Der Mecker - Sachse



Wenn einem Menschen irgendetwas nicht gefällt, dann kann er sein Missfallen in Worte kleiden und diese auch aussprechen. Zu der Art und Weise wie er dieses dann umsetzt gibt es eine Reihe von Begriffen. Diese sind beispielsweise als Nörgeln, Mosern, Schimpfen oder Meckern im Sprachgebrauch einzuordnen. Sie unterscheiden sich voneinander nur marginal. Unter Meckern wird gemeinhin ein nicht aggressives, jedoch sehr oft gehässiges Beschweren verstanden.

Ein Urlauber, der also über bestimmte Zustände und Gegebenheiten in dem Aufenthaltsort meckert, kann dieses manchmal berechtigter Weise tun. Dann vor allem, wenn er dafür Geld, nicht selten viel Geld, hat bezahlen müssen. Dafür möchte er aber, bitte schön, eine angemessene Gegenleistung erhalten.

Wenn diese nicht erbracht wird, dann meckert der Urlauber. Er meckert, weil ihm das Essen nicht schmeckt, weil es zu teuer ist, weil die Portionen zu klein sind usw. Dabei meckert er über das Ambiente, das Personal, das Drumherum. Er meckert danach über das Wetter. Wenn es zu windig ist, zu kühl, zu heiß. Er meckert einfach des Meckerns willen.

Der Meckerer ist eine besondere Spezies aus der Gruppe des Urlaubers. Eine andere wird durch den meckernden Streitsüchtigen dargestellt. Es sind jene Rechthaber, die ab Winter bis Frühjahr des Folgejahres damit die Gerichte belasten. Die meckernden Rechthaber und Streitsüchtigen produzieren dabei eine Vielzahl von Urteilen, die in gesammelter Form der eigentlich blinden Justitia als Entscheidungshilfe dient. Immerhin sollte Recht sein, was Recht ist und dieses muss dann auch Recht bleiben.  

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Wenn der Meckerer sein Recht bekommen hat, meckert er aber weiter. Beim folgenden Urlaub, während des darauf folgenden Urlaubs und zwei Jahre später. Er meckert immer weiter.

Da standen wir am Samstagnachmittag in einer der kleineren Textilgeschäfte in Prerow und unterhielten uns nach dem Einkauf mit der Verkäuferin, die sodann aus dem Nähkästchen plauderte. Sie erzählte uns einige jener Erlebnisse mit jenen meckernden Urlaubern. Diese Begegnungen waren im August dieses Jahres. In jenem Monat also, als ganz Deutschland Schulferien hatte.

Weil das so war, war es überall in den Urlaubsorten, den Ferienregionen voll. Beinahe zu voll, weil viele Reiselustige statt ihres üblichen Auslandsaufenthalts ihren Urlaub in den heimischen Gefilden verbrachten. Wegen Tante " Corona " trauten sich weniger Touristen in das sonst heiß geliebte Ausland.

Nun ist ein Spanien - Urlaub kein Ostsee - Aufenthalt. Auch von den Preisen aus betrachtet bestehen dort erhebliche Unterschiede. Wer zuvor für einen Apel und ein Ei auf " Malle " sich jeden Tag den Wanst voll schlagen durfte, wer dank der " All inclusive " - Billigheimer - Variante seine 14 Tage finanziell sorgenfrei abreißen durfte, wer Flatrate - Saufen favorisiert, der ist hier an der deutschen Ostsee fehl am Platze.

Die Verkäuferin erzählte von den Urlaubermassen, die sich täglich auf den kleinen, engen Fußwegen des Ortes, vornehmlich an der Hafenstraße, wälzten. Nein, das gefiel der Dame hinter dem Tresen gar nicht, sie nahm den Begriff " Massentourismus " in ihren Schilderungen hinein, um uns zu erklären, wie es in jenem Monat vor Ort zugegangen sein muss -  als ganz Deutschland Ferien machte.

Dann erzählte sie uns von einem Urlauber - Trio, dass sich in einem Restaurant eine Erbsensuppe bestellte - aber, bitte mit drei Löffeln. Sie erklärte uns danach, dass diese Urlauber zwar hochpreisige Unterkünfte gebucht hatten, aber dann überall den Sparfuchs heraus ließen. Und, vor allem über alles und nichts meckerten. 

Dann kam der entscheidende Verweis: Jene Meckerer seien überwiegend aus Sachsen gekommen. 

Eine Invasion der Mecker - Sachsen?       



FRUUP  -  The Perfect Wish  -  The Prince Of Heaven´s Eyes  -  1974:





Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich voll ungeniert. ;o)

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