Impftermin!
Heute ist Sonntag. Sonntag. der 2. Mai 2021!
Heute hat meine bessere Hälfte ihren ersten Impftermin. Nicht in der Nähe bei einem Arzt, sondern im so genannten Impf - Zentrum in Freising. In der Kreisstadt also, die für sämtliche Gemeinden des gleichnamigen Landkreises zuständig ist.
Im digitalen Zeitalter und ganz im Sinne der von unserem obersten Landesfürsten Don Markus propagierten Modernitätskampagne, sollte jeder Bürger in Bayern per E-Mail einen Impftermin verabreicht bekommen.
Das klappte schon mal!
Vor einigen Tagen erhielt meine bessere Hälfte eine Nachricht von dem Bayrischen Impfzentrum, in der sie sich für einen von drei ( !!! ) dort vorgeschlagenen Terminen entscheiden durfte. Okay, das Impfzentrum in der Kreisstadt Freising stellt nicht gerade die allerbeste der bestehenden Lösungen dar, denn bis zu jener angegebenen Adresse sind es immerhin 20 Kilometer Anfahrt und weitere 20 Kilometer Rückfahrt. Doch: Wir wollten als zugereiste Dauergäste nicht unhöflich sein. Weshalb meine bessere Hälfte sich für Sonntag, den 2. Mai 2021 um 19.30 Uhr entschied. Sie wählte diesen Termin innerhalb der Nachricht aus und klickte auf ein vorgegebenes Feld. Das war´s schon beinahe.
Den weiteren Fortschritt erledigte ich mittels meines High Tech - " HP ENVY 5020 " - Druckers. Es funktionierte auch dort einwandfrei. Da sage mein Ex - Kollege Ralf B. aus Bremen noch mal: " Deine Technik ist nicht in Ordnung! "
Baah!
Der HP - Drucker spuckte nach einigen Sekunden zwei DIN A 4 - Blatt aus seinem Schacht heraus, auf denen die zuvor in der Mail vorgegeben Daten nebst eines so genannten QR - Codes schwarz auf weiß zu lesen waren.
Mit diesem Vordruck begaben wir uns dann am Sonntag in Richtung Freising.
Zuvor aber, musste ich mich erneut mit der systemischen Technik unseres integrierten Navigationsgerätes befassen. Nach dem Grundsatz " learning by doing " drehte, drückte und dehnte ich an dem weiteren Wunderding der Digitalisierung so lange herum, bis ich die vorgegeben Adresse in der Kreisstadt endlich speichern durfte. Im eigenen Interesse und aus reinen Selbstschutz ( ich wollte er Mecker - Tirade meiner besseren Hälfte schon im Vorfeld aus dem Weg gehen ) checkte ich die programmierte Zieladresse mindestens ein halbes Dutzend Mal und verließ dann - sichtlich erleichtert - die Garage. Der Impftermin konnte also kommen - ich war bereit!
Je näher der Zeitpunkt an jenem Sonntag, den 2. Mai des Jahres 2021 kam, desto aufgeregter wurde meine bessere Hälfte.
Bereits Tage zuvor hatte sie sich im all wissenden Internet über den Impfstoff " Moderna " von dem US - amerikanischen Pharma - Multi " Johnson & Johnson " umfassend informiert. Einige der im Netz Berichtenden hatten von kleineren Maläsen nach der Impfung, wie Gliederschmerzen, leichtes Schlapp sein oder auch leichte Schwindelgefühle, geschrieben. Nun, ja, dafür dürfte der Nutzen dieser Impfung weit aus größer sein.
Dann fuhren wir mit unserem " Tom " los. Diesen hatte ich Samstagnacht noch aufgeladen. Auch von daher konnte einer pünktlichen Ankunft in der schönen Kreisstadt nichts im Wege stehen.
Meine bessere Hälfte drängte auf eine frühzeitige Abfahrt, obwohl das Navi für die 20 Kilometer Wegstrecke nur eine Zeitspanne von knapp 15 Minuten errechnete. Also, auf ging es in den Kampf gegen Tante " Corona "!
Die vorgegebene Fahrtstrecke über die A 92 in Richtung Deggendorf / Passau, vorbei an dem Flughafen, der eher wie ein Stück Brachland rechts an uns vorbei rauschte, kannten wir längst. Schließlich leben wir seit 2 Jahren in Eching. Dann empfahl mir der Navigator im so genannten Cockpit, die Ausfahrt " Freising - Mitte " zu nehmen. Auch diese Strecke war uns bereits bekannt.
Die Stadt zeigte sich in diesem Teil beinahe wie ausgestorben. Nur eine handvoll Autos waren auf den Straßen bis zu der Adresse " General - von Stein - Straße 1 " zu sehen. Das einstige Kasernengebäude wirkte auch zunächst wie ausgestorben, doch auf dem eingerichteten Parkplatz standen einige Fahrzeuge. Es sah tatsächlich nach Leben aus.
An dem Eingangsbereich der einstigen Kaserne prangte ein riesiges Banner, auf dem irgendetwas von " Bayrisches Impfzentrum - Nebenstelle Freising " oder so ähnlich zu lesen war. Wir betraten das dunkel wirkende Gebäude. Ich erinnerte mich an einige Kasernen, die ich während meines versehenen Kriegsdienstes betreten musste, aber auch an unzählige Gerichtsgebäude, die einen ähnlichen Charme versprühten. Im Eingangsbereich standen Männer des Sicherheitsdienstes. Sie sprachen uns sofort an, nachdem meine bessere Hälfte in ihrer offenkundigen Aufregung einem vor uns gehenden Impfwilligen sofort folgen wollte.
Höflich, aber dafür bestimmt, wollte einer der Männer wissen, zu welchem Termin sie geladen worden sei. Nachdem dieses geklärt war, entfleuchte meine immer noch nervöse bessere Hälfte in einen weiteren Raum, der sich rechtsseitig vom Eingangsbereich befand. Ich trottete zum Auto zurück, holte den neuen " SPIEGEL " von der Rückbank und begann zu lesen. Es kann dann etwas länger dauern, dachte ich dabei. Schließlich waren wir um zirka eine halbe Stunde zu früh am Ort.
Bereits 20 Minuten nach dem meine bessere Hälfte in den Räumen entschwunden war, stand sie wieder am Auto. Jetzt sprudelte ein Wortschwall aus ihr heraus. Sie erklärte mir den Ablauf des dortigen Impf - Prozedere und war sichtlich erleichtert. Alles gut!
Wir fuhren zurück. Dieses Mal auf eine andere Strecke. Die Stadt Freising war wirklich wie ausgestorben. Lag das auch an dem Sonntagabend? An den " Corona " - Maßnahmen oder daran, dass in knapp einer Dreiviertel Stunde der " Tatort " aus Münster mit Liefers und Prahl beginnen würde?
Liefers, der dort den oberschlauen, aber reichlich blasierten Professor Börne mimt, ist ja vor einigen Tagen wegen seiner Unterstützung und der aktiven Teilnahme an einer als Satire benannten Aktion gegen die " Corona " - Beschränkungen in der Öffentlichkeit abgewatscht worden. Tja, sowohl auf der Seite der vielen darbenden Künstler als auch auf jener, die tagtäglich mit oder wegen der immer noch grassierenden Seuche leben müssen, liegen die Nerven inzwischen blank. Die staatlicherseits verordneten Maßnahmen, die damit einhergehenden Beschränkungen des Einzlnen, sie lassen viele Menschen an den Rand ihrer Leidensfähigkeit kommen.
Dabei geht es uns hier noch gut. Besser als jenen Bewohnern des indischen Subkontinents, der von " Corona " besonders hart betroffen wird. Doch der Mensch ist häufig ein sehr seltsames Geschöpf. Je besser es ihm in seinem Dasein geht, desto neidischer wird er auf jene Kategorie aus der eigenen Spezies, die es vermeintlich noch besser haben. Da las ich doch tatsächlich etwas von einem Verhalten, dass mit " Impfneid " umschrieben wird. Schon der geformte Begriff ließ zuvor bei mir nichts Gutes erahnen. In diesem Artikel wurde auch der Bundesvorsitzende der " Junge Union " mit der dumm - dreisten Aussage zitiert, dass es wohl nicht angehen könne, dass geimpfte Rentner demnächst wieder an den Stränden dieser Welt liegen könnten, während die jüngere Generation immer noch nicht geimpft worden sei. Ein anderer Schwachmat forderte in der Quasselrunde bei " Frankie " Plasberg eine " Impf - Solidarität " der " Alten " gegenüber den " Jungen " ein.
Das Ohrfeigengesicht, der voll gefressene " JU " - Bundesvorsitzende pupt herum, weil er wieder auf " Malle " zum Saufen fahren will, der andere Dämlack bei Plasberg bläht herum, weil er seinen alten Lebenswandel wieder fort führen möchte. Bei Knallchargen können sich dieses abschminken, solange das " Impf - Tempo ", dem einer Schnecke gleicht. Am Sonntag, den 13. Juni 2021 hat meine bessere Hälfte ihren 2. Impftermin.
Meiner steht noch gar nicht fest! Und der von einigen Millionen anderen " Impf - Willigen " auch nicht!
MAMMATUS - Dragon Of The Deep Part Two - 2006:
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