Der " PENNY " und die große, weite Welt.
Zu den Highlights der Woche zählt ab und zu der Wocheneinkauf im Supermarkt. Dann nämlich, wenn es auch in der nass - kalten Jahreszeit, im kalendarischen Winter, sommerliches im Angebot gibt. Das ist sehr oft am Donnerstag der Fall. Da kommt dann die so genannte Frischware aus dem Riesen - Lager in einer benachbarten Gemeinde in die vielen Märkte.
Auch der örtliche " PENNY " - Markt lässt jeden Donnerstag einige Sorten Obst und Gemüse ankarren, die sich alsbald in den gleichförmigen Ständern wieder finden. Da heißt es aber auch für den Kunden, dass er sich möglich frühzeitig in den Supermarkt begeben sollte, wenn er von dem neuen Angebot noch etwas ergattern möchte.
Am heutigen 16. Januar des Jahres 2020, war es ab 07.00 Uhr wieder so weit. " PENNY " hatte Frischware aufgetischt. Die lag in den bekannten Auslagen, schön, markt - und mundgerecht verpackt, zur Abholung durch den interessierten Kunden bereit. Diese Artikel mussten ab 06.00 Uhr in der Früh, dann also, wenn sich so manche Nur - Hausfrau oder das Mitglied der immer größer werdenden " Rentner " - Brigade, noch einmal genüsslich in dem Bett des wohl temperierten Schlafzimmers umdrehen kann.
Die fleißigen " Heinzelmännchen " in Gestalt der oft nur mäßig bezahlten Mitarbeiterinnen, sie treten dann ihren Dienst an den Kunden an und schieben, rollen und stapeln die über die nahe gelegene A 9 angefahrenen Paletten in den Verkaufsraum, wo sie im Akkordtempo ausgepackt, herunter genommen und in die Verkaufsflächen eingestellt werden.
Wenn der König Kunde dann nach Ladentüröffnung den Filialraum betritt, ist alles wunderbar übersichtlich, ausgepreist sowie werbetechnisch erforderlich eingeschlichtet worden. Die Show kann beginnen. Unter Zuhilfenahme des hauseigenen Dudelfunks, der sich " PENNY Live " nennt, lustwandelt der Kunde durch die Gänge. Den verchromten Einkaufsesel vor sich her schiebend, beäugt er die Waren mit ihren bunten Verpackungen oder in den durchsichtigen Plastetüten; in den Cellophan - Ummantelungen oder in den Pappschachteln.
" Kauf´mich, dann bin ich! ", dürfte die Losung heißen, wenn der potenzielle Käufer an den mehrere Tausend Artikel umfassenden Angeboten vorbei schiebt. Je nach Kontostand oder Portemonnaiebefüllung, wandert der eine oder andere " PENNY " - Artikel dann in den Einkaufswagen.
Heute hatten wir das unsagbare Glück, bereits ab 9.30 Uhr den Einkauf antreten zu können und dabei einen nahezu leeren Supermarkt vorfinden zu dürfen. Das hieß demnach: Es ist noch alles Frische da.
So begutachtete ich alsdann die Grünen Bohnen " aus dem Senegal, den " Rosenkohl " aus Holland, die Tomaten aus Spanien, die Heidelbeeren aus Peru, die Bananen aus Bolivien, die Himbeeren aus Marokko. Die bereits jetzt wieder angebotenen Erdbeeren kommen wiederum aus Huelva in der spanischen Provinz Andalusien.
https://meereslauschen.com/artikel/erdbeeren-aus-spanien-marokko-andalusien-warum-die-vorfreude-unbedingt-bis-mai-anhalten-sollte
Kürzlich durchgeführte Tests haben ergeben, dass viele Chargen erheblich mit Pestiziden belastet sind. Warum wundert das mich nicht? Wenn Obst und Gemüse über Tausende Kilometer von ihrem Anpflanzungs - und Ernteort weg transportiert werden müssen, um hier noch in einem verkaufsfähigen Zustand zu bleiben, geht dieses nur unter Zuhilfename von Chemie. Die hiesige Regionen bieten eben keinen ganzjährigen Anbau dieser Früchte oder xbeliebiger Gemüsesorten.
Ich schaute mir die Physalis an. Das so genannte Ursprungsland ist mit Kolumbien angeben. Ich habe aber auch schon Früchte aus Peru eingekauft. Aber, ich habe auch in Dresden selbst Physalis hoch gezogen und geerntet. Allerdings nicht ganzjährig, sondern von September bis Ende Oktober. Die waren garantiert Chemie frei.
Wir setzten unseren Einkaufsrundgang an jenem Donnerstag im Januar fort. Das hauseigene Radioprogramm plärrte sanfte Töne auf uns herab. Es nervt häufig. Verkaufstechnisch besehen und nach Angaben der Werbepsychologie soll es bei dem Käufer den Kaufanreiz steigern. Nö, bei uns nicht. Ich mache mir immer noch den alt hergebrachten Einkaufszettel und beim gemeinsamen Wocheneinkauf gibt es zwei noch funktionierende Hirne, die über das befinden, was in den Küchenschränken fehlt oder demnächst in den Magen kommen soll.
Heute Abend und am Freitag gibt es Bohnensuppe. Keine Pestizid - Erbeeren aus Spanien, keinen Rosenkohl aus den Endlos - Gewächshausbatterien in den Niederlanden und auch keine Himbeeren aus Marokko, dafür Bohnen aus dem Senegal, Frischmilch aus Österreich und Kartoffeln aus Bayern. Alles im " PENNY " vor Ort gekauft.
COLOUR HAZE - Plazmakeks - Los Sounds De Krauts - 2003:
Kommentare
Lidl hat sein Sortiment von eingelegten Gurken übrigens erst unlängst auf türkische und indische Fabrikate umgestellt. Macht Sinn. Im Spreewald gibt es ja keine.
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