Koa Gymnasiumbesuch!
Die Krux des heutigen, deutschen, föderalen Bildungssystem ist, dass jeder Landesfürst hierin sein eigenes Süppchen kochen lässt. Deshalb dürfte nichts so uneinheitlich sein, wie der Schulbesuch bis zum vollendeten 18. Lebensjahr und zumeist darüber hinaus. Da dieses sich auch nicht nach der anstehenden Bundestagswahl im September 2021 ändern wird, steht zu befürchten, dass sich jene, eher beispielhaft zu betrachtende Geschichte jederzeit wiederholen wird.
In diesem, unserem, bayrischen Freistaat wird Bildung zwar mit sehr viel Geld ausgestattet, was sich in überwiegend vorbildlich ausgestatteten Schulen und vor allem modernen Gebäuden sichtbar nieder schlägt, doch die dazu gehörigen Gesetze, die Rahmenbedingungen jedweden Lehrens und Lernens sind von anno Knips.
Das Schulgesetz des Freistaates sieht keinerlei Elterneinfluss bei der Wahl für eine weiter führende Schule vor. Eine Selektion der Schüler erfolgt nach der vierten Klasse. Hier trennt sich Spreu vom Weizen und lässt die Frage der Herkunft des Kindes gnadenlos durch schlagen. Hierbei gehandikapte Schüler fallen sofort durch das Raster und landen damit bestenfalls in der als " Mittelschule " verkappten Hauptschule oder gar in der Förderschule.
Wer von Seiten des so genannten Lehrkörpers bereits durch eine strenge Notengebung ausgesiebt wurde, muss sich mit dem Gedanken befassen, einen höheren Schulabschluss nur über Umwege, das heißt die Ochsentour des Zweiten Bildungsweges, erreichen zu können. Nun, ja, dieses dürfte nicht unbedingt ein großes Manko sein, führt aber zu einer durchaus gewollten Festlegung auf eine Berufsausbildung.
Da saß nun der jüngste Enkel in der vorletzten Woche an den Prüfungsaufgaben in der Oberschleißheimer Grundschule und versuchte sich bei der Lösung von Textaufgaben in Mathematik sowie in der Beantwortung von gestellten Fragen in Deutsch. Vergebens! Es flossen dabei sogar Tränen. Eine Horror - Vorstellung für jenen Teil von Erziehungsberechtigten, die gemeinhin als " Hubschrauber - Eltern " bekannt sind.
Nun, die Tochter nebst irisch - stämmigen Schwiegersohn zählen nicht dazu, wenngleich die materielle Ausstattung sowie der hohe Grad an gewährleisteten Wohlfühlambiente eben jenen drei Enkeln nahezu täglich zur Verfügung gestellt werden. " Lunch! ", so hieß es nach fünf Stunden Digital - Unterricht bei der mittleren der drei Kinderpersönlichkeiten. Papa - immer präsent, weil zuhause - springt auf und funktioniert.
Boah, ey, " Corona " hin, massive Lern - und Entwicklungsbeeinträchtigungen durch die Welt - Seuche Nummer Eins her, soweit geht es bei unserem großelterlichen Verständnis nun nicht. Da mögen denn unsere eigene Vergangenheit und mit ihr die prügelnden, weil permanent überforderten Eltern, dann und wann aus den Gruften hervor treten und uns daran erinnern, dass wir beide eben keine sorglose, wohl behütete und angstfreie Kindheit hatten, wenn solche Tagesabläufe vor unseren Ohren und Augen abgespult werden, es wird diese nicht weiter beeinflussen, solange Papa ante portas spielt und die eigne Nachkommenschaft dabei bedient.
Aber, zurück zum Aufnahmetest für den ersehnten Zugang zum Gymnasium. Es hat nicht gereicht. Was auch nicht anders zu erwarten war. Tante " Corona " lässt grüßen. Wenn kein Präsens-Unterricht gewährleistet werden konnte, haben eben zweisprachig aufwachsende Kinder so ihre Probleme. Da mag für einen solchen Aufnahmetest zuvor ausreichend geübt worden sein oder auch nicht: Das bayrische Schulgesetz mit seinen viel zu vielen Kaugummi artigen Regelungen, es lässt der Willkür Tür und Tor offen. Und so geht nach der Grundformel " Eine links, der Andre recht, der/die Schüler/in dann in die Mitte ", im Sinne der angewandten Gauß´schen Normalverteilung, damit auch ein statistisch messbares Verhalten bei der Notengebung einher.
Will heißen: " Was sagst? Wo kommst´s her? Kannst nix! " Koa Gymnasiumbesuch!
SLEEPING PANDORA - Cold Fever - Yellow Sphere - 2019:
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