als die stinkende Lagunenstadt Venedig, die vom Verkehrskollaps ins Dauerkoma gelegte Landeshauptstadt Rom oder das Müll verdreckte Neapel. Auch die unfreundlichen italienischen Eierköpfe auf Sardinien können mir wirklich gestohlen bleiben.

Dann dürfen unsere Özis ihre schöne, aber von Autoabgasen verpestete Bergwelt selbst besingen:









Philip Sayce -  " Drivin´South / Goin´Home " - 2015:






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