Ich verwarne Ihnen!


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 " The games must go on! ", behauptete vor mehr als 48 Jahren der einstige IOC - Präsident Avery Brundage, nachdem Terroristen in München Athleten der  israelischen Vertretung zu Geiseln genommen hatten diese anschließend erschossen. Nach jenem Gusto verliefen auch viele große Sportveranstaltungen und Wettbewerbe. Egal, was kommt, der Sport und auch der daran angeschlossene Kommerz müssen weiter laufen.

Das trifft auch für den Profi - Fußball im " Corona " - Jahr 2020 zu. Die Wettbewerbe in Europa und anderswo sind bereits im vollen Gange. Wenn auch ohne den ganz großen Glanz in den regulär rappelvollen Stadien, die längst hoch gerüstet und oft opulent ausgestattet, sich Arena nennen dürfen. Wohl auch deshalb, weil es beim Fußball überwiegend um Kampf gehen sollte.

Aber auch das Image des Fußballs ist mit der vollkommenen Kommerzialisierung verändert worden. Was früher abschätzig als " Proleten - Sport " abgetan worden ist, erfährt heutzutage eine nahezu kritiklose Akzeptanz. Es geht in dem Fußballsport nicht mehr um lumpige, einst noch verbotene Handgeldzahlungen, es werden auch nicht nur einige Hunderttausend als Ablösezahlung für einen Spieler überwiesen, sondern gleich dreistellige Millionensummen.

Mit zunehmender Wertschätzung von " König " Fußball musste sich auch dessen Repräsentanten, insbesondere die hier hoch bezahlten Berufsspieler auf das gesteigerte Interesse an dem Sport einstellen. Zumal die Medien und die Wirtschaft, zu nennen wäre dabei speziell die Werbewirtschaft, das Geschehen auf sowie außerhalb des Platzes sehr genau verfolgen. Da wird jener Flavus, der einem jener hoch dotierten Protagonisten entfleucht, seitenlang oder qua Sondersendung kommentiert.

Weil aber viele der Akteure des Welt - Zirkus Fußball nicht gerade das hellste Licht auf der vorgesetzten Torte abgeben, bedarf es einer exklusiven Anleitung und einer besonderen Schulung derselben im Umgang mit den Medien. Schließlich warten die Medien auf ständig neues Frischfleisch, um ihre eigene Existenz zu begründen, die Konkurrenz abzuhängen, damit die Einschaltquote und bei den viel zu vielen Privaten, auch die Umsatzrendite passt. Denn wenn die Quote stimmt, fließen auch die Werbeeinnahmen.

Der Fußballprofi von heute muss somit sehr vorsichtig agieren. Und dieses nicht nur auf dem Platz. Die vielen Jahre des ungezügelten Aufstiegs des " König " Fußball geben dem Chronisten ausreichend Gelegenheit, jenseits von trockenen Statistiken und blutleeren Kommentaren, so manchen Brüller aus der Mottenkiste zu ziehen, den sich ein Fußballspieler auf und neben dem Grünen Rasen in verbaler Form geleistet hat.

Da wäre zum Beispiel der ehemalige Akteur des BVB 09 Borussia Dortmund mit dem Namen Lothar Emmerich, nicht nur vom Boulevard, " Emma " genannt. Er soll während eines Spiels seinen Mannschaftskollegen mit den Worten " Gib mich die Kirsche " zu Ballabgabe aufgefordert haben.

Der niederländische Nationalspieler und einstige Profi von Rot - Weiß Essen, Willi " Ente " Lippnes, der demnächst 75 Jahre alt wird, wurde in einem Regionalligaspiel zwischen RW Essen und Westfalia Herne auf eine Verwarnung des Schiedsrichters, der diese mit den Worten " Herr Lippens, ich verwarne Ihnen! " kommentierte, geantwortet haben: " Herr Schiedsrichter, ich danke Sie! ", des Feldes verwiesen.

Der einstige Profi des SV Waldhof Mannheim mit dem Namen Fritz Walter ( jun. ) stellte in einem Interview fest: " Der Jürgen Klinsmann und ich sind ein gutes Trio. Ähm, ich meinte, Quartett ".

Auch der Ex - Dortmunder, Schalker und Frankfurter Andreas " Andi " Möller sorgte für so manchen Schenkelklopfer. So behauptete er:

" Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl " oder:

" Mailand oder Madrid -  Hauptsache Italien ".

Sein DFB - Kollege Thomas Häßler, einst für den 1. FC Köln am Ball, gab zu seinem körperlichen Zustand an: " Ich bin körperlich und physisch topfit ".

Olaf Thon sagte zu einem begangenen Foulspiel: " Ich habe ihn nur leicht retuschiert ".

Aber auch die Trainerzunft ist von diversen, sprachlichen Fehltritten, nie gefeit gewesen.

Der verstorbene Trainer Fritz Langner, der zu den Pionieren in der westdeutschen Nachkrieg - Fußballszenerie zählte, als " harter Hund " bekannt war und so ziemlich jenen Verein in Westdeutschland angehörte, forderte einst seine ihm unterstellten Schützlinge auf:

" Ihr Fünf spielt jetzt vier gegen drei! "

Mit naturwissenschaftlichen Fakten kamen aber auch andere Mitleidende, aus der Phalanx der von den all gegenwärtigen Medien Gehetzten nicht so richtig klar.

Trainerkollege Eduard " Ede " Geyer forderte einst:

" Es muss eine Kehrtwende geben und die muss 360 Grad sein! "

Die einstige Ikone Rudolf " Rudi " Völler behauptete gar:

" Zu 50 Prozent stehen wir im Viertelfinale, aber die halbe Miete ist das noch lange nicht. "


Zu der edlen Zunft der Absender sprachlicher Fehlpässe gehören auch Medienvertreter, vornehmlich Moderatoren und TV - Kommentatoren. 

Der ehemalige ARD - Mitarbeiter, auch als " Mister Sportschau " bekannt, Heribert Faßbender, glaubte vormals zu wissen, das Polen ein Balkan - Land sei, indem er sagte:

" Die Polen darf man nicht unterschätzen. Die Balkan - Kicker sind unterbrechbar! ".

Sein Kollege Johannes B. Kerner empfahl den Zuschauern:

" Halten Sie die Luft an und vergessen Sie das Atmen nicht! "

Der FC Bayern - Lobhudeler und Kommentatoren - Blindfisch Gerd Rubenbauer veränderte mal kurz die anatomische Anordnung des Menschen und sprach:

" Die Achillesferse von Bobic ist die rechte Schulter. "

Der " Sport1 " und " Sky " - Dampfplauderer Jörg Dahlmann verwechselte in einem Vergleich Mann und Frau:

" Da geht er, ein großer Spieler. Ein Mann wie Steffie Graf! "

Der jetzige " SKY " - Hilfsarbeiter und Ex - Profi " Unser aller Lodda ", Lothar Matthäus - wie immer um einen Aussetzter nicht verlegen -, sagte einst:

" Das Chancenplus war ausgeglichen . "

Einen derart verblendeten Ex - Kommentator und FC Bayern - Speichellecker, wie den landadeligen Fritz von Thurn und Taxis, der zunächst seinen Senf für die ARD abgeben konnte, störten indes Bedingungen in der Mathematik nicht, als er zu einem Spiel seines drückend überlegen spielenden FC Bayern gegen Fortuna Düsseldorf beim Spielstand von 3:0 für die Fortunen, doch glatt behauptete:

" Die Fortuna muss aufpassen, dass sie nicht noch mehr Tore kassiert ".

Wie würde der jute " Lodda " heutzutage entgegnen?

" Wäre, wäre, Fahrradkette! "



VAN HALEN  -  Ain´t Talkin´ Bout Love  -  1978:



 







  


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