Wenn der lila Flieder wieder blüht

 

Gestern war es endlich wieder einmal trocken. Kein Regen, kein heftiger Wind aus Südwest, aber dafür gab es nur einstellige Temperaturen am Morgen. Zeit also, um den kleinen Garten weiter ein wenig aufzuhübschen. Der nächst Sommer mit " Corona " kommt bestimmt!

Während wir uns an der frischen Luft den notwendigen Appetit für die erste Tagesmahlzeit, die im anglo - amerikanischen Sprachgebrauch " brunch " heißt, holten, stieg mir mit zunehmenden Sonnenstand der Duft des längst aufgeblühten Flieders in die Nase. Wir hatten die beiden Fliederbäume nach unserem Einzug vor zwei Jahren im Herbst radikal ausgeschnitten. Die Fliederbäume haben es an sich, dass sie im Verlaufe der vielen Jahre " verholzen ". Sie müssen - so die Empfehlungen der Garten - Fachleute - regelmäßig " ausgeholzt " werden. Und bekommen danach wieder Kraft, um mehr oder weniger kräftigen Blüten zu entwickeln.


Das ist jetzt bei dem eher kleinen Bäumchen im Garten der Fall. Während diese sich im letzten Jahr noch ein wenig mickrig zeigten, haben sie nun größere Blüten entwickelt, die sich in einem satten Weiß sowie Lila zeigen.

Beim Fotografieren der beiden Fliederbäume erinnerte ich mich an einen kurzen Lebensabschnitt, den ich in einer alten Mietwohnung in der Weizenkampstraße 81 in Bremen - Neustadt verbrachte. Die einst eher mit leicht herunter gekommenen Häusern im typischen Bremer Baustil ( schmal. hoch, mit Handtuch artigen Vorgärten ) führt parallel zur viel befahrenen B 75, die als vierstreifige Hochstraße in Richtung des Hafengebiets und stadtauswärts über Delmenhorst in die A 28 mündet. Hier krachten, schepperten und polterten schon damals werktags einige Tausend LKW und unendlich viele PKW sowie sonstige Motorfahrzeuge vorbei.

Doch bei allem Zivilsationsdreck, der täglich auf eben auch jenes Haus mit der Nummer 81 herab prasselte, im Garten des Grundstücks hatte der damalige Vermieter mit dem schön deutschen Namen " Kruse " einen riesigen Fliederbaum stehen, dessen ausladende Äste bis an das Fenster des von mir als Schlafzimmer genutzten Raumes wuchsen. Und so drang der Fliederduft ab Ende April bis weit in den Mai hinein über das immer geöffnete Fenster in den Raum.

Als wolle er der auf Mobilität und anderen Zivilisationskrankheiten trotzen, blühte dieser Flieder in einem kräftigen Lila und entwickelte voluminöse Blütenstände, ehe er dann im Juni seine Pracht verlor und wieder vollkommen unscheinbar bis zum Herbst blieb. Dann verlor er sämtliche Blätter und blieb bis in den März hinein kahl.

https://de.wikipedia.org/wiki/Flieder

Die englische Bezeichnung für Flieder nennt sich ja " lilac " ( streng genommen bedeutete es " fliederfarben ) und wird anstelle von " purple " im Sprachgebrauch gesetzt. Wohl, weil der lila - farbende Flieder sehr verbreitet ist.

                                            


PONTIAK  -  Royal Colors  -  Echo One  -   2012:









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