Dem neuen deutschen Fußball: Ein dreifaches Hipp - Hipp - Hurra!



Die Spielzeiten in den drei höchsten Fußball - Ligen, dieses, unseres, so ungleichen Landes, neigen sich dem absoluten Ende entgegen. Es sind nur noch drei Pflichtspiele zu absolvieren, dann dürfte auch für den Veranstalter dieser, den DFB, der bekanntlich in seinem Prunkbau in Frankfurt über den Spielbetrieb wacht, die Saison 2020 / 2021 ein Ende haben.

Es war auch außerhalb der normierten Spielfelder beim obersten Fußballverband so einiges los.

Der gute und durchaus erfolgreiche Bundestrainer Joachim Löw hat seinen Abschied aus dieser Funktion erklärt. Der inzwischen 61jährige wird die verlegte Europameisterschaft als Verantwortlicher noch miterleben dürfen, dann ist für ihn Schluss.

Okay, es wurde vielleicht auch langsam Zeit für einen personellen Umbruch, weil die Situation rund um die Deutsche Fußballnationalmannschaft nicht gerade rosig aussieht. Die blamablen Auftritte bei der Weltmeisterschaft in Russland und das an Arbeitsverweigerung grenzende Spiel gegen Spanien, waren alle Male ein Indikator dafür, dass sich etwas ändern musste. 

Löw geht, Flick kommt! 

Soweit, so erwartet. Doch damit findet allerdings kein Generationswechsel statt, denn Hansi Flick ist nur 5 Jahre jünger als sein noch amtierender Vorgänger. Aber, er könnte dennoch frischen Wind in das vermuffte DFB - Kämmerlein bringen, in dem sich alte und ältere Herren bislang die Posten zugeschoben und gesichert hatten.

Der hier einst vollzogene personelle Wechsel der " Sommermärchen " - Trickser rund um Theo Zwanziger und seinen Mannen zu Reinhard Grindel uns alsdann Fritz Keller, war im Grund gar keiner. Die oft verkrusteten Strukturen blieben und die Eitelkeiten sowie persönlichen Befindlichkeiten nahmen zu.

Grindel wurde geschasst, weil er Geschenke angenommen haben soll und damit gegen die so genannten Compliance - Regeln verstieß.

Nach der Ernennung von Fritz Keller kam keine Ruhe in das Frankfurter DFB - Prunkhaus. Ganz im gegenteil. Keller stänkerte gegen den 1. Vizepräsidenten und bediente sich dabei eines " Roland Freisler " - Vergleichs. DFB - Generalsekretär Friedrich Curtius wurde dabei ertappt, wie er sein Image in der Öffentlichkeit aufzupolieren versuchte und hierfür Verbandsknete verschwendete. Beide durften jetzt gehen. Auch Rainer Koch, der die Amtsgeschäfte zurzeit noch kommissarisch wahr nimmt, dürfte nicht unumstritten sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Fußball-Bund#2001_bis_2015

Waren die einstigen DFB - Präsidenten Peco Bauwens, Hermann Gösmann sowie Hermann Neuberger noch als Vertreter einer Generation von eher ehrenamtlich fungierenden Männern zu sehen, änderte sich dieses mit Egidius Braun, aber insbesondere mit dem in Mannheim geborenen Gerhard Mayer - Vorfelder. Der CDU - Politiker zeigte sich durch nicht nur ungeschickte Äußerung als widersprüchlicher Funktionär und wirkte in seiner Art des Auftretens nicht selten unnahbar, zuweilen eitel.

Theo Zwanziger, der Nachfolger des CDUlers Mayer - Vorfelder versuchte sich in einer transparenteren Verbandspolitik und war eher der Unterstützer des populärer werdenden Frauen - Fußballs. Dass ausgerechnet in seiner Amtszeit der Skandal des " gekauften " Sommermärchens 2006 fiel, tat seiner zunehmenden Popularität kaum ein Abbruch.

Doch insgesamt betrachtet, wirkte auch er vornehmlich als Sachwalter der DFB - Finanzinteressen, die mit zunehmender Beliebtheit der Fußballnationalmannschaft in den Mittelpunkt jedweden Handelns standen.

Natürlich sind die Zeiten des uneigennützig, zudem vereinstreu agierenden Fußballers längst vorbei, womit die rein wirtschaftlichen Kriterien des Fußballsports längst in den Vordergrund getreten sind, was sich auch anhand der Armada von finanziellen Nutznießern, die sich wie parasitäre Höflinge an einen Profi anhängen, deutlich zeigt. Wenn es um Titel geht, sind Millionen schwere Beträge gleich mit im Spiel. 

Mit ein wenig Wehmut erinnert sich deshalb der Fußball - Anhänger an jene, heutzutage eher ulkig wirkenden Meisterehrungen durch die DFB -Granden von einst, wie Hermann Gösmann, der dann in schöner Regelmäßigkeit dem jubelnden Fans zurief: " Dem Deutschen Meister... , ein dreifaches Hipp - Hipp - Hurra....! "

Vielleicht gilt dieses demnächst auch für einen personellen Umbruch beim DFB?  



THE TROGGS  -  Hip Hip Hooray!  -  1968:





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