Oh, du schöner Westerwald!




Der Westerwald zählt mit seiner höchsten Erhebung, der Fuchskaute ( 657, 5 M  ) und seiner Ausdehnung vom 3.000 km² zu den größten Mittelgebirgen in diesem, unserem, zudem waldreichen Lande. Er erstreckt sich über die Bundesländer Hessen, Nordrhein - Westfalen und Rheinland - Pfalz.  

https://de.wikipedia.org/wiki/Westerwald

Im letztgenannten Bundesland liegt der Ort Hellenhahn - Schellenberg. Er ist verwaltungstechnisch der Verbandsgemeinde Rennerod eingegliedert, zählt 1.217 Einwohner, umfasst eine Fläche von 7,28 km ² und liegt 460 m über dem Meeresspiegel. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Hellenhahn-Schellenberg


Auf der Web - Präsens der oben genannten Verbandsgemeinde ist natürlich " Corona " zurzeit ein aktuelles Thema. Dann gibt es noch Informationen zu der ab dem 1. Juli 2020 befristeten Umsatzsteuersenkung auf das zur Verfügung stehende Trinkwasser, über eine technologische Veränderung innerhalb des Funksystems bei der Feuerwehr, über ein Multifunktionsspielfeld für die Schellenbergschule, eine Spendenaktion und zu der Einweihung eines Themenwegs der angeschlossen Gemeinde Gemünden. Auch die Kirche darf nicht fehlen. Diese bietet seit Mai 2020 ihren evangelischen Gottesdienste in der Gemeinde Neunkirchen via Dorflautsprecher an. 

https://www.rennerod.de/vg_rennerod/

Nun, was sich auf den eher sachlich bis bieder eingestellten Seiten nicht wieder findet, ist ein inzwischen entschiedener Streit, der sich direkt mit den präsentierten Bereichen " Themenweg " und " Kirche " befasst hat.

Die Ortbürgermeisterin der Mitgliedsgemeinde Hellenhahn - Schellenberg Birgit Schmidt plante just einen Themenweg als " Evolutions - Wanderweg " einrichten zu lassen. Hierzu sollten 20 Informationstafeln aufgestellt werden, die die Entwicklung des Menschen aufzeigen. Dieses aus naturwissenschaftlicher und biologischer Sicht. Diese Idee gefiel jedoch einigen Einwohner des Ortes im Westerwald nicht. Sie vertreten eine andere Sichtweise zu diesem Thema. Und zwar eine solche, wie sie in der Bibel beschrieben wird, wonach der Mensch ein Geschöpf Gottes sei.

Es kam deshalb, wie es in solchen Fällen immer kommen muss: Es gab Streit. Dieser war wohl so verbittert geführt worden, dass schlussendlich ein Bürgerentscheid dabei mit helfen sollte, die öffentlich ausgetragenen Meinungsverschiedenheiten zu beenden.     

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/hellenhahn-schellenberg-streit-um-evolutionsweg-100.html




Da stellt sich dem Außenstehenden sofort die Frage, ob jener Fall ein leuchtendes Beispiel für gelebte Demokratie sein könnte; zumal das Rechtssystem nur bedingt auf plebiszitäre Elemente verweisen kann und die Verfassung, also das Grundgesetz, keine solche Bürgerbeteiligung zulässt. Der Streitfall in dem Ort im finsteren Westerwald indes, ist alles andere als ein schönes Stück aus dem basisdemokratischen Lehrbuch. Hier zeigte sich, dass rückwärts gewandte Denkstrukturen auch im 3. Jahrtausend n. Chr. in dieser, unserer, nicht selten zerklüfteten Gesellschaft immer noch Platz greifen.Dann nämlich, wenn religiöse Fanatiker und Ignoranten auf die Lebensrealität treffen.

Oh, du schöner Westerwald, über deine Höhen pfeift der Wind so kalt.

Diese Assoziation kam mir als ich vor einigen Tagen einen Beitrag zu der Provinzposse in der " MDR Info - Nacht " hörte: 

 Ärger um Evolutions-Wanderweg

Die Westerwaldgemeinde Hellenhahn-Schellenberg will ihn nicht habenVon Christoph Bröder


DAMENBART  -  Space Invocation  -  Bring uns den Frieden  - Baum der Erkenntnis  -  Impressionen  -  1971:




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