Aus der Folterkammer des Kapitalismus


Nicht nur ab jener Zeit, in der uns Tante " Corona " quält und uns der Staat jene Freizügigkeit massiv beschneidet, die uns in die Lage versetzt, im noch verbleibenden Leben allerlei Unsinniges durchzuführen, dass je nach der Höhe des dafür anzusetzenden Preises, für viele andere Menschen eher ein Traum bleiben wird, steht fest, dass es eben viel wichtigere und wertvollere Dinge gibt als zu reisen, zu urlauben und zu fressen ( zu saufen ). Die Gesundheit, die körperliche Unversehrtheit sind zum Beispiel solche höherrangigen Güter. Dieses wurde so manchem Bundesbürger erst wieder bewusst als er von Papa Staat das Zuhause bleiben verordnet bekam.

Aber auch die mutmaßlich Eingesperrten haben dabei die Möglichkeit Geld für Unsinniges auszugeben. Deshalb boomt eben der Internet - und Versandhandel wie nie. Eine weitere Abart in der modernen Gesellschaft des 3. Jahrtausend dürfte der Essen - Bringdienst - Sektor sein. Hier tummeln sich neben " Lieferando ", der dem Konzern " Just Eat Takeaway" in den Niederlanden gehört, gleich nach Beginn des fort währenden Aufschwungs sich den Mitkonkurrenten  " Lieferheld " vereinleibte und mittlerweile nahezu eine beherrschende Stellung des hiesigen Marktes inne hat, auch noch weitere Anbieter, die ein ähnliches Geschäftsmodell vorweisen.

So einst auch die Firmen " Foodora " und " Deliveroo ". 

Wegen der vormals miserablen Arbeitsbedingungen, die an systematische Ausbeutung grenzten, regte sich bereits vor 3 Jahren bundesweit der Widerstand bei den dortigen Fahrradkurieren.

https://www.spiegel.de/karriere/fahrradkurier-meisterschaft-ganz-viel-logisches-denken-gefordert-a-1226037.html

https://taz.de/Kritik-an-Fahrradkurierdiensten/!5499047/

Inzwischen hat sich zwar der Mindestlohn für die Fahrradkuriere erhöht, doch die Arbeitsbedingungen sind nach wie vor arbeitsrechtlich problematisch. So wird in den meisten Arbeitsverträgen vereinbart, dass der Mitarbeiter das de facto als Arbeitsmittel anzusehende Rad selbst stellt, dieses auf seine eigenen Kosten wartet und dafür lediglich eine Kilometerpauschale von 0,25 Euro gezahlt bekommt. Zudem wird der Fahrer als Selbständiger betrachtet, der somit für die Risiken im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit allein aufzukommen hat. 

Dabei stellt sich die rechtliche Frage, ob es sich nicht eher um eine so genannte Scheinselbständigkeit handelt? Und tatsächlich muss dieses wohl angenommen werden, wenn die Arbeitsverträge derart problematisch ausgestaltet worden sind.

   https://www.dgbrechtsschutz.de/recht/arbeitsrecht/arbeitsvertrag/themen/beitrag/ansicht/arbeitsvertrag/sind-fahrradkuriere-arbeitnehmer/details/anzeige/

Inzwischen haben sich jene Kurierfahrer organisiert, um der bisherigen Situation, insbesondere den ausbeuterischen Arbeits - und Vertragsbedingungen entgegen zu treten.


https://www.deutschlandfunkkultur.de/selbstorganisierte-fahrradkuriere-durch-berlin-strampeln.1001.de.html?dram:article_id=473123

Allerdings gibt es noch eine erkleckliche Anzahl von Verträgen, in denen die Risiken einseitig auf den verkappten Arbeitnehmer abgewälzt werden. Diese steinzeitlichen Arbeitsbedingungen stammen denn eher aus der Folterkammer des Arbeitsrechts, denn aus einer zulässigen Ausgestaltung unter Beachtung des geltenden Rechts.

 


STRAWBERRY ALARM CLOCK  -  I Climbed The Moutain  -  Strawberries Mean Love  -  1992




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