Bumm - Bumm - Boris oder Dumm - Dumm - Boris?






Neuigkeiten von dem ehemaligen Gladiator des Tennissports, dem westdeutschen Held aus vielen Center - Cort -  Duellen gegen den bösen Rest der Welt und dem einstigen Liebling der Massen ( nicht nur in der BRD / Deutschland  ) Boris Becker, geboren am 22. November 1967 in Leimen:

Der bald 53jährige steht mal wieder vor der Dritten Gewalt.

Er soll - so der Anklagevorwurf der englischen Justiz - in 19 Fällen - so die Behauptung des staatlichen britischen Insolvenzdienstes - in 19 Fällen seiner vorgeschriebenen Informationspflicht nicht nachgekommen sein. Boris Becker erklärte sich im September 2020 hierzu in sämtlichen, ihm vorgeworfenen Fälle für unschuldig.  

Der " Bobbele " hat´s nicht leicht. Sein Leben nach dem sensationellen " Wimbledon " - Sieg vor mehr als 35 Jahren, es verlief zunächst steil nach oben. Er wurde zum westdeutschen Nationalheld; vergleichbar mit Michael Schumacher oder einigen Fußballern, wie den " Kaiser " Franz Beckenbauer.

Boris oder auch " Bumm Bumm " Becker verdiente danach mehr als 25 Millionen US - Dollar an Preisgeldern. Hinzu kamen lukrative Werbeverträge. Sein Ex - Manager Tiriac bezifferte diese auf das 5 - bis 6fache, dessen, was der Rocket - Jongleur mit dem " Weißen Sport " einkassieren durfte. Aber:   Der " Bobbele " war mit verantwortlich für einen nach ´85 einsetzenden Tennis - Boom. Er brachte einen Industriezweig ins Rollen, der sich sonst eher mit Fußball, Basketball, allenfalls mit Laufsportarten beschäftigte, um damit Milliarden umzusetzen.

Doch er ruinierte mit diesem, einst als elitär eingestuften Sport auch seine Gesundheit. Auch auf privater Ebene lief nicht alles so glanzvoll ab, wie er es in den knapp 15 Jahre als Tennis - Profi überwiegend erfahren durfte. Sein verdientes Geld investierte der gebürtige Leimener nicht immer klug. Vielleicht kann er nichts dafür, dass er dabei die falschen Berater gewählt hatte.   

Nach dem mehr oder weniger spektakulären Strafprozess wegen Steuerhinterziehung, in dem er mit viel Glück von dem Landgericht München I im Jahre 2002 zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe sowie einer Geldstrafe in Höhe von 300.000 Euro sowie einer Geldbuße von 200.000 Euro zugunsten einer karitativen Einrichtung verurteilt worden war.

Aufgrund einer Forderung in Höhe von 36, 5 Millionen Euro, die ein ehemaliger Geschäftspartner Beckers zurück fordert, wurde er von dem High Court in London für zahlungsunfähig erklärt. Das noch laufende Insolvenzverfahren ist danach bis 2031 verlängert worden.

Der Ex - Sportler versuchte zuvor, diesem Verfahren zu entgehen. Allerdings ohne Erfolg.

Nun muss " Bobbele " sich erneut vor Mama Justitia rechtfertigen. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Boris_Becker

Das Becker nach seiner aktiven Zeit als Tennisspieler auch sehr großen Fuß lebte, wurde vielfach von den - nicht nur - Klatsch - und Tratschmedien kolportiert. Die gedachte er allerdings am Nasenring durch die Manege zu ziehen, indem er zum Beispiel verlauten ließ, er habe für sie " wichtige Neuigkeiten " aus seinem Leben zu berichten. Nachdem die voyeuristische Medienmeute angetanzt war, formulierte der sichtbar älter Gewordene es dann so: Er erklärte, dass er eigentlich nichts zu sagen hätte.

Das kam bei den anwesenden Medienschaffenden nicht gut an. Sie liebten ihn, der sich derart große Verdienste um eine Sportart, um dieses Land, gemacht hat und dafür vielfach dekoriert worden war, zwar immer noch, doch " Bobbele " schien durch seine nicht immer geschickten öffentlichen Auftritte, mit samt seinen " Frauengeschichten " und den wirtschaftlichen und / oder finanziellen Fehlgriffen, zum medialen Pausenclown zu verkommen.

Er ließ Bücher über sich und sein bisheriges Leben schreiben, die allerdings nur mäßigen Anklang bei den immer weniger werdenden Lesern fanden, er spielte Poker, mit eher sehr durchschnittlichen Erfolg, er war Tennistrainer, sogar im Stab des DTB. Es folgten diverse TV - Auftritte, ehe das " große " Interesse an den einstigen Tennis - Weltklassspieler sukzessive erlahmte.

Sein Intimus, der Sportreporter und spätere Becker - Hofberichterstatter Volker Kottkamp, der aus der Phalanx der Medienmitarbeiter wohl ein eher persönliches Verhältnis zu dem gebürtigen Leimener aufbauen konnte, wurde einst als " Mister Tennis " während einer Live - Übertragung von einem Turnier in Hamburg durch den Sportleiter des NDR Fritz " Fritze " Klein, während der Sendung bei offenem Mikrophon angeranzt und in nötigender Form aufgefordert mehr über Boris Becker zu plaudern. Kottkamp tat dem fast kahlköpfigen CDU - Fan und regionalen aus Hamburg den Gefallen und kommentierte sinngemäß, dass Becker ja während der " Matches " gerne schwitze ( dieses hatte er Kottkamp zuvor in einem kurzen Interview gebeichtet ).  

Solche Marginalien waren einst alle Male erwähnenswert, weil " Bobbele " mit den Medien spielte und sie mit ihm. Dieses symbiotische Grundverhältnis fällt ihm heute auf die Füße. Becker ist nicht mehr das, was er vor mehr als 35 Jahren für den Durchschnittsmichel darstellte: Ein " lonesome rider ", der mit dem Racket in der muskulösen Hand auf seine Gegner Bälle abschießt, um sie niederzustrecken.

Becker verkam im Lauf der vielen Jahre zum Medien - Clown. Er ordnete seine wahre Stellung in dieser Gesellschaft nie richtig ein. Jetzt schlägt der Boulevard zurück. Aus dem Held nach ´85 ist ein mutmaßlicher Pleitier geworden - aber selbst dieses ist dem Latrinen - Journalismus rund um " Bild ", " Bunte " und " Ballermann " - Leserschaft alle Male eine Meldung wert. Becker liegt deshalb mit dem " Revolverblatt " aus dem Hause Springer seit längerer Zeit über Kreuz. Warum wundert es den kritischen Betrachter jetzt nicht?  Schließlich ist er mit den Medien im allgemeinen und der einstigen baubuden - Postille im besonderen im Fahrstuhl des Erfolgs nach oben gefahren. Wie formulierte es dazu der Herr dem Meinungsmacher - Imperiums Döpfner, Mathias, bezogen auf die Causa Christian Wulff einst zutreffend:

" Wer mit der BILD - Zeitung im Fahrstuhl nach oben fährt, fährt mit ihr auch wieder nach unten. "

Armer Boris! Dumm, dumm, gelaufen!

 



RORY GALLAGHER  -  Garbage Man  -  BBC Session 1975:







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