Ausgerannt!

 Gestern meldeten die Nachrichtensendungen, dass der britische Musiker Spencer Davis am 19. Oktober diesen Jahres im Alter von 81 Jahren verstorben sei.  Der Name wird den Generationen ab 1970 plus nicht viel sagen. Auch die zu Beginn der 1960er Jahre von ihm, der mit vollem Namen Spencer David Nelsen Davis hieß und am 17. Juli 1939 in der walisischen Stadt Swansea geboren wurde, Band " The Spencer Davis Group " könnte für die Mehrzahl der deshalb zu spät Geborenen nur Schall und Rauch sein. Dabei schrieb der Waliser ab Mitte der 1960er an der Geschichte der Beat - Musik mit. Zumindest für ein bis zwei Jahre.

" The Spencer Davis Group ", so in etwa im Jahr 1963 von dem Verstorbenen gegründet, war - wie viele seiner Leidensgenossen in jener Zeit - eine reine Kneipen - Musiktruppe, die für einige Bierchen und vielleicht ein kleines Handgeld an den Abenden ihre Schrammelmusik aus eher unbrauchbaren Verstärkeranlagen zum Besten gaben. Die große, die kommerziell erfolgreiche Zeit für den studierten Sprachkundigen, der auch fließend deutsch konnte, sollte aber noch kommen.

Als die sich zunächst in Hamburg verdingenden Kollegen von den " Beatles " ihren Erfolgszug durch die Musikwelt und insbesondere durch die Hitparaden Europas, Amerikas starteten, wurde auch die im englischen Birmingham ansässige Band bekannter. 

1964 erhielt die Formation mit dem singenden Bandgründer an der Gitarre, dem erst 17jährigen, sehr talentierten Steve Windwood ( Gesang, Gitarre, Klavier, Orgel ), dessen älteren Bruder Muff Winwood am Bass sowie Pete York am Schlagzeug bei der englischen Plattenfirma " Fontana " ( einem Sublabel des niederländischen Konzern " Philips " )  einen Vertrag.

 1965 konnte die Band dann mit " Keep on running " einen Nummer - Eins - Hit in den englischen Chats landen. Es folgte mit " Somebody help me " ein weiterer Hit. Ein Jahr später verließen Steve Winwood und sein Bruder die Gruppe. Steve Winwood gründete die Band " Traffic " und spielte zusammen mit Eric Clapton, Ric Grech sowie Ginger Baker in der Band " Blind Faith ". 



https://de.wikipedia.org/wiki/Spencer_Davis

https://de.wikipedia.org/wiki/The_Spencer_Davis_Group


Die Zeit der Beat - Musik, die in der englischen Hauptstadt London ihren Ursprung hatte, aber insbesondere die des " Mercy - Beat ", wie er in Liverpool bis in die 1960er Jahre gepflegt wurde  und eine Vielzahl von Interpreten verzeichnen konnte, endete langsam. Damit verabschiedeten sich auch jene Bands, die in der Beat - Ära große Erfolge verbuchen konnten. Die " Spencer Davis Group " zählte - wenn auch nur bedingt - dazu.

Der jetzt verstorbene Band - Gründer verabschiedete sich für einen längeren Zeitraum von den europäischen Bühnen und zog 1970 nach Kalifornien, wo er einige Solo - Alben einspielte, aber auch als Musikmanager - unter anderem für Bob Marley und Robert Palmer - sein Geld verdiente. 

1980 gelang Spencer Davis ein Verkaufserfolg mit dem Smash - Hit " Crossfire "; einer Single - Auskopplung aus dem gleichnamigen Album des Walisers. Es folgte ab 1984 einige Tourneen mit bekannten Kollegen, wie Pete York ( dem Schlagzeuger des Duos Hardin & York ), Brian Auger ( dem Organisten und Mitbegründer der Formation " Trinity " ) sowie Chris Farlowe ( Sänger der Band " Colosseum " ). In den 1990ern war Davis bei dem Projekt " The Classic Rock All - Stars " dabei, ehe er ab 1995 wieder mit der " The Spencer Davis Group " tourte. 

1997 schloss sich Spencer Davis der Formation " The World Classic Rockers " an, die von dem Ex - " Steppenwolf " Nick St. Nicholas ins Leben gerufen wurde.

In den frühen Nullerjahren folgten weitere Engagements bei der " Rock & Roll Army " und Bühnenauftritte mit verschiedenen Musiker als " Spencer Davis Group ". Im Herbst nahm der Musiker ein weiteren Album, das den Titel " So Far " trägt auf und trat 2015 in München mit den Kollegen Pete York, Eddie Hardin, Armin Donderer und Steff Porzell auf.

Zu einem gemeinsamen Auftritt mit den beiden Winwood - Brüder kam es für den jetzt Verstorbenen nicht mehr. Immerhin bleiben die Erinnerungen an den Waliser Musiker und Produzenten durch diverse Tonträger der Nachwelt erhalten. So auch die Single " Keep on running ", die am 27. November 1965 veröffentlicht wurde. 

Das Original aus dem Jahr 1962 stammt von Jackie Edwards einem Jamaikanisch Reggae - Musiker.

Auf der B - Seite der bei " Fontana Records " verlegten 45er - Vinylscheibe ist das Stück " High time, baby " zu hören.


Voila´:



   


    






Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?