Bodo und die ländlichen Thüringer - eine unendliche Geschichte?


Das SARS - Cov 2 - Virus hält die Welt seit mehr als 1 1/2 Jahren in Atem. Ein Ende der Seuche ist längst nicht abzusehen. Da ist es denn auch nicht weiter verwunderlich, dass bei so manchem Bundesdeutschen der Geduldsfaden arg strapaziert wird. Und dieses nicht nur, weil er im eignen persönlichen sowie beruflichen Umfeld weiterhin erhebliche Einschränkungen hinnehmen muss, sondern wohl auch, weil die Medien seit mehr als einem Jahr nur noch " Corona " - Nachrichten verbreiten. Darunter gibt es nicht selten solche, die einen kritischen Beobachter der Gesamtszenerie doch sehr nachdenklich stimmen.

Da hörte ich heute in den Morgenstunden von der öffentlichen Kritik einer Landrätin mit dem Namen Martina Schweinsburg, die sich über eine veröffentlichte Meinung des Ministerpräsidenten des Freistaats Thüringen, der ja zurzeit noch Bodo Ramelow heißt, in einer dümmlichen Weise echauffierte.

Der Ministerpräsident hatte zuvor in einem Interview den vagen Verdacht geäußert, dass die ländlichen Bevölkerungsteile in dem von ihm regierten Freistaat es bei der konsequenten Einhaltung der so genannten " AHA  " - Regeln vielleicht nicht immer so genau nähmen, womit die seit Monaten hohen Inzidenzwerte in einigen Landkreisen erklärlich seien.

Tatsächlich zeigen die aktuellen " Corona " - Fallzahlen, dass der Freistaat mit einer Inzidenz von mehr als 100 weit über dem Bundesdurchschnitt liegt ( Stand 21. 05. 2021 ) 


 https://www.tmasgff.de/covid-19/fallzahlen

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html

Die Gründe hierfür werden als diffus bezeichnet. Es gibt allerdings bestimmte Fakten, die für eine Erklärung heran gezogen werden können. Da wäre beispielsweise die Tatsache, dass der Freistatt von der so genannten ersten " Corona " - Welle im letzten Jahr kaum erfasst wurde. Weiterhin bleibt festzuhalten, dass die Bevölkerungsstruktur in dem Freistaat einen größeren Anteil von älteren Menschen aufweist, die für jene Infektion eher mit gesundheitlichen Problemen rechnen müssen. Zudem ist Thüringen überwiegend ländlich geprägt. Damit kommt auch ein anderes Sozialverhalten zum Tragen. Familiäre Begegnungen sowie Verwandtenbesuche sind hier immer noch üblich. Das ist per se weder verwerflich, noch schadet es der menschlichen Fortentwicklung.

Allerdings wird das Fortführen alt hergebrachter Verhaltensmuster dann problematisch, wenn eine Ausnahmesituation, wie sie sich seit Monaten wegen der " Corona " - Seuche zeigt, eine Veränderung darin verlangt. Starre Denkstrukturen, ein Schuss Naivität, gepaart mit einem mäßigen Intellekt sowie ein damit einhergehendes Fehlinformation Konsumieren führen sodann zu einer Melange, die eben ein Falschverhalten hervor rufen kann.

Dieses hat der Ministerpräsident Bod Ramelow - wenn auch in sehr vorsichtiger Form - in einer öffentlichen Stellungnahme zu den immer noch sehr hohen Zahlen an Neuinfektionen versucht zu erklären, in dem er wörtlich aussprach:

" Es scheint mir, so zu sein, dass man auf dem Land etwas unvorsichtiger ist. "

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/thueringen-ramelow-inzidenzen-stadt-land-kritik-greiz100.html

Er sprach damit jene Entwicklungen an, die seit vielen Wochen statistisch erfassbar wurden und seine Mutmaßungen eindeutig belegen.

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/coronavirus-inzidenz-infektionen-statistik-ursachen-100.html

Dieses Statement passte nun der CDU - Allzweckwaffe in Thüringen, die den Namen Martina Schweinsburg trägt, überhaupt nicht. Schweinsburg ist ja dafür bekannt, dass sie mal schnelle den argumentativen Vorschlaghammer aus der Kiste holt, wenn es darum geht, die rot - rot - grüne Minderheitsregierung im Freistaat herunter zu putzen. Ihre grob - rhetorischen Fähigkeiten dabei beiseite gelegt, ist sie - vor allem in den Vorwahlzeiten - fix dabei, Tatsachen zu verdrehen, Fakten zu ignorieren und ihr eigenes CDU - Kartoffelsüppchen auf Thüringer Art dem geifernden Medien alsdann zum Fraß vorzusetzen.

Mit ihren eignen politischen Vorstellungen ist dabei die Realität kaum zu erfassen. Die besagt nämlich, dass der Freistaat Thüringen seit vielen Jahren mit einer sehr stark überalterten Bevölkerung vorlieb nehmen muss, die insbesondere durch die volle Dröhnung DDR - Sozialisation einerseits anfälliger für krude schwarz - braune Propaganda ist, andererseits aufgrund der zu DDR - Zeiten erfahrenen, miserablen Arbeitsbedingungen in Verbindung mit schädlichen Umwelteinflüssen durch marode DDR - Betriebe, was ihrer Gesundheit abträglich war. Jene Mischung aus solchen Faktoren kann dazu beitragen, dass staatliches Handeln in Form von Ge - und Verboten sowie Einschränkungen der Individualgrundrechte strikt abgelehnt wird und damit eine gewisse Uneinsichtigkeit jedes Einzelnen hervor bringt.

Die Greizer Landrätin Schweinsburg ist eben nicht in der Lage, dieses zu erkennen, sondern retourniert den Ramelow´schen Erklärungsansatz zu den hohen Inzidenzen ( auch in ihrem Landkreis ) reflexartig mit dem auf Wahlpropaganda abzielen Vorwurf, der Ministerpräsident habe der Landbevölkerung die Inzidenzentwicklung in die Schuhe schieben wollen. Hat er aber gar nicht, Madame Schweinsburg, denn er konnte lediglich seine ihm zugetragenen Informationen über unter anderem widerrechtlich veranstaltete Privatfeiern mit Dutzenden Personen in eine Hypothese umwandeln, wonach ein solches Verhalten vermehrt auf dem Lande festgestellt worden war.  

Schweinsburg nennt diese Mutmaßung an den Haaren herbei gezogen. Hätte sie die Äußerungen des Bodo Ramelow wirklich verstanden, wäre es besser gewesen, den eigenen Rand nicht so weit aufzureißen. Doch das ist nicht Schweinsburgs Anliegen. Sie möchte wieder ein schwarz ( eventuell   braune ) Landesregierung, in der ihr eigenes politisches Fortkommen eher gesichert zu sein scheint.

Schweinsburg ist zwar nicht Thüringen, aber Thüringen reflektiert sich in dem Verhalten und Aussagen von Schweinsburg und damit hat der noch Ministerpräsident Bodo Ramelow immer noch so seine Probleme. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Martina_Schweinsburg



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