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Ungereimtheiten aus dem normalen menschlichen Leben.
Abflug gemacht
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Es ist inzwischen September geworden. Die Tage werden damit sichtbar kürzer, die Nächte kühler, die grüne Welt um den Europäer herum leicht bunter.
Ein weiteres, von Mutter Natur aus vorgegebenes Schauspiel beginnt nun ebenfalls. Es kann als " Aufbruch " oder auch " Abflug " der Zugvögel benannt werden.
Die im hohen Norden oder weiten Ost Europas nur für einen kurzen Zeitraum von knapp sechs Monaten lebenden Vögel haben ihre Brutregionen zum Teil wieder verlassen und ziehen nun langsam in südlichere Gefilde, um dort zu überwintern.
Eine Meldung im " Nordtext " machte mich heute darauf aufmerksam. In Mecklenburg - Vorpommern starten nämlich ab dem Wochenende weider die so genannten Kranich - Touren. Dazu können sich Interessierte mit Ausflugsbooten in die Nähe der Rastplätze dieser Zugvögel bringen lassen, um dabei ein spektakuläres Schauspiel zu erleben.
Vor allem wenn die Dunkelheit herein bricht, steigen Tausende dieser Vögel auf und biten dem Betrachter ein imposantes Bild. Noch malerischer ist es, wenn sich dazu die Sonne glutrot am Horizont verabschiedet.
Mit derartigen Bildern könnte ich hier, im beschaulichen Eching, nicht aufwarten. Doch immerhin haben mir unsere Schwalben, die sich in jedem Jahr in der Gemeinde einfinden, um zum Beispiel an dem Nachbarhaus visavis ihre Nester unterhalb der Regenrinne an die Wand zu pappen. Wenn dann im Sommer die Brut aufgezogen werden muss, jagen die Vögel ihrer Beute nach. Ab Anfang August sind dabei zunehmend auch jene Jungvögel zu bewundern, die manches Mal im Tiefflug an den Ackerrändern oder auch durch die hiesige Wohnstraße schießen und dabei halsbrecherische Manöver vollziehen.
Damit es es bis zum kommenden April wieder vorbei. Die gefiederten Freunde trafen sich zu mehreren Dutzend heute am Morgen in der Nähe der Nachbarhäuser und zelebrierten auf eindrucksvolle Weise ihre Flugkünste.
Es sollte der Abschied für längere Zeit sein. denn an jenem 3. September werden sie sich irgendwo im weiteren Umkreis mit anderen Schwalben treffen, um den - nicht selten - sehr weiten Weg nach Afrika zu starten.
Viele der Zugvögel erreichen dieses Ziel nie, denn spätestens in Süditalien hauchen sie ihr Dasein in den den illegal aufgestellten Fangnetzen aus. Anschließend wandern sie als Speisen auf die Teller der Italiener.
Während ich den zweibeinigen Kunstfliegern durch das Küchenfenster zuschaute, erinnerte ich mich an einige Begebenheiten in den 1980er und 1990er Jahre als ich eben Schalben betrachtete, die sich auf die große reise in Richtung Afrika vorbereiteten. Wie auf Verabredung saßen Hunderte der Vögel auf eine damals im Ort Hankesbüttel verlaufende Telefonoberleitung und warteten auf das Kommando für den Start zu der großen reise. Sie erhoben sich plötzlich von der Leitung, die von Menschenhand gemacht, ihnen jetzt als Rampe für den Abflug diente. Dann war es soweit: Sie machten den Abflug!
Der Sommer war einen Tag später vorbei. Es regnete aus Kübeln. Der Herbst war da!
Wenn der Winter, die eisigen Temperaturen, die langen, dunklen Nächte, dem Mitteleuropäer ( und nicht nur ihm ) so richtig auf´s Gemüt drücken, dann erinnert sich so mancher Frierende, an die warmen Tage des Sommers, an die Ferien und den Urlaub. Vor mehr als einem halben Jahrhundert war dieser Begriff für viele Westdeutsche noch ein Fremdkörper im eigenen Leben. Der Masse ging es zwar zumindest so gut, dass sie weder hungern, noch frieren oder betteln musste. Dennoch: Urlaub machen, in irgendein anderes Bundesland fahren oder sogar das Ausland besuchen, das war finanziell gar nicht möglich. Deshalb wurden auch die wenigen Klassenfahrten, die in der damaligen Zeit angeboten wurden, eher bescheiden gehalten. Als ich vor etwa 46 Jahren an einer solchen Klassenfahrt teilnehmen durfte, stand dessen Ziel bereits fest: die Insel Wangerooge, denn dort unterhielt der Landkreis Schaumburg - Lippe ein so genanntes Landschulheim. Wobei das Wort " Heim " nicht im eigen...
Das eigene Leben spielt einem doch sehr oft einen Streich. Als ich vor einiger Zeit einen Eintrag über meine Erlebnisse im Jahr 1963 während des sechswöchigen Aufenthalts im einstigen AOK-Kindererholungsheim auf der ostfriesischen Insel Norderney in das World Wide Web stellte, war meine Intention eigentlich, mir den damaligen Schrecken aus der Erinnerung zu schreiben. Ein weiterer Grund lag darin, dass ich das Buch des " SPIEGEL " - Redakteurs Peter Wensierski gelesen hatte, der ja bekanntlich über die jetzt peu'a peu'zu Tage kommenden Missstände in den vielen Einrichtungen der Kirchen schreibt. Einen dritten Anlass sah ich darin, dass es den politisch Verantwortlichen immer noch nicht gelungen ist, die Zöglinge von einst für das erlittene Unrecht zu entschädigen. Ein Blogeintrag hat ja im Vergleich zu einem geschriebenen Buch, einen veröffentlichten Artikel oder einem Wortbeitrag in einer Radio - und Fernsehsendung den großen Vorteil, dass dieser für wohl ewige Ze...
Als gestern Abend gegen 21.45 Uhrder ARD-Film " Der letzte schöne Tag " im Abspann über die Mattscheibe flimmerte, blieb bei mir ein bedrückendes Gefühl zurück. Was war die Botschaft dieses sehr eindrucksvollen Beitrags? War es ein Fingerzeig an alle Zuschauer, die den Tod in ihrem eigenen Umfeld selbst kennen gelernt haben? Oder war es nur einfach ein exzellent gespieltes Drama über eine nach außen hin intakte Familie. Düstere Gedanken der Mutter, ständige Depressionsschübe und schließlich der Freitod. Selbstmord! Nein, der Begriff ist so falsch, wie es eine Umschreibung für ein freiwilliges aus - dem - Leben - scheiden nur sein kann. Was hat eine Selbsttötung mit Mord zu tun? Bei uns Juristen sträuben sich da sofort die Nackenhaare. § 211 des Strafgesetzbuches sagt nämlich: (1)............................................ (2) Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch o...
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