Golanhöhen
Vor dem Haus in Eching, nein, besser ist es, zu sagen, dass hinter dem Haus, ein Bauplatz liegt. Ein sehr großer sogar. So zirka 12.000 m² groß. Hier entstehen Eigenheime. Sind werden um die 300 m² Grundfläche haben. Grund und Boden ist innerhalb des " Speckgürtels " von München teuer. Zwar nicht so kostspielig, wie in der bayrischen Landeshauptstadt selbst, aber die Preise für unbebauten Grund sind im Vergleich zu anderen Bundesländern gepfeffert.
Der Grundstückpreis hinter dem Haus soll 600 Euro pro m² betragen. Das sind in etwa 200 bis 300 Euro weniger als der reguläre Marktpreis. Das könnte sich kaum jemand leisten. Schon gar keine Menschen mit einem mittleren Einkommen. Auch der subventionierte, der reduzierte Baulandpreis ist schon sehr hoch. Wer hier bauen möchte, der muss allerdings weitere Kriterien, die zu einer Bauplatzvergabe führen könnten, erfüllen. Er muss mindestens 5 Jahre in Eching wohnen und darf nicht mehr als 82.000 Euro Bruttogehalt / Bruttoverdienst pro Jahr beziehen.
Diese Bedingungen erfüllen nur wenige in der Kleinstadt. Das heißt, sie können sich so einen Bauplatz zwar leisten, werden aber nicht als potentielle Käufer in betracht kommen, weil sie ein höheres Einkommen je Jahr beziehen oder - was viel eher zutrifft - sie verdienen zu wenig, als dass sie sich ein eigenes Haus in dieser Form leisten können.
Der Verkauf der subventionierten Bauplätze verläuft deshalb nur schleppend. Nachdem vor ungefähr 1 1/2 Jahren das Bauprojekt gestartet worden war, hob eine Tiefbaufirma eine riesige Baugrube aus. Danach tat sich bis vor unserem Einzug hinter dem haus nichts. Seit einigen Wochen wird die Kanalisation an den ersten 100 Meter verlegt.
Während die Raupen, ein Bagger und einige LKW den Erdboden ordentlich umwühlen, sahen wir bei einigen Begehungen des abgesperrten Grundstücks, dass sich die Natur auf den aufgeschütteten Erdwällen wieder zurück gekehrt ist. Überall grünt und blüht es. Wilde Pflanzen breiteten sich aus. Von Disteln über Kamille bis Salbei standen eine Vielzahl so genannter Kräuter und Unkräuter im üppigen Wuchs auf den von uns benannten " Golanhöhen ".
Beim letzten Spaziergang fragten wir uns deshalb: " Wie lange noch? "
" Gåte " - " Bruremarsj frå Jämtland " - " Jigri " - 2002:
Kommentare