Ein Reihenhaus steht selten allein





Es war der Fußball freien Zeit des Samstagmittag geschuldet, dass ich - eigentlich auf der Suche nach den aktuellen " Corona " - Zahlen auf den Seiten der ZDF - dabei eine wiederholt, wiederholte Komödie aus dem Jahr 2014 auf die Glüsen gepappt bekam, die " Ein Reihenhaus steht selten allein " betitelt ist.

Die ZDFler vom Mainzer Lerchenberg können zwar überwiegend nur Krimis und darin Mordgeschichten abdrehen lassen; womit sie sich vom Konkurrenten, dem anderen Unterhaltungs - Dickschiff ARD, krampfhaft abzugrenzen versuchen, doch dann und wann gehört auch eine Komödie zu dem Programmpunkten, die der Rentnerkanal seiner überaus betagten Zuseherschaft zumutet.

Die Geschichte dieses Klamauk - Beitrags ist sehr schnell erzählt. Ein Ehepaar, so zirka um die Anfang 40 entschließt sich zum Kauf eines Reihenhauses in der Pampa rund um die hessische Metropole Frankfurt. Sie verdingt sich als Rechtsanwältin, er ist freischaffender Werbedesigner oder so etwas. Das " Traumpaar " hat natürlich auch Nachwuchs. Einen schulpflichtigen Sohn, so um die 8 bis 9 Jahre alt sowie eine pubertierende Tochter mit vielleicht knapp 13.

Was die beiden neuen Hauseigentümer in der spießigen Neubausiedlung mit Kindergarten und nahen Autobahnanschluss in ihrem nicht gerade billigen Wohnumfeld, dass so um die 120 m² umfasst, erlebt, wird in den beinahe 1 1/2 Stunden zwar nicht immer der große Brüller, jedoch zu einem Spiegelbild der piefigen Jung - Familien der Jahrgänge um Ende der 70er bis 80er. Es sind jene menschlichen Ableger, deren Eltern es in diesen Jahrgängen sukzessive zu Wohlstand gebracht haben und die ihrer Brut just jene dazu erforderliche Lebenseinstellung quasi mit der Muttermilch eingegeben haben.

In einem verspießten Umfeld aber können Außenseiter, wie jenes jüngere Ehepaar nebst der beiden Plan - Kinder, auch überlegen. Dann nämlich, wenn sie sich dem Spießerumfeld exakt anpassen. Das bekommen die beiden Protagonisten in diesem, mit immer leicht überdrehten Handlungssträngen behafteten Film, eher selten hin. Sei es, indem sich der zum Hausmann " degradierte " Jan sich einer Unterschriftenaktion verweigert, mit der eine im eigenen Garten badende und sich abduschende Nachbarin zur " Räson " gebracht werden soll, da sich die prüden, vor allem älteren Nur - Hausfrauen daran stören. Auch bei anderen Gelegenheiten eckt er bei weiteren mit Spleens, Schrullen und menschlichen Lastern, wie Neugier, Neid oder nicht vorhandener Toleranz behafteten Mitbewohnern in der Spießer - Siedlung an. 

Als ihm dann noch eine Verflossene, die dort in einer eher unbefriedigenden Ehe lebt, nach Jahren immer noch den Hof macht, wird es für Jan und seiner Frau Anne brenzlig. Ebenso kommt ein nächtlicher Polizeieinsatz, der wegen der stock - besoffenen Tochter der Böners erfolgt, im näheren Umfeld nicht gut an. Von den neugierigen Nachbarn werden die " Neuen " ohnehin argwöhnisch beobachtet, da bringt ein solches Ereignis weitere Nahrung in die brodelnde Gerüchteküche hinein.

Wäre in diesem Fernsehfilm das Abbild so mancher Siedlungsbewohner nicht realitätskonform wieder gegeben, der Zuschauer könnte tatsächlich in dem Glauben verfallen, es sei dem Regisseur und dem Drehbuchautor nur um Klamauk gegangen. Doch die Wahrheit ist, die Vorort - Siedlung irgendwo am Rande der Großstadt Frankfurt ist nicht nur in Deutschland überall wiederzufinden. Der Spießer ist eben nie ausgestorben.

http://www.tittelbach.tv/programm/fernsehfilm/artikel-3194.html



ZONE SIX  -  Something´s Missing  -  10 Years Of Aural Psychadelic Journey´s Rare & Unreleased  - 2007:




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