Gesunde Gartenarbeit




Am letzten Freitag leisteten wir familiäre Hilfestellung. In diesen, nicht gerade einfachen, von der grassierenden Seuche beeinflussten Zeiten, kann so mancher Handschlag durchaus willkommen sein. Es galt, an jenem Freitag, den 14. Mai 2021, den Vorgarten des Anwesens in Oberschleißheim neu zu gestalten.

Gesagt, getan! 

Zumal auch das anstehende Projekt vom Wetter her unter einem guten Stern stand. Kein Regen, kein Wind und keine brennende Sonne, die bereits in den frühen Morgenstunden die Schweißperlen auf die Stirn getrieben hätte.

Hoch motiviert legten wir ab 10.00 Uhr los.Es wurde ausgegraben, umgepflanzt und in den Grünabfallbehälter entsorgt, was der Spaten, die Harke und der schon gealterte Rücken her gab.

Immerhin sollten an jenem Freitag die zuvor bestellten und auf zwei Holzpaletten gelieferten Pflanzen mit einem Gesamtgewicht von 190 Kilogramm in die Erde gebracht werden.

Gut, ja, gut, ich sach´ma´, gesunde Gartenarbeit ist mir nicht vollkommen wesensfremd. Schließlich komme ich aus einem " Malocher - Haushalt ", in dem reelle Handarbeit und das Äquivalent zu dem, nämlich der Verdienst, das Geld also, einen sehr hohen Stellenwert besaß. Demnach mussten ich ( meine Geschwister aber zum größten teil auch ) im Haushalt, im Garten und auch im und am Eigentum der Eltern ordentlich mit helfen. 

Auch in meiner Dresdner Zeit war Gartenarbeit oft mehr als nur ein notwendiges Übel. Schließlich war hier die Grundstücksfläche mit über 800 m² nicht gerade klein.

Nach zirka 2 Stunden hatten wir zusammen mit dem Schwiegersohn jene reichlich verunglückten Pflanzaktion des einst beauftragten Fachbetriebs weitestgehend geräuschlos im wahrsten Sinne des Wortes in die Grüntonne " gekloppt ". 

Nun begann die zweite Phase des Projekts, die sich landläufig wohl Einpflanzung nennen darf. Hierbei waren mehr als 200 Heidepflanzen, gut ein Dutzend Kriechwacholder und fast 100 Bodendecker in den steinigen Boden einzubringen. 

Wie gesagt, solche Gartenarbeiten sind mir nicht fremd. Auch deshalb vergingen die ersten zwei Stunden wie im Flug. Nach einer kurzen Pause mit einem sehr überschaubaren Brunch, ging es weiter. Die Holzpaletten mit den Pflanzen leerten sich zusehends. Doch über 200 Heidepflanzen sind eben nicht nur nominell über 200 Heidepflanzen, sondern bedeutete auch, dass für jene einzelne Heide ein Loch in den Boden zu graben war, in dem dann gut ein Spaten voll Sand eingeworfene wurde, dann die Pflanze einzusetzen und anschließend mit Erde zugehäufelt werden musste.

Ab und zu gab ich mir selbst einen kräftigen Stoß, um den immer vorhandenen inneren Schweinehund zu überwinden. Ich zählte von den einzusetzenden Pflanzen jenen Teil, den ich bereits eingebuddelt hatte ab und sah ab und zu auf die Gesamtfläche. Irgendwie wurden es - allerdings nur rein optisch bewertet - nicht weniger Heide in weiß und lila Farben. Ich stellte mir vor, währen der Klappspaten aus der Bundeswehrzeit von vor 49 Jahren, von meiner rechten Hand geführt, stoisch seine Dienste versah, ich lebte wieder in jener Zeit und könnte meine letzten 90 Tagen als Reservist an einem so genannten Maßband erkennen. Tag für Tag wurde dabei ein Zentimeter von dem eingerollten Band aus einem reißfesten und witterungsbeständigen Leinen - Gewebe abgeschnitten.

        






FRACTION  -  This Bird  -  Moon Blood  -  1971:









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